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09.11.2006 08:25 Uhr

Hanse-Kogge hält weiter ihren eingeschlagenen Kurs

Siebter Sieg im elften Spiel, noch immer ungeschlagen – die Hanse-Kogge hält auch nach dem 2:0 im schweren Auswärtsspiel beim SC Paderborn ihren eingeschlagenen Kurs und segelt im Kielwasser von Spitzenreiter Karlsruher SC ein gutes Stück vor den Verfolgern.

Bevor es am 20. November im Karlsruher Wildpark und vor sicher vielen Hansa-Fans bei der Live-Übertragung im DSF zum direkten Duell der einzigen beiden deutschen Profi-Mannschaften ohne Niederlage kommt, steht für unsere Mannschaft heute aber das absolute Kontrastprogramm an. Doch Trainer Frank Pagelsdorf weiß genau, dass das Heimspiel gegen das Schlusslicht Eintracht Braunschweig, das am Dienstag parallel zum Hansa-Erfolg in Paderborn daheim gegen die SpVgg Unterhaching beim 2:3 die vierte Niederlage in Serie kassierte, eine mindestens genau so schwere Aufgabe wird wie die anschließende Reise zum KSC und wird seine Jungs mit der richtigen Einstellung und Konzentration auf den Platz schicken.

 

So wie es auch in Paderborn der Fall war. Clever, effizient, im Stile einer Spitzenmannschaft – das waren die Attribute, die für den F.C. Hansa am vorigen Dienstag verteilt wurden. Frank Pagelsdorf hatte das Team gegenüber dem 1:1 gegen Carl Zeiss Jena vier Tage zuvor auf vier Positionen umgestellt und angesichts der englischen Woche ein wenig rotiert. Anstelle der beiden Routiniers René Rydlewicz und Christian Rahn sowie Djordjije Cetkovic durften Kai Bülow und Tobias Rathgeb auf den Außenbahnen sowie Zafer Yelen erstmals von Beginn an im zentralen offensiven Mittelfeld ran. In der Viererkette kehrte Abwehrchef Gledson nach seiner Zwangspause wegen einer Oberschenkelverletzung anstelle von Kim Madsen ins Team zurück – eine Entscheidung, die das Trainerteam wie bei den ebenfalls angeschlagenen Stefan Beinlich und Enrico Kern erst wenige Stunden vor dem Anpfiff traf.

Es war eine gute Entscheidung. Denn nach einer ersten Halbzeit, in der Paderborn Druck gemacht und Marcel Schied bei einem mustergültigen Konter nur den Außenpfosten getroffen hatte (16.), waren es Kapitän Beinlich und Gledson, die unsere Mannschaft im Hermann-Löns-Stadion auf die Siegerstraße brachten. „Paule“ Beinlich nahm einen kurz gespielten Eckball auf und flankte hoch in den Strafraum, dort wuchtete der Hansa-Brasilianer den Ball per Kopf zum 1:0 ins Netz. Gledson nutzte dabei eiskalt einen Patzer von Paderborns Torhüter Tom Starke aus, der die Flugbahn des Balles falsch eingeschätzt hatte.

 

Die Ostwestfalen, die zwei Wochen zuvor im DFB-Pokal Bundesligist 1. FC Nürnberg noch in die Verlängerung gezwungen hatten, drängten danach zwar noch einmal auf den Ausgleich, doch die besseren Chancen hatte der F.C. Hansa. Zweimal verpasste Kai Bülow mit Kopfbällen jeweils nach Vorarbeit von Stefan Beinlich noch das entscheidende 2:0 (73. und 75.), das dann kurz vor Schluss der erst fünf Minuten zuvor eingewechselte Djordjije Cetkovic besorgte, als er nach einem Konter bedrängt von zwei Abwehrspielern den Ball an Starke vorbei ins Tor spitzelte. „Wir waren in den entscheidenden Situationen etwas cleverer“, zog Kapitän „Paule“ Beinlich ein zufriedenes Fazit.

 

Mit dem dritten Auswärtssieg der Saison holte der F.C. Hansa die beiden Punkte zurück, die er vier Tage zuvor im Ost-Derby gegen Carl Zeiss Jena eingebüßt hatte. Nach zuvor vier Heimsiegen war es das erste Mal, dass nicht alle drei Punkte im Ostseestadion blieben. Mit 22.500 Zuschauern im Rücken übernahm unsere Mannschaft auch gegen Jena gleich die Initiative, nutzt jedoch ihre Torchancen nicht. So gelang den Gästen in der 68. Minute der überraschende Führungstreffer, als Holger Hasse einen Freistoß zum 0:1 nutzte.

Doch wie schon sechs Tage zuvor in Köln, als unsere Mannschaft sogar zweimal einen Rückstand aufholte, kam sie auch diesmal zurück ins Spiel – angetrieben vom eingewechselten Zafer Yelen, der in der 70. Minute mit einem Schuss noch an Jenas Torhüter Christian Person scheiterte. Drei Minuten später durften die Hansa-Fans dann aber doch jubeln. Nach einem schnell ausgeführten Eckball von Marc Stein landete eine Flanke von Stefan Beinlich über Umwege bei René Rydlewicz, der mit einem Aufsetzer zum 1:1-Endstand traf.

Gegen Braunschweig soll es jetzt aber wieder ein Sieg werden, zumal unsere Mannschaft aus der vorigen Saison mit den Niedersachsen noch eine Rechnung offen hat. Am dritten Spieltag gab es im Ostseestadion am 26. August 2005 eine 2:3-Niederlage. Wie es besser geht, das hatte der F.C. Hansa fast auf den Tag genau 13 Jahre zuvor schon einmal gezeigt. Am 25. August 1992 gab es einen 4:0-Erfolg gegen die Eintracht. Co-Trainer Timo Lange kann den Spielern sicher noch erzählen, wie der Sieg zustande kam – er gehörte nämlich zum Siegerteam.