04.09.2023 16:39 Uhr
Es war sein letzter offizieller Einsatz als Mannschaftsarzt des F.C. Hansa Rostock: Dr. Frank "Doci" Bartel hat beim Auswärtsspiel in Hamburg ein letztes Mal bei einem Hansa-Spiel auf der Bank Platz genommen. Nach mehr als 32 Jahren im Dienst des Vereins hat er sich auf eigenen Wunsch in diesem Sommer zurückgezogen und will nach eigenen Worten "den jüngeren Kollegen das Feld überlassen. Christine Kühn und Martin Randow machen einen super Job und passen perfekt zum Team. Ich kann daher ruhigen Gewissens etwas kürzer treten."
Vor allem gesundheitliche Aspekte spielten bei seiner Entscheidung eine Rolle, Frank Bartel hat seit einiger Zeit mit schmerzhaften Rückenproblemen zu kämpfen und tritt nach mehreren Operationen auch deshalb kürzer. "Und ich mache es auch für meine Familie, mit der ich einfach mehr Zeit verbringen will. Die Enkel freuen sich auf Opa-Zeit und ich muss nicht mehr jedes Wochenende auf irgendwelchen Fußball-Plätzen unterwegs sein."
Der Trip ins Volksparkstadion war daher das letzte Spiel für "Doci", der sich darauf gefreut hat, dass es vom Spielplan her so gut geklappt hat. "Wir sind ja ein Team von Ärzten und teilen uns die Spiele auf. Und ich wollte unbedingt in Hamburg dabei sein, weil für mich der Volkspark neben dem Ostseestadion das schönste Stadion in Deutschland ist und ich dort immer unheimlich gern hingefahren bin. Ich freue mich jetzt aber auch darauf, endlich mal nur als Zuschauer zu den Spielen zu gehen, bei den Heimspielen werde ich regelmäßig dabei sein."
Viel ist zum Glück bei seinem letzten Spiel nicht passiert, alle Spieler sind ohne große Blessuren durch die 90 Minuten gekommen, sodass der "Doci" wenig zu tun hatte. Jedenfalls bis zum Schlusspfiff…
Denn danach wurde er von der Mannschaft, die bereits zur Erwärmung "Danke, Doci"-Shirts getragen hatte, in die Fankurve geholt, um dort von den 8.000 mitgereisten Hansa-Fans gefeiert zu werden. "Dieser Moment war Weltklasse. Ich bin froh, dass Markus Kolke mich da hingezogen hat, weil ich es eigentlich gar nicht wollte. Aber es war ein so schöner und emotionaler Moment, bei dem ich – das muss ich zugeben – ein Tränchen verdrückt habe. Danke dafür an alle Fans."
Auch wenn die Besuche im Ostseestadion in Zukunft hauptsächlich privater Natur sein werden, so ganz wird ihn der F.C. Hansa nicht loslassen. Als Fan bleibt er dem Verein natürlich erhalten und auch als Mediziner steht er bei Bedarf beratend zur Seite. "Wenn mal eine zweite Meinung gefragt ist oder Erfahrungen im Umgang mit bestimmten Verletzungen aus der Vergangenheit, dann helfe ich natürlich gern. Meine Telefonnummer ist bekannt, ich werde immer rangehen, wenn der F.C. Hansa anruft. Einmal Hansa, immer Hansa", so sein Motto. Schöner hätten wir es auch nicht sagen können.
Deshalb auch an dieser Stelle noch einmal ein herzliches "Danke, Doci!" und alles Gute für die Zukunft.