16.08.2024 14:40 Uhr
Hansa und der DFB-Pokal… seit der ersten möglichen Teilnahme in der Saison 1991/92 ist das nicht gerade eine Liebesbeziehung. Vor dem Erstrunde-Spiel gegen Hertha BSC am Sonntag (18.08.2024, 15:30 Uhr) werfen wir mal einen Vlick auf die Pokal-Geschichte des F.C. Hansa. 34-mal hätte die Kogge seitdem daran teilnehmen können, immerhin 32-mal (inklusive dieser Saison) gelang dies auch, womit wir gleich mal mit dem schwärzesten Kapitel diese Historie einsteigen. Denn in den Spielzeiten 2013/14 und 2014/15 war die Mannschaft schlichtweg nicht qualifiziert, weil es als Drittligist nicht gelungen war den Landespokal-Sieg einzufahren – der wäre aber Grundvoraussetzung für die Teilnahme an der ersten Runde gewesen.
Wobei diese 1. Runde tatsächlich bereits sehr häufig auch gleich wieder Endstation war, denn immer wieder entpuppten sich vermeintliche Außenseiter als Stolpersteine. In den bisher 31 Anläufen gelang es unglaubliche 15-mal nicht in die 2. Runde einzuziehen - was rund der Hälfte aller Spielzeiten entspricht. Besonders verheerend ist die Bilanz der vergangenen 15 Jahre: Bei 13 Teilnahmen (zweimal fehlten wir aus bekannten Gründen) hieß es zehnmal „Adios“ nach dem ersten Auftritt. Allerdings muss man zur Ehrenrettung erwähnen, dass es achtmal gegen Teams ging, die mindestens eine Liga höher spielten und die meisten Partien auch nur knapp verloren wurden.
Aber es gibt natürlich auch positive Beispiele, die daran erinnern, dass es - mit etwas Losglück - dann doch sehr weit gehen kann. 2000/01 war erst im Halbfinale gegen den späteren Pokalsieger FC Bayern München (2:3 im alten Olympiastadion) Feierabend, nachdem zuvor die damals unterklassigen Teams aus Landshut (2:0), Fürth (3:1) und Trier (4:0) sowie der "Pokal-Lieblingsgegner" VfB Stuttgart (2:0) besiegt wurden. Apropos Stuttgart: gegen kein Team hat der F.C. Hansa eine so ausschweifende Historie wie gegen die Schwaben. Stolze sechsmal spielte man in diesem Wettbewerb bereits gegeneinander - mit dem DFB-Pokal Novum, dass man in drei aufeinander folgenden Spielzeiten (2018/19, 2019/20 und 2020/21) in Runde 1 aufeinandertraf. Die Bilanz spricht dabei für Hansa: viermal kam man weiter (1992/93, 200/01 2005/06 und 2018/19), nur zweimal scheiterten unsere Jungs am VfB (2019/20 und 2020/21).
Auch gegen Hertha BSC, am Sonntag (18.08.2024) nächster Pokal-Gegner der Kogge, wurden bereits zwei DFB-Pokal-Begegnungen ausgetragen, allerdings spricht die Statistik hier für die Hauptstädter. Sowohl 2003/04 (2. Runde/5:6 n. E.) als auch 2017/18 (1.Runde/0:2) setzte es im heimischen Ostseestadion Niederlagen – es wird also Zeit, diese Pokal-Bilanz etwas aufzubessern. Zumal die „alte Dame“ in der neuen Zweitliga-Saison auch noch nicht so richtig in Tritt gekommen ist und nach zwei Spieltagen mit nur einem Zähler im unteren Tabellendrittel (Platz 14, 2:3 Tore) anzutreffen ist. Vor allem das Fehlen von Schlüsselspieler Fabian Reese (Knöchel-OP) ist dem Team anzumerken. Allerdings verfügt Neu-Trainer Cristian Fiel trotzdem über einen sehr ausgeglichenen Kader, aus dem Torjäger Haris Tabakovic herausragt. Der Bosnier erzielte in der abgelaufenen Spielzeit 22 Treffer und war damit (zusammen mit Robert Glatzel vom HSV und Düsseldorfs Christos Tzolis) Top-Torjäger der 2. Bundesliga.