21.08.2005 18:58 Uhr
Eine Stunde lang lag am Sonntag Abend im Ostseestadion eine Pokal-Überraschung in der Luft. Doch als bei den couragiert aufspielenden Hansa-Amateuren nach einigen verpassten Torgelegenheiten Kraft und Konzentration nachließen, erkämpfte sich Bundesligist FSV Mainz 05 noch einen mühsam 3:0 (0:0)-Sieg. Vor 2000 Zuschauern erzielten Michael Thurk (66.), Benjamin Auer (78.) und Petr Ruman (82.) die Tore. Die Rheinhessen tankten damit zugleich Selbstvertrauen für die UEFA-Cup-Qualifikation.
Der Erstligist kam schwer in die Partie und fand in der Anfangsphase keine Mittel gegen die tief stehenden Rostocker. Zudem offenbarten die Gäste in der ersten Halbzeit immer wieder Unsicherheiten im Defensivbereich, die der Oberligist aber nicht nutzte.
Die Hanseaten setzten auf Konter und hätten damit in der fünften Minute fast Erfolg gehabt. Clemens Lange vergab jedoch aus Nahdistanz. Erst nach 30 Minuten bekamen die Mainzer die Partie in den Griff. Die besten Möglichkeiten besaß Thurk. Erst scheiterte der Stürmer aus fünf Metern am Rostocker Schlussmann Axel Keller (30.), der tags zuvor noch beim Pokalspiel der Profis in Villingen auf der Ersatzbank gesessen hatte. Wenig später entschärfte Lange (42.) kurz vor der Linie einen Schuss mit dem Kopf.
Nach der Pause erhöhten die Mainzer den Druck, ohne jedoch gute Tormöglichkeiten zu erspielen. Allein Antonio da Silvas Schuss (52.) sorgte für Gefahr. Auf der Gegenseite scheiterte Patrick Jahn (65.) nach einem Konter an Wache. Praktisch im Gegenzug erzielte Thurk die Mainzer Führung, als er sich gegen zwei Rostocker durchsetzte und aus 13 Metern Keller keine Chance ließ. Damit war die Moral der Rostocker gebrochen. Auer und Ruman erhöhten, ohne dass die Gastgeber noch große Gegenwehr leisteten.
Bei den Hausherren gefielen der starke Schlussmann Keller sowie Kapitän Anton Müller sowie Kai Bülow. „Wir haben gegen eine junge, leidenschaftliche Mannschaft gespielt. Der Gegner hat die Räume geschickt eng gemacht. 70 Minuten ist uns alles abverlangt worden“, lobte der Mainzer Trainer Jürgen Klopp. Hansa-Coach Thomas Finck, der das Amt erst am Dienstag von Timo Lange übernommen hatte meinte: „Das war eine couragierte, herzerfrischende Leistung. Die Mannschaft hat dieses Spiel genossen.“