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23.11.2009 14:13 Uhr

F.C. Hansa Rostock noch ohne Auswärtssieg beim FSV Frankfurt

Wenn der F.C. Hansa Rostock am Freitag dieser Woche beim FSV Frankfurt antritt, müssen die Navigationsgeräte in den Bussen und Autos neu programmiert werden. Während das Gastspiel der Rostocker vor gut einem Jahr noch in der Commerzbank-Arena im Südwesten der Mainmetropole stattgefunden hatte, kehrte der FSV zu Beginn dieser Saison wieder in die umgebaute Volksbank-Arena in den nordöstlichen Stadtteil Bornheim zurück. Bisher warten die Hanseaten in ihrer Vereinsgeschichte noch auf einen Auswärtssieg beim FSV Frankfurt.

In der Volksbank-Arena hatten sich der FSV Frankfurt und der F.C. Hansa schon einmal gegenübergestanden. Als das Stadion am Bornheimer Hang noch seinen alten Namen trug, der Platz von einer Laufbahn umgeben war und die Zuschauerbereiche – bis auf die altehrwürdige Haupttribüne – aus Stehtraversen bestanden, gab es am 18. September 1994 ein 1:1-Unentschieden. Matthias Breitkreutz, der eine Stefan-Beinlich-Ablage aus 20 Metern in den Winkel beförderte (32.), hatte die Hanseaten mit 1:0 in Führung gebracht und es sah lange danach aus, als sollte dieser Treffer zum Auswärtssieg reichen. Doch eine Minute vor dem Ende der Partie sorgte Marco Grevelhörster mit einem Kopfball aus vier Metern Entfernung noch für den 1:1-Endstand.

Der Treffer sollte den Hessen aber nicht allzu sehr helfen, denn als sich beide Mannschaften auf den Tag genau ein halbes Jahr später zum Rückspiel im Rostocker Ostseestadion trafen, hatte der FSV aus seinen 21 Saisonspielen gerade einmal 5:37 Punkte geholt, bereits 13 Zähler Rückstand zum rettenden Ufer und war praktisch schon abgestiegen.

Dennoch verkauften die Frankfurter ihre Haut so teuer wie möglich beim F.C. Hansa. In der ersten Halbzeit lagen die Gäste durch einen Treffer von Thomas Lasser (8.) und einen verwandelten Elfmeter von Richard Walz (29.) sogar zweimal in Front, bevor Steffen Baumgart (12.) und Jacek Mencel (37.) ausglichen. Nach dem Seitenwechsel drückte der F.C. Hansa lange vergeblich auf das Siegtor, erst in der Schlussphase der Partie fielen noch zwei Treffer. Rene Schneider (79.) und Slawomir Chalaskiewicz (85.) besorgten den 4:2-Endstand.

Es sollte ein wegweisender Sieg werden, denn mit ihm verbesserten sich die Hanseaten auf den dritten Tabellenplatz und waren anschließend auf dem Weg in die Bundesliga nicht mehr aufzuhalten. Der F.C. Hansa stieg am Saisonende als Zweitliga-Meister mit 46:22 Punkten auf, die Hessen mussten die Liga mit 12:56 Punkten als abgeschlagenes Schlusslicht verlassen.
13 Spieljahre lang waren beide Mannschaften anschließend immer durch mindestens zwei Spielklassen getrennt, bevor beide Mannschaften nach dem Bundesliga-Abstieg des F.C. Hansa und dem Durchmarsch des FSV von der Oberliga in die 2. Bundesliga im Sommer 2008 wieder aufeinander trafen.

Am 24. Oktober des vergangenen Jahres reisten die Rostocker als Tabellenachter zum Schlusslicht in die Commerzbank-Arena und waren erneut in der Favoritenrolle. Doch in Frankfurt wurden auch diesmal nur die Punkte geteilt, wobei die Gastgeber mit der torlosen Partie auch deshalb zufriedener waren, weil sie damit die Rote Laterne abgeben konnten. Für die Hanseaten dagegen war dieses 0:0 der Auftakt zu einer Serie von 17 Meisterschaftsspielen ohne Sieg.
Vor dem Rückspiel am 5. April hatte der FCH bereits sechs Punkte Rückstand zum rettenden Ufer, konnte durch einen verwandelten Foulelfmeter von Enrico Kern (32.) und einen Treffer von Martin Retov (81.) aber den ersten Rückrundensieg einfahren. Der 2:0-Erfolg bildete gleichzeitig den Auftakt jener Phase, in der mit 13 von 15 möglichen Punkten der Grundstein für den Klassenerhalt gelegt wurde.

Da auch die Frankfurter am letzten Spieltag den Abstieg vermieden, kommt es in dieser Saison erneut zu Duellen zwischen dem FSV und F.C. Hansa. Wieder findet das Hinspiel in Frankfurt statt und wieder befinden sich die Gastgeber in einer prekäreren Situation, rangieren erneut nur auf einem Abstiegsplatz.