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03.02.2023 15:08 Uhr

ERSTES HEIMSPIEL 2023 – DAS IST DER HAMBURGER SV

Sehr lange hat es gedauert – um genau zu sein: 87 Tage seit dem Spiel gegen den 1.FC Nürnberg am 09.November 2022 – dass der F.C. Hansa endlich wieder ein Heimspiel in der 2. Bundesliga hat. Und dann gastiert am Sonntag, 05. Februar 2023 mit dem Hamburger SV auch noch einer der traditionsreichsten Vereine Deutschlands im ausverkauften Ostseestadion: Hansa-Herz, was willst du mehr!

F.C. Hansa Rostock

Der HSV, der Verein der großen Spielernamen der Vergangenheit, allen voran Idol und Legende Uwe Seeler, der im Sommer 2022 starb. Dazu Ikonen wie Manfred Kaltz, Horst Hrubesch, Kevin Keegan oder später Thomas Doll, Karsten Bäron, Raffael van der Vaart oder der Ex-Rostocker Sergej Barbarez. Die Reihe der prominenten und erfolgreichen Ex-Akteure ließe sich beliebig um dutzende Spieler verlängern, auch wenn der Glanz der erfolgreichen Zeit inzwischen ziemlich verblasst ist. Denn der Blick in den Spiegel verrät: Die Realität beim ruhmreichen Hamburger Sportverein, 1887 gegründet und 99 Jahre am Stück immer in der jeweils höchsten deutschen Spielklasse vertreten, heißt 2023 "nur" 2. Bundesliga.

Gute Erinnerungen verbindet allerdings der F.C. Hansa mit dieser Realität. Denn im Hinspiel, als Kevin Schumacher in der 90. + 4. Spielminute den Gästeblock im Hamburger Volksparkstadion in Ekstase versetzte und mehr als 10.000 Hansafans kollektiv zum Ausrasten brachte, gab es ein Erlebnis der besonderen Art. Denn der 1:0-Erfolg in diesem prestigeträchtigen Nord-Duell war nicht nur der erste Saisonerfolg für die Kogge, sondern ein Sieg nach mehr als 18 Jahren ohne Punkte-Dreier gegen den Rivalen aus Hamburg. Das letzte Erfolgserlebnis datierte nämlich aus Bundesliga-Zeiten im März 2004, viel ist seitdem passiert…

Denn während unsere Hansa-Kogge 2008 letztmalige durch die Beletage des deutschen Fußballs schipperte und anschließend über viele Jahre sogar bis in die dritte Liga versunken war, stieg 2018 mit dem Hamburger SV das letzte Gründungsmitglied nach 55 Jahren ununterbrochener Zugehörigkeit erstmals aus der Bundesliga ab. Seitdem bemüht sich der Verein bislang erfolglos um die Rückkehr ins Oberhaus. Stets wurden hohe Ziele ausgegeben, deren Ansprüche die Mannschaft nicht gerecht wurde - spätestens im Saisonendspurt ging den Hamburgern die Puste im jeweiligen Aufstiegsrennen aus. Lediglich in der vergangenen Saison lief es verheißungsvoller, doch am Ende musste man aber der namhaften Konkurrenz von Werder Bremen und vom FC Schalke 04 den direkten Aufstiegs-Vortritt lassen. In der Relegation gegen Hertha BSC Berlin zog man trotz eines 1:0 in Berlin durch ein 0:2 im Rückspiel knapp den Kürzeren. Ironie des Schicksals: Trainer des Gegners war mit Felix Magath ein Mann, dessen Name eng mit dem größten Erfolg der Hamburger Vereinsgeschichte verknüpft ist.

Denn jener Felix Magath machte den Hamburger SV vor fast 40 Jahren (25. Mai 1983) mit seinem sehenswerten Tor beim 1:0-Erfolg über Juventus Turin zum Europapokalsieger der Landesmeister (heute Champions League). Daneben zieren sechs deutsche Meistertitel und drei nationale Pokalgewinne sowie der Sieg im Europapokal der Pokalsieger (1977) den Briefkopf des Hamburger SV.

Von diesen Erfolgen ist der Verein aktuell ziemlich weit entfernt, kurzfristige und selbsternannte Zielstellung ist in dieser Saison endlich die Rückkehr in die Bundesliga, was angesichts der aktuellen sportlichen Situation zumindest nicht unrealistisch erscheint: Platz 2 mit 12 Siegen, und damit den meisten in der Liga, sowie 33 geschossenen Toren deuten an, dass der HSV in dieser Saison zumindest sehr gewillt ist seinen Erfolgshunger stillen zu wollen. Allerdings behält die Konkurrenz in Form des Spitzenreiters Darmstadt und des Dritten Heidenheim die Augen offen und lässt die Hamburger nicht enteilen. Und dann sind da ja auch noch die "sogenannten Kleinen" der Liga, die den "Rothosen" das Leben schwer machen. Denn neben dem Spiel gegen unsere Hansa-Kogge setzte es mit den Pleiten im Stadtderby gegen den FC St. Pauli und gegen Magdeburg und Fürth gleich vier der fünf Saison-Niederlagen gegen Teams aus der unteren Hälfte. Herbe Rückschläge im Kampf um den Platz an der Sonne. Auf dem Weg dorthin werden auch unsere Hansa-Jungs dem vermeintlichen Favoriten nicht die Punkte freiwillig auf dem Silbertablett servieren, sondern selbst versuchen die wichtigen Zähler im Ostseestadion zu behalten. Um in der nächsten Saison weiter in der 2. Liga zu spielen – wer weiß, vielleicht auch wieder gegen den Hamburger SV.