23.08.2006 08:20 Uhr
Am kommenden Sonntag muss der F.C. Hansa zum zweiten Mal innerhalb eines Vierteljahres bei der SpVgg Greuther Fürth antreten. Nachdem das letzte Auswärtsspiel der vergangenen Saison im Playmobil-Stadion stattfand, führt die zweite Reise der laufenden Saison erneut nach Fürth. Dabei gastieren die Rostocker überhaupt erst zum zweiten Mal in jenem altehrwürdigen Stadion, das unter seinem ursprünglichen Namen Ronhof zwischen 1914 und 1929 immerhin auch schon drei deutsche Meisterschaften der SpVgg Fürth erlebte.
Nachdem der Traditionsverein zwischenzeitlich in untere Ligen abgetaucht war, gelang nach der Fusion mit dem fränkischen Tee-Dorf Vestenbergsgreuth im Sommer 1996 der erneute Aufschwung. Bereits ein Jahr später glückte die Rückkehr in den bezahlten Fußball, wo die Fürther seither ausschließlich einstellige Tabellenplätze belegen konnten. An die Tür zur 1.Bundesliga klopften sie bislang allerdings vergeblich, wurden in den vergangenen sechs Spieljahren allein fünfmal Fünfter! Nur knapp scheiterte man auch in der Vorsaison, als erst am letzten Spieltag durch die 0:1 Niederlage beim SC Freiburg die Aufstiegs-Träume endgültig platzten. Eine Woche zuvor hatten die Fürther durch den 2:0 Heimsieg über den FC Hansa ihre Chancen gewahrt.
Einmal konnten die Rostocker im Fürther Ronhof aber auch schon ein Erfolgserlebnis feiern. Am 12.Oktober 1999 gelang mit dem 3:1 Sieg in der zweiten Runde des DFB-Pokals ein Mosaikstein auf dem Weg der Hanseaten ins Pokal-Halbfinale. Neuzugang Christian Brand bei seiner Premiere und Rückkehrer Steffen Baumgart bei seinem Comeback im Hansa-Trikot trafen bereits in der ersten halben Stunde zum 2:0. Nachdem Perry Bräutigam zwischenzeitlich einen Felgenhauer-Schuss passieren lassen musste, machte Timo Lange in der Schlussminute mit seinem Treffer zum 3:1 Endstand dann alles klar.
Knapp sieben Jahre später hoffen die Rostocker nun auch auf die ersten Punkte aus Fürth. Nach zwei Spieltagen noch ungeschlagen und ohne Gegentor reisen die Hanseaten zwar nicht als Favorit, aber dennoch optimistisch zur SpVgg Greuther Fürth. Zumal die Franken nach der vergangenen Saison einige namhafte Abgänge zu verschmerzen hatten. Insbesondere der zuletzt erfolgreichste Torschütze der 2.Bundesliga Christian Eigler, der für eine Ablöse von 1 Million Euro nach Bielefeld wechselte, hat eine große Lücke hinterlassen. Sogar 1,3 Millionen Euro überwies der VfB Stuttgart für Mittelfeld-Talent Roberto Hilbert. Doch die im Gegenzug verpflichteten Neuzugänge scheinen nicht sofort eingeschlagen zu haben. Ein 1:1 zu Hause gegen TSV 1860 München sowie die 0:1 Niederlage am vergangenen Sonntag bei Aufsteiger TuS Koblenz bedeuten zumindest nicht gerade einen optimalen Saisonstart. Bleibt zu hoffen, dass bei den Fürthern nicht ausgerechnet am dritten Spieltag der Knoten platzt.