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23.11.2022 14:14 Uhr

Familie König segelt mit der Hansa-Kogge durch Neuseeland

Die neuseeländische Großstadt Auckland und die Hansestadt Rostock trennen 17.700 Kilometer. Das ist eine Entfernung, die fast der halben Länge des Äquators entspricht. Familie König macht das nichts aus. Sie sind leidenschaftliche Hansa-Fans und würden für ein Spiel ihres Vereins wahrscheinlich auch die doppelte Weite in Kauf nehmen. Da sie aber nicht immer bei ihrem Herzensverein sein können, haben sie ihr Segelboot kurzerhand zur Hansa-Kogge umfunktioniert.

F.C. Hansa Rostock

Das Segelboot Skyesong: Neben dem Fußball die große Leidenschaft von Familie König. Gerne wird damit aufs Meer rausgefahren. Ganz ohne Hansa geht es aber natürlich auch da nicht. "Das Vorsegel ist mit der ersten Ausfahrt kaputtgegangen. Dann war gleich klar, dass wir uns das Neue von einem Segelmacher bedrucken lassen wollen", berichtet Marcus. Gesagt, getan: Es wurden sich die Grafiken des Hansa-Logos besorgt und auf das Segel drucken lassen. Mittlerweile schippert die Hansa-Kogge also auch in Auckland durch ruhige und stürmische Gewässer.

Papa Marcus stammt gebürtig aus Neubrandenburg. Der 42-Jährige war im April 1996 das erste Mal im Ostseestadion. Die 0:3-Niederlage gegen die Münchener Löwen konnte seine aufkommende Leidenschaft nicht bremsen. "Seither bin ich totaler Hansa-Fan." Marcus fing an in Rostock zu studieren, zog für den Rest seines IT-Studiums allerdings nach Karlsruhe. Dort wurde sein Sohn Niclas geboren, der schon als kleiner Junge mit seinem Papa in die größten Stadien Deutschlands reiste. Seit mehr als zehn Jahren sind sie Mitglied beim FCH. "In der Aufstiegssaison 2006/07 sind wir zu fast allen Auswärtsspielen gefahren. Das beste Spiel und ein besonderes Erlebnis war natürlich das 4:4. Für uns war es ein Heimspiel, weil wir nur mit der Straßenbahn hinfahren mussten", berichtet Marcus.

Zeitgleich mit dem Aufstieg des F.C. Hansa in die 1. Bundesliga entschied sich der 42-Jährige mit seiner Frau Claudia für ein neues Abenteuer. Zusammen mit Niclas sollte es für fünf Jahre nach Neuseeland gehen. Die Spiele unserer Kogge hat die Familie aber natürlich weiterhin verfolgt, reiste sogar für das Bundesliga-Spiel gegen Schalke 04 nach Deutschland.

Im Jahre 2011 entschloss sich die Familie, vorerst wieder nach Deutschland zurückzukehren und fortan in Berlin zu wohnen. Vielleicht war es auch die große Distanz zum F.C. Hansa, die das Heimweh zu groß werden ließ. "Niclas und ich sind von dort aus zu jedem Heimspiel gefahren und haben die Auswärtsspiele in der Nähe mitgenommen", erzählt Marcus von der damaligen Zeit.

Doch aus Heimweh wurde schnell wieder Fernweh. 2014 ging es erneut nach Neuseeland. Vorher stand für Niclas aber noch sein bisheriges Highlight mit unserer Kogge an: Er lief am 2. Spieltag der Saison 2014/15 beim Heimspiel gegen Rot-Weiß Erfurt mit dem damaligen Hansa-Kapitän Christian Stuff auf. Diese Erinnerungen wirken noch bis heute nach und lassen den 19-Jährigen gerne zurückblicken.

Nun lebt die Familie König, zu denen auch noch zwei Töchter gehören, aber schon seit acht Jahren wieder in Neuseeland. Die Spiele werden meist über das Fanradio verfolgt. "Ab und zu finden wir auch mal im Internet einen Stream, den wir schauen können. Manchmal können wir aber durch die Zeitverschiebung von zehn bis zwölf Stunden nur die Highlights schauen", schildert der Familienvater. Spielt die Kogge 13 Uhr, ist es zur Sommerzeit in Auckland 23 Uhr, zur Winterzeit 1 Uhr nachts. Nicht immer ganz einfach für Familie.

In diesem Jahr waren die Königs auch endlich mal wieder in Deutschland. Zusammen wurden sich in den vier Monaten Aufenthalt die letzten Spiele der vergangenen Saison in Ingolstadt und gegen den HSV angeschaut. Auch die ersten Partien der aktuellen Spielzeit wurden besucht inklusive der Highlight-Siege in Hamburg und gegen den FC St. Pauli. Da hat sich der Urlaub doch gelohnt!