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28.04.2010 11:50 Uhr

Hansa Rostock zu Hause gegen Cottbus noch ungeschlagen

Die Duelle mit dem FC Energie Cottbus haben für den F.C. Hansa bereits eine sehr lange Tradition. Von den aktuellen Zweitligisten war nur der 1.FC Union Berlin, der bereits im Sommer 1966 erstmals gegen die Hanseaten spielte, noch früher in Rostock zu Gast. Und häufiger als die Cottbuser weilten neben den Berlinern nur der TSV 1860 München sowie der 1.FC Kaiserslautern zu Pflichtspielen an der Küste. Wenn die Lausitzer am kommenden Sonntag (17.30 Uhr) zur Begegnung des vorletzten Zweitliga-Spieltages der Saison 2009/10 in der DKB-Arena erwartet werden, geben sie ihre Visitenkarte immerhin schon zum 14. Mal beim F.C. Hansa ab.

Zweimal führte sie das Los im Rahmen des FDGB-Pokal ins Ostseestadion, wo die damalige Betriebssportgemeinschaft in beiden Fällen ausschied. Im Oktober 1979 unterlag sie mit 1:4, während es im November 1987 2:3 aus Cottbuser Sicht hieß – jeweils nach regulärer Spielzeit.

Auch in den elf bisherigen Punktspielen konnten die Cottbuser noch keinen Auswärtssieg feiern. Insbesondere vor dem Rostocker Tor strahlten sie recht wenig Energie aus, erzielten in den knapp 1000 Spielminuten nur drei Treffer. Zwei davon markierten sie sogar innerhalb von nur 32 Minuten, als beim bislang letzten Aufeinandertreffen in der Rostocker DKB-Arena Vragel da Silva (58.) und Ervin Skela (90.) Hansa-Keeper Stefan Wächter bezwangen. Doch zuvor hatte Enrico Kern (18., 59., 74.) bereits dreimal getroffen und den F.C. Hansa zum 3:2-Erfolg geschossen.

In den ersten zehn Meisterschaftsspielen im Rostocker Ostseestadion war den Cottbusern nur ein einziger Treffer gelungen. Bernd Kulke hieß der Mann, dem dieses Kunststück am 22. Mai 1982 gegen Hansa-Keeper Dieter Schneider gelang. Im einem für beide Seiten bedeutungslosen Spiel glich der Energie-Verteidiger die Rostocker Pausenführung durch Rüdiger Kaschke (45.) nur drei Minuten nach dem Seitenwechsel aus. Doch Rainer Jarohs erzielte eine halbe Stunde später den Treffer zum 2:1-Endstand gegen die bereits vorher als Absteiger feststehenden Cottbuser. Es war gleichzeitig auch das einzige knappe Resultat, das es zwischen beiden Vertretungen im vergangenen Jahrhundert im Ostseestadion gab.

Zum allerersten Mal gastierte Energie Cottbus am 9. Februar 1974 in Rostock. Durch Tore von Wolfgang Ramlow (31.), Joachim Streich (39.) und Lothar Hahn (81.) gewann der F.C. Hansa mit 3:0 gegen das Schlusslicht der DDR-Oberliga und verbesserte sich damit selbst auf Rang 4.

Noch klarer wurde es am 31. Mai 1980 während der Aufstiegsrunde zur Oberliga, als durch Treffer von Norbert Littmann (13.), Gerd Kische (28.), Christian Radtke (31., Foulelfmeter) und Rainer Jarohs (87.) ein 4:0-Heimsieg zu Buche stand, mit dem die Hanseaten auf 12:0 Punkte kamen und den Aufstieg vorzeitig perfekt machten. Cottbus zog ein Jahr später nach und so kam es in der Saison 1981/82 zu besagtem Kulke-Treffer.

In den letzten drei Jahren der DDR-Oberliga-Geschichte gaben die Fußballer aus dem Braunkohlebezirk dann sogar ein durchgängiges Gastspiel in der höchsten Spielklasse, doch im Ostseestadion war für sie weiterhin nichts zu holen. Am zweiten Spieltag der Saison 1988/89 übernahm der F.C. Hansa durch einen 3:0-Sieg über die BSG Energie die Tabellenführung. Jens Wahl traf per Kopf (65.) und verwandelte einen Foulelfmeter (85.), das zweite Tor hatte zwischenzeitlich Volker Röhrich (77.) erzielt.

Gut ein Jahr später gab es das gleiche Resultat, für das diesmal Juri Schlünz (26.), Hilmar Weilandt (36.) und Rainer Jarohs (62.) verantwortlich zeigten. Nur einmal weniger klingelte es schließlich im Oktober 1990, als Henri Fuchs (13.) und Florian Weichert (37.) den 2:0-Sieg der Hanseaten herausschossen, der ein Mosaikstein auf dem Weg zum Meistertitel wurde. Die inzwischen als FC Energie firmierenden Gäste verpassten dagegen am Saisonende sogar die Relegationsspiele zur 2. Bundesliga und verschwanden bis 1997 in den Niederungen der Drittklassigkeit.

Erst nach mehr als zehn Jahren, genau am 5. Mai 2001, gab es ein Wiedersehen in Rostock. Auf der mit 22.000 Zuschauern ausverkauften „Baustelle“ markierte ausgerechnet der gebürtige Lausitzer Rene Rydlewicz, der schon nach neun Minuten einen Freistoß direkt verwandelte, das goldene Tor zum 1:0, das gleichzeitig den siebenten Hansa-Sieg im siebenten Heimpunktspiel gegen Energie Cottbus bedeutete. Das damalige „Gesamtergebnis“ von 18:1 hatte übrigens noch sechseinhalb Jahre Bestand, denn nicht nur die anschließenden beiden Erstliga-Vergleiche am 16. September 2001 und am 8. Februar 2003 endeten torlos, sondern auch das Montagspiel der 2. Bundesliga am 21. November 2005.

Mit dem oben erwähnten 3:2-Erfolg der Hanseaten am 10. November 2007 – dem zehnten Hansa-Sieg im insgesamt 13. Heimspiel gegen Energie Cottbus – endete dann aber wieder die 0:0-Epoche zwischen beiden Teams. Und am kommenden Sonntag sollte der F.C. Hansa nicht nur zum 14. Mal zu Hause gegen die Cottbuser ungeschlagen bleiben, sondern unbedingt den 11. Sieg erringen.