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02.02.2007 10:29 Uhr

F.C. Hansa will in die Erfolgsspur zurückkehren

Zum ersten Mal in dieser Saison spürt die Hanse-Kogge echten Gegenwind. Nach der Klasse-Hinrunde ohne Niederlage hat es unsere Mannschaft zum Beginn der Rückrunde gleich zweimal erwischt. Doch auf der Kommandobrücke behält man die Ruhe.

„Genau, wie ich immer betont habe, dass wir noch längst nicht aufgestiegen sind, halte ich es jetzt für verfrüht, von einer Krise zu sprechen. Wir werden jetzt nicht alles über den Haufen werfen, was in der Hinrunde noch gut war“, sagte Manager Stefan Studer nach dem 0:3 im Derby bei Erzgebirge Aue.

 

Zumal das klare Ergebnis am vorigen Sonntag nicht wirklich den Spielverlauf widerspiegelte und für die Gastgeber ein wenig schmeichelhaft war – was sogar Aues Trainer Gerd Schädlich einräumte: „Die Rostocker waren ein ebenbürtiger Gegner.“

Für dieses Lob konnten sich die Jungs von Trainer Frank Pagelsdorf aber nichts kaufen. Stattdessen ist der komfortable Vorsprung auf die Nicht-Aufstiegsplätze, der in der Winterpause stolze sieben Punkte betrug, ein bisschen zusammengeschmolzen. Dennoch: Unsere Jungs stehen immer noch auf dem zweiten Tabellenplatz und wollen nach dem doppelten Fehlstart gegen die SpVgg Greuther Fürth, bei der es in der Hinrunde einen 3:1-Erfolg gab, die ersten Punkte im Jahr 2007 holen – auch ohne Kapitän Stefan Beinlich, der wegen seiner fünften Gelben Karte zuschauen muss. Dafür steht Innenverteidiger Tim Sebastian nach seiner verbüßten Rotsperre wieder zur Verfügung.

 

Dass es nicht schon in Aue trotz des 0:1-Pausenrückstandes mit einem Punktgewinn klappte, daran war auch Schiedsrichter Markus Schmidt beteiligt. Der Unparteiische aus Stuttgart verwehrte in der 59. Minute unserer Mannschaft den klasse herausgespielten Ausgleichstreffer durch Enrico Kern, den er im Abseits gesehen haben wollte. Nicht nur für Frank Pagelsdorf war der Treffer dagegen „völlig regulär“, da Kern beim entscheidenden Pass hinter dem Ball gestanden hatte.

 

Unsere Mannschaft drängte danach zwar weiter auf das 1:1, das Tor traf aber Aue. Nachdem Mathias Schober in der 78. Minute noch einen Elfmeter von Tom Geißler gehalten hatte, sorgte beim anschließenden Eckball der Ex-Rostocker Uwe Ehlers mit dem 2:0 für die Vorentscheidung.

Sechs Tage zuvor hatte der SC Freiburg bereits den Nimbus der Unbesiegbarkeit unserer Mannschaft zerstört. „Wir wollten natürlich, wie in der Hinrunde gegen Aue, unser erstes Heimspiel gewinnen“, sagte Stefan Beinlich nach dem ersten Rückschlag für sich und seine jungen Teamkollegen. „So ist Fußball. 17 Spiele lang waren wir auf der Sonnenseite, sind von Erfolg zu Erfolg gekommen. Aber es war eigentlich klar, dass irgendwann uns auch mal eine Niederlage ereilt“, meinte „Paule“ und fügte hinzu: „Wir haben gemerkt, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen.“

 

Gegen die kompakt auftretenden Freiburger kam unsere Mannschaft auf dem rutschigen Platz im Ostseestadion nicht richtig in Schwung und tat sich schwer, Chancen herauszuarbeiten. In der 26. Minute wäre der F.C. Hansa dann aber doch fast in Führung gegangen. Nach einem Konter und einer klugen Vorlage von Enrico Kern, der nach rechtzeitig überstandener Knieverletzung doch mit von der Partie war, machte Amir Shapourzadeh eigentlich alles richtig. Sein pfiffiger Heber über Freiburgs Torhüter Alexander Walke sprang aber nur gegen den Innenpfosten und von dort zurück ins Feld. „Ich dachte, der Ball wäre hinter der Linie und habe schon gejubelt“, meinte Shapourzadeh später. Auch Trainer Frank Pagelsdorf war schon vor Freude aufgesprungen, musste dann aber wieder abdrehen.

Kurz nach der Pause waren es dann die Gäste, die wirklich jubeln durften. Nach einem Freistoß kam Soumaila Coulibaly in der 47. Minute freistehend an den Ball und nutzte die Chance zum 1:0. Anders als in einigen Vorrundenspielen gelang es unserer Mannschaft danach nicht, nach einem Rückstand zurück ins Spiel zu kommen. „Schon in der eigenen Hälfte haben wir zu kompliziert gespielt und insgesamt zu wenig Druck ausgeübt. Das war auch die Ursache dafür, dass wir uns nicht genügend Chancen herausspielen konnten“, meinte „Pagel“ in seiner Spielanalyse.

 

Neben dem verpatzten Start in die Rückrunde gab es aber auch positive Nachrichten – auf personeller Seite. In Regis Dorn haben Stefan Studer und Frank Pagelsdorf eine Verstärkung für die Offensive verpflichtet. Eigentlich sollte der Stürmer erst im Sommen an die Ostsee kommen, kurz vor Ende der Transferperiode am 31. Januar einigte sich der F.C. Hansa aber mit Kickers Offenbach über den sofortigen Wechsel. „Regis Dorn ist schnell, zweikampfstark und hat bewiesen, dass er Tore schießen kann“, sagte Studer über den 27 Jahre alten Franzosen, der beim SC Freiburg bereits Bundesliga-Erfahrung sammelte (37 Spiele, 6 Tore) und seit Sommer 2005 beim Liga-Konkurrenten Kickers Offenbach spielte. „Hansa hat eine sehr junge Mannschaft, die attraktiven Fußball spielt. Ich glaube, da passe ich ganz gut rein“, meinte Dorn, der eine neue Herausforderung sucht.

 

In der jungen Hansa-Mannschaft wird der Elsässer dann auch in der nächsten Saison mit Marc Stein (21) und Tim Sebastian (23) spielen, deren Verträge der Klub per Option nach einer bestimmten Anzahl von Einsätzen jeweils bis zum 30. Juni 2008 verlängert hat.