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21.10.2008 11:50 Uhr

Gledson: Ich gebe immer alles!

Der neue Kapitän des F.C. Hansa Martin Retov feierte mit dem 9:0-Sieg über TuS Koblenz einen optimalen Einstand. Der wegen einer Gelb-Roten Karte auf die Tribüne verbannte brasilianische Ex-Kapitän Gledson freute sich auf den Zuschauerrängen über diesen Erfolg. Anschließend baten wir Gledson, der auch noch mit den Nachwirkungen einer Hühneraugen-Oeration kämpft, zum Interview. 

Gleddi, was schmerzt mehr, die Nachwirkungen der Operation oder der Kapitänswechsel?

Gledson: Ich bin ein positiv denkender Mensch. Ich freue mich über dieses 9:0. Das war phantastisch, was die Jungs da auf dem Platz gemacht haben. Das war sensationell, wirklich unglaublich, so etwas erlebt man ja nicht alle Tage. Natürlich will man dabei sein. Aber ich war eben gesperrt und damit ist es gut. Grundsätzlich will ich natürlich in jedem Spiel spielen. Das ist doch ganz klar.

Kein Ärger über die verlorene Kapitänsbinde?

Gledson: Ich sehe es positiv. Die Mannschaft und der Trainer haben sehr viel Vertrauen am Anfang der Saison in mich gesetzt. Sie wollten mich als Kapitän und ich habe angenommen. So eine Aufgabe ist eine große Ehre. Darüber habe ich mich gefreut, darauf bin ich stolz. Heute haben wir eine andere Situation. Der Trainer hat mit mir darüber gesprochen. Und wir haben zusammen beschlossen, dass es besser ist, wenn ich mich wieder ganz auf mein Spiel konzentriere.

Also alles nicht so schlimm?

Gledson: Schlimm wäre es, wenn meiner Familie oder mir etwas Schlimmes passieren würde. Aber ich bin zu 100 Prozent bei der Mannschaft, ich gehöre zum Team und ich werde alles dafür geben, dass Hansa seine Ziele erreicht.

Werden Sie den neuen Kapitän Martin Retov nun unterstützen?

Gledson: Na klar, das ist doch selbstverständlich. Wir sind ein Team, wir helfen uns.

Wie sehen Sie Ihre Leistungen in dieser Saison?

Gledson: Ich bin nicht zufrieden. Ich kann es besser und ich weiß auch, was ich wirklich kann. Ich bin auf der Suche, einen optimalen Weg zu finden. Aber man sollte mich ehrlich und korrekt beurteilen!

Wie meinen Sie das?

Gledson: Ich habe den Eindruck, dass ich nach Niederlagen für den einen oder anderen der Sündenbock war. Das ist nicht korrekt. Aber ich bin ein Kämpfer. Ich werde es allen zeigen.

Ihr Landsmann Orestes war beim 9:0 einer der besten Spieler. Wie beurteilen Sie ihn?

Gledson: Orestes ist ein netter Kerl, ein guter Kumpel und ein großer Kämpfer. Er hat ein tolles Kopfballspiel und eine enorme Sprungkraft. Gegen Koblenz hat er sein ganzes Können gezeigt.

Jetzt muss die Mannschaft in Frankfurt ran. Wie wird das nach dem 9:0 gegen den FSV?

Gledson: Unser Problem sind nicht die Heimspiele, unser Problem sind die Auswärtsspiele. Nach dem 9:0 gegen Koblenz müssen wir in Frankfurt nachlegen. Zwei Punkte auswärts sind zu wenig. Ganz klar.

Welche Rolle spielt die Familie in einer Phase wie jetzt für Sie?

Gledson: Meine Familie ist das Wichtigste. Sie gibt mir Ruhe und Halt. Da ist alles in Ordnung, so wird es auch bald auf dem Platz wieder sein. Auch das bin ich optimistisch.

Wie geht es mit Ihnen weiter?

Gledson: Ich werde meine gesamte Konzentration auf die nächsten Spiele legen. Auch deshalb habe ich letzte Woche zusammen mit Trainer Frank Pagelsdorf beschlossen, das Kapitänsamt abzugeben. Zuvor habe ich versucht, für alle und jeden dazu sein. Ich habe versucht, mich um alle Probleme zu kümmern. Aber ich bin der Überzeugung, dass ich der Mannschaft am meisten helfe, wenn meine Leistung stimmt. Das heißt aber nicht, dass ich in Zukunft einfach nur noch auf mich achte. Ich werde natürlich weiterhin Verantwortung übernehmen. Dazu brauche ich keine Kapitänsbinde.