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08.03.2006 07:42 Uhr

Hansa setzt auf die wiedergefundene Heimstärke

Der F.C. Hansa will eine neue Heimserie starten. Nach dem 2:0-Erfolg im letzten Heimspiel gegen die Sportfreunde Siegen hofft unsere Mannschaft gegen Wacker Burghausen auf den nächsten Dreier im Ostseestadion und den Sprung in die obere Tabellenhälfte. Dabei wird der F.C. Hansa jedoch auf zwei seiner Leistungsträger verzichten müssen. Sowohl René Rydlewicz (muskuläre Probleme im rechten Oberschenkel) als auch Gledson (Adduktorenzerrung) sind am kommenden Sonntag nicht einsatzbereit. Für die Bayern aus Burghausen ist es der erste Auftritt in Rostock, und der F.C. Hansa will es den entscheidenden Tick besser machen als beim 1:1 im Hinspiel in Burghausen oder zuletzt beim knappen 2:3 beim Tabellenzweiten Alemannia Aachen.

Dort auf dem Tivoli hatte unsere Mannschaft wie schon gegen Bochum und in Paderborn einen schlechten Start erwischt. Bereits nach vier Minuten traf Marius Ebbers nach einer weiten Flanke von der rechten Seite zur Aachener 1:0-Führung. Doch der F.C. Hansa zeigte sich nicht geschockt und schlug fast postwendend zurück. Nach einem schnell ausgeführten Einwurf kam der Ball über Marcel Schied zu Tobias Rathgeb, der aus 18 Metern sofort mit links abzog und den Ausgleich erzielte.

Die Freude der Rostocker währte aber nur acht Minuten, dann durften die Alemannia-Fans wieder jubeln. Laurentiu Reghecampf zirkelte einen Freistoß über die Hansa-Mauer zum 2:1 ins kurze Eck (20.). Der F.C. Hansa fand aber auch diesmal wieder zurück ins Spiel und hätte beinahe wieder den Ausgleich geschafft. Der brasilianische Abwehrchef Gledson, der kurze Zeit später verletzt ausschied, traf aus acht Metern aber nur den Pfosten. Als die Zuschauer schon auf den Pausenpfiff warteten, schlugen die Alemannen dann noch ein drittes Mal zu. Emil Noll köpfte eine Ecke, die über Freund und Feind hinwegsegelte, am hinteren Pfosten zum 3:1 ein (45.).

Doch auch dieser Rückschlag zum psychologisch ungünstigen Zeitpunkt warf das Team von Frank Pagelsdorf nicht um. Der eingewechselte Kevin Hansen schlenzte einen Freistoß aus fast 30 Metern zum 3:2 über die Mauer (66.) und sorgte mit seinem zweiten Saisontreffer noch einmal für Hoffnung beim Hansa-Anhang. Zum Ausgleichstreffer reichte es am Ende aber nicht mehr. Für Aachen traf der unmittelbar zuvor eingewechselte Eric Meijer noch einmal den Pfosten (85.). „Die Mannschaft hat trotz des Rückstandes nie aufgesteckt und dann in der zweiten Halbzeit auch besseren Fußball gespielt“, meinte Hansa-Coach Frank Pagelsdorf nach dem Schlusspfiff.

Eine Woche vor der Partie in Aachen hatte der F.C. Hansa gegen die Sportfreunde Siegen in die Erfolgsspur zurückgefunden. Nach drei Niederlagen in 10 Tagen ohne eigenen Treffer beendete Marcel Schied nach 345 Minuten die Rostocker Torflaute. Nachdem in der ersten Halbzeit Siegens Torhüter Adnan Masic noch mit Erfolg gegen die Angriffsbemühungen des F.C. Hansa gestellt und bei einem schönen Freistoß von Tobias Rathgeb Unterstützung durch den Pfosten erhalten hatte, war es Torjäger Marcel Schied, der genau am richtigen Platz stand und per Kopf aus kurzer Distanz das verdiente 1:0 erzielte (59.).

Für Marcel Schied war es bereits der neunte Saisontreffer und der vielleicht allerletzte Anstoß für den Verein, den Vertrag mit dem 22-Jährigen um zwei Jahre bis zum 30. Juni 2008 zu verlängern. Der Stürmer stammt aus der ersten Generation des Hansa-Internates und kam in der Saison 2000/2001 zu seinen ersten beiden Kurzeinsätzen in der Bundesliga. Danach stählte er sich in der Fremde. Er ließ sich in die 2. Liga zum VfL Osnabrück ausleihen, wo er unter dem heutigen Hansa-Coach Frank Pagelsdorf mit 12 Toren den Durchbruch schaffte. Nach einer weiteren Leihsaison bei der SpVgg Unterhaching (6 Tore) kam er vor Beginn dieser Saison nach Rostock zurück.

Gegen am Ende nur noch 10 Siegener nach einer Gelb-Roten Karte für Angelo Barletta (68.) brachte der F.C. Hansa den Dreier schließlich unter Dach und Fach. Nachdem Tobias Rathgeb noch mit einem weiteren Freistoß an Masic gescheitert war, sorgte Miso Brecko mit seinem ersten Tor für den F.C. Hansa für die Entscheidung (81.).

„In der ersten Halbzeit hatten wir uns noch nicht so richtig auf die Bodenverhältnisse eingestellt, das Spiel über die Flügel vernachlässigt. Doch nach der Pause hat die Mannschaft Reaktion gezeigt und einen Tick intelligenter gespielt“, lobte Frank Pagelsdorf seine Mannschaft nach der Partie.