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12.05.2010 10:45 Uhr

FC Ingolstadt 04 baut auf seine Offensivstärke

Bereits zum zweiten Mal in seiner noch jungen Vereinsgeschichte geht es für den FC Ingolstadt 04 um den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Als der neue Fußballklub in der Saison 2003/04 aus der Taufe gehoben wurde, gehörte der MTV Ingolstadt als höchstklassigste Mannschaft der Donaustadt gerade einmal der bayerischen Landesliga Süd an. Doch mit dem Rückenwind der FC Ingolstadt 04-Gründung stieg der MTV noch 2004 in die Bayernliga auf, die der neue FCI 04 auch nur für zwei Jahre als Durchgangsstation benötigte. 2006 folgte der nächste Aufstieg in die Regionalliga Süd und zwei weitere Jahre später war der Aufstieg in die 2. Bundesliga perfekt.

So kam es in der Saison 2008/09 auch erstmals zu zwei Begegnungen mit dem F.C. Hansa. Die Premiere stieg am 5. Oktober 2008 im Ingolstädter Tuja-Stadion, wo die Gastgeber einen 4:2-Erfolg feierten. Zwar hatte Djordjije Cetkovic die Hanseaten schon nach neun Minuten in Führung geschossen, doch Mario Neunaber (26.) sorgte für den 1:1-Pausenstand. Und nach dem Platzverweis gegen Gledson gerieten die Rostocker auf die Verliererstraße. Denn Stefan Leitl (48.) und Vratislav Lokvenc (58.) schossen umgehend zur 3:1-Führung der Hausherren. Spannend wurde es selbst nach dem 2:3-Anschlusstreffer durch Benjamin Lense (85.) nicht mehr, weil bereits im Gegenstoß Vratislav Lokvenc mit seinem zweiten Treffer den 4:2-Endstand markierte.

Das Rückspiel in Rostock am 15. März 2009 endete mit einem 1:1-Unentschieden. Nachdem Orestes (18.) den F.C. Hansa in Front gebracht und Wohlfarth (44.) kurz vor der Pause ausgeglichen hatte, fielen in der zweiten Halbzeit keine weiteren Treffer mehr. Danach hatten die Ingolstädter immer noch vier Punkte mehr auf dem Konto als die Hanseaten. Doch nach dem dem 0:0 am 27. Spieltag gegen den SV Wehen fielen sie auf den 17. Platz zurück. Nach fünf Niederlagen in Folge stand der direkte Abstieg schon zwei Spieltage vor dem Saisonende fest.

In der aktuellen Drittliga-Saison hatte sich der FC Ingolstadt den sofortigen Wiederaufstieg auf die schwarz-roten Fahnen geschrieben. Und als die Mannschaft nach der 0:2-Heimniederlage am 16. Spieltag gegen Tabellen-Schlusslicht Wuppertaler SV nur auf Rang 8 lag, trennte man sich von Trainer Horst Köppel. Co-Trainer Michael Wiesinger übernahm die Mannschaft und führte sie mit vier Siegen in Serie bis zur Winterpause an die Tabellenspitze.

Trotz fehlender Fußball-Lehrer-Lizenz durfte Wiesinger das Team auch in der Rückrunde weiter betreuen, konnte den Höhenflug aber nur noch bedingt fortsetzen. Nach den ersten sechs Spielen im neuen Jahr, von denen mit dem knappen 1:0 über den designierten Absteiger Holstein Kiel nur ein einziges gewonnen wurde, fanden sich die Ingolstädter auf Rang 3 wieder.

Dass sie auch nach dem letzten Spieltag lediglich auf dem Relegationsrang stehen, haben die Donaustädter in erster Linie ihrer relativ schwachen Heimbilanz zu verdanken. Während der FCI auswärts 29 Punkte holte und damit so erfolgreich war wie kein anderer Drittligist, konnten im heimischen Tuja-Stadion nur 35 Zähler eingefahren werden. Das waren immerhin 13 Punkte weniger als die direkten Aufsteiger aus Aue und Osnabrück zu Hause gewannen. Die vier Punkte, die am Saisonende zum direkten Aufstieg fehlten, verschenkten die Ingolstädter allein in den letzten beiden Heimspielen gegen VfB Stuttgart II und SV Sandhausen, die jeweils mit einem Unentschieden endeten.

Am letzten Spieltag hatte FCI-Torjäger Moritz Hartmann seine Mannschaft zwar mit 1:0 in Führung gebracht, doch Ex-Hanseat Regis Dorn schaffte für den SV Sandhausen noch den Ausgleich und sicherte sich mit seinem 22. Saisontreffer die Torjägerkrone der 3.Liga. Auf Platz 2 dieser Rangliste landete Moritz Hartmann, der immerhin 21 Saisontore markierte und sich damit als Glücksgriff für die Ingolstädter erwies. Zweitbester Torschütze des FC Ingolstadt 04 ist mit 12 Toren Stefan Leitl, der im Mittelfeld die Fäden zieht und gleichzeitig Kapitän der Mannschaft ist.

Auch insgesamt präsentierten sich die Ingolstädter als das offensivstärkste Team der 3.Liga. Mit ihren 72 geschossenen Toren stehen sie mit großem Abstand an der Spitze. Und auch ihre Tordifferenz (+26) ist in der Liga ungeschlagen. Allerdings fuhren sie am Ende zwei Siege weniger ein als Osnabrück und Aue, die nur 55 bzw. 57 Saisontore erzielten.

In die Relegationsspiele gegen den F.C. Hansa gehen die Ingolstädter optimistisch, jedoch nicht nur, weil sie zuletzt fünfmal in Folge ungeschlagen geblieben sind (drei Siege, zwei Remis). Sie bauen auch auf die längere Regenerationszeit vor den beiden entscheidenden Begegnungen. Denn während die Pause vom letzten Drittliga-Spieltag bis zum ersten Relegationsspiel sechs Tage Pause beträgt und der FCI zwischen beiden Heimspielen keinerlei Reisestrapazen hatte, bleiben den Hanseaten nur fünf Tage Zeit. Und an denen mussten sie auch noch 1300 Reisekilometer zurücklegen, um von Düsseldorf zunächst nach Hause und anschließend wieder nach Ingolstadt zu kommen.

Auch die Tatsache, dass der Ingolstädter Chef-Coach Michael Wiesinger am Montag dieser Woche seinen Lehrgang zum Fußball-Lehrer begann und Co-Trainer Henning Bürger vorübergehend die Mannschaft betreut, sollte sich nicht als Nachteil erweisen. Immerhin kehrt der Trainer bereits am Mittwoch nach Ingolstadt zurück, steht bei der unmittelbaren Spielvorbereitung wieder auf dem Trainingsplatz und sitzt natürlich auch bei den beiden Spielen auf der Bank.

Das Hinspiel am Freitag ab 20.30 Uhr ist übrigens das letzte Pflichtspiel, das der FC Ingolstadt im Tuja-Stadion bestreiten wird. Zur neuen Saison zieht die Mannschaft in den neuen Audi-Sportpark um.