28.11.2024 14:40 Uhr
Nach dem dritten Heimsieg in Serie ist unser FCH am kommenden Wochenende wieder in der Fremde gefordert. Es steht eine weite Auswärtsfahrt in den Süden der Republik an – knapp 800 Autobahnkilometer ins Städtische Stadion an der Grünwalder Straße München. Dort kommt es zum Duell zweier echter Traditionsvereine im deutschen Fußball zwischen unserem F.C. Hansa und dem TSV 1860 München. Ein Aufeinandertreffen vieler Gemeinsamkeiten und Unterschieden zugleich.
Gemeinsam haben beide Vereine eindeutig die bedingungslose Unterstützung ihrer Fans. So liegen sowohl unser F.C. Hansa als auch der TSV 1860 ganz vorn in den Statistiken, wenn es um Zuschauerzahlen geht. Die "Sechzger" spielen Woche für Woche in einem mit 15.000 Zuschauern ausverkauften Grünwalder Stadion, auch in der Auswärtsfahrertabelle liegen die Münchener Fans auf dem ersten Platz: Über 3.000 Schlachtenbummler begleiten den Verein im Schnitt in der laufenden Saison zu Auswärtsspielen – eingeschlossen natürlich das "U-Bahn-Derby" gegen Unterhaching, wo 7.000 Sechzig-Fans mit von der Partie waren. Direkt dahinter kommt auch schon unser FCH, der im Schnitt von rund 1.900 Auswärtsfahrern begleitet wird. Ziemlich beachtlich, bedenkt man die weiten Strecken, die unsere Fans von der Küste quer durch die Republik zurücklegen müssen.
Richten wir unseren Fokus auf den Sport – denn auch hier gibt es in der laufenden Saison gewisse Parallelen zwischen den beiden Mannschaften zu beobachten. Der Saisonstart beider Teams war holprig. Von den ersten fünf Partien konnten die Münchener nur eines gewinnen (2:1 gegen Ingolstadt), ansonsten setzte es vier Niederlagen. Unser FCH musste bekanntlich sogar bis zum siebten Spieltag warten, ehe der erste Dreier gelang – in der Zwischenzeit konnten durch vier Unentschieden zumindest vier Zähler gesammelt werden. Mittlerweile scheinen sich die beiden Traditionsvereine aber gefangen zu haben. Von den letzten zehn Spielen verloren die Münchener Löwen nur noch derer zwei, unsere Kogge feierte zuletzt drei Heimsiege in Serie. Ein Trend lässt sich aber bei beiden Mannschaften noch immer erkennen: Während unser F.C. Hansa sich vor allem auswärts noch schwer tut – erst vier der insgesamt 19 Punkte wurden auf fremden Rasen gesammelt – ist "Sechzig" auf der anderen Seite mit nur zwei Heimsiegen in dieser Saison auch nicht das, was man als personifizierte Heimstärke beschreiben würde. Das Duell zwischen der zweitschwächsten Heimmannschaft und der viertschwächsten Auswärtsmannschaft macht die Begegnung mit dem TSV also nochmal besonders interessant.
Der Blick auf die historische Bilanz dieses Aufeinandertreffens macht aus hanseatischer Sicht jedenfalls Mut. Von insgesamt 36 Spielen konnte unser FCH 16 gewinnen, elfmal gingen die Löwen als Sieger vom Platz. Vor allem in jüngster Vergangenheit war der TSV eigentlich stets ein gutes Pflaster für die Kogge – denn zuletzt blieben die Hanseaten achtmal ohne Niederlage, die letzte Pleite gegen 1860 geht bis ins Jahr 2010 zurück. Diese starke Bilanz will unser F.C. Hansa am Sonnabend (30.11.) weiter ausbauen und auch endlich mal auf fremdem Rasen in Fahrt kommen. Chef-Trainer Daniel Brinkmann kann dabei auf einen breiten Kader zählen, lediglich Kevin Schumacher und der langzeitverletzte Dominik Lanius fallen sicher aus. Cedric Harenbrock trainiert wieder mit der Mannschaft, ob er eine Option ist, wird sich dann am Spieltag zeigen.
Am Sonnabend kommt es auch zum Wiedersehen mit zwei Ex-Hanseaten. Max Reinthaler (von 2018-2021) und Morris Schröter (2022-2023) trugen bereits das Hansa-Dress und stehen jetzt im Dienste der Münchener Löwen. Beide zeigten im bisherigen Saisonverlauf durchaus ansprechende Leistungen und konnten sich in der laufenden Drittligasaison bereits einmal in die Torschützenliste eintragen. Unsere Mannschaft wird alles daran setzen, die Ex-Rostocker und deren Münchener Mannschaftskollegen im anstehenden Aufeinandertreffen am Toreschießen zu hindern. Ausgetragen wird das Spiel übrigens – wie sollte es beim Duell der beiden Zuschauermagneten der Liga auch anders sein – vor ausverkauftem Haus. 1.500 lautstarke Hansa-Fans treten die weite Reise in Bayerns Landeshauptstadt an, das Gästekontingent ist restlos ausgeschöpft. Mit dieser Unterstützung im Rücken will die Kogge mit einem Sieg in München in der Tabelle an 1860 vorbeiziehen und einen großen Schritt im engen Tabellenmittelfeld der 3. Liga machen. Anpfiff an der Grünwalder Straße ist um 14 Uhr.