17.05.2024 11:14 Uhr
Letzte Chance Relegationsplatz 16! Das ist die Situation des F.C. Hansa vor dem anstehenden Heimspiel gegen den SC Paderborn an diesem 34. und damit letzten Spieltag der regulären Zweitliga-Saison. Wenn die Mannschaft aus dem Nordosten Nordrhein-Westfalens am Sonntag (19. Mai 2024) um 15:30 Uhr im Ostseestadion zu Gast ist, dann kann das Motto des Hansa-Teams deshalb nur “volle Pulle auf Sieg zu spielen“ lauten. Denn nur mit einem Punkte-Dreier bleibt die Hoffnung auf Platz 16 erhalten - sofern die direkte Konkurrenz um den Klassenerhalt nicht gewinnt. Denn im Fernduell streiten sich Hansa (31 Punkte/Platz 17) und der SV Wehen Wiesbaden (32 Punkte/Platz 16) darum diesen letzten Strohhalm zu greifen. Gewinnt Hansa und holt Wiesbaden (gegen den Tabellenführer und feststehenden Aufsteiger FC St. Pauli) maximal einen Zähler, würde die Kogge doch noch am SVWW vorbeisegeln, bei jeder anderen Konstellation bliebe Hansa auf dem direkten Abstiegsplatz 17 stehen.
Die Ausgangslage ist also für Hansa-Trainer Mersad Selimbegovic und sein Team klar, einen Taschenrechner braucht man am Sonntag also nicht, nur den absoluten Siegeswillen und das "richtige" Ergebnis in Wiesbaden. Sollte die Konstellation passen, dann geht es gegen den Dritten der 3. Liga, was im Moment nur noch Selimbegovics Ex-Verein Jahn Regensburg (3./63 Punkte) oder Preußen Münster (2./64 Punkte) sein können. Die Entscheidung fällt auch hier erst am letzten Spieltag, wenn Regensburg die Mannschaft aus Saarbrücken empfängt und Münster, ebenfalls zuhause, auf Unterhaching trifft.
Für das Spiel gegen den SC Paderborn muss Hansa-Trainer Selimbegovic erneut seine Startelf umstellen, denn mit Kai Pröger (5. gelbe Karte) und Sarpreet Singh (Platzverweis) kassierten gleich zwei Akteure beim letzten Spiel "auf Schalke" (1:2) eine Sperre und stehen somit für diese Partie nicht zur Verfügung. Dafür könnten unter Umständen die zuletzt angeschlagenen Jasper van der Werff, Konstantinos Stafylidis und Nils Fröling wieder zurückkehren. In jedem Fall muss eine Formation gefunden werden, die sich vom jüngsten Negativ-Trend von fünf Niederlagen in Folge nicht beeindrucken lässt. Denn diese nicht unerhebliche Hypothek gilt es abzustreifen und das Spiel quasi wie ein Pokalspiel zu sehen.
Mit den Paderbornern, bei denen mit David Kinsombi der Bruder von Hansas Mittelfeldspieler Christian Kinsombi die Kapitänsbinde trägt, gastiert allerdings eines der auswärtsstärksten Teams der 2. Liga im Ostseestadion. Nur die Aufsteiger Kiel (36 Punkte) und St. Pauli (28) sowie Fortuna Düsseldorf (30) als bereits feststehender Teilnehmer der Aufstiegs-Relegation, haben mehr Zähler als der SCP (24) geholt. Dabei gelangen sieben Siege - unter anderem in Düsseldorf (2:1) und beim HSV (3:1) – aber auch einige herbe Niederlagen wie in Elversberg (1:4) oder in Fürth (0:5) stehen zu Buche.
Das spielerisch starke Team von Trainer Lukas Kwasniok ist also in jeder Hinsicht für eine Überraschung gut und überzeugte in dieser Saison zumindest in der Offensive: Denn alle Stürmer trafen regelmäßig, am häufigsten Adriano Grimaldi (8) und Filip Bilbija (5). Dazu verloren die Paderborner, die drei der letzten vier Bundesliga-Spiele gewonnen haben, in der Winterpause mit Florent Muslija (7 Tore) einen weiteren torgefährlichen Akteur an den Bundesligisten SC Freiburg. Vielleicht wäre mit ihm noch mehr möglich gewesen als der aktuelle Tabellenrang 7, den die Paderborner nicht mehr verbessern können.
An das Hinspiel erinnern wir uns nicht gern zurück, sportlich alles andere als rund. Mit 0:3 unterlag die Mannschaft, die von Interims-Trainer Uwe Speidel betreut wurde, und verlor zudem Torhüter und Kapitän Markus Kolke mit roter Karte. Es war die dritte 0:3-Niederlage in Folge, die es gegen die Paderborner in bisher 18 Pflichtspielen gab. Bisher siegte der SCP neunmal, Hansa konnte nur fünf Spiele gewinnen - zuletzt im September 2016 in der 3. Liga (3:0), den letzten Heimsieg gab es im April 2007 mit 2:0.
Um die große Verbundenheit von Fans und Mannschaft vor diesem wichtigen Spiel zu demonstrieren, sind alle Hansa-Anhänger zu einer gemeinsamen Aktion aufgerufen. Denn alle Fans und Zuschauer werden gebeten, dass sie die Mannschaft am Sonntag im Heimspiel in einem Hansa-Trikot (egal aus welcher Saison) anfeuern, um so die Verbundenheit zum Team zu zeigen. Vielen Dank für eure großartige Unterstützung auch in diesen schweren Zeiten. Zusammen schaffen wir es!