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19.10.2008 16:56 Uhr

Hanseaten im Torrausch - 9:0 gegen Koblenz

Der F.C. Hansa hat sich mit einem Kantersieg auf Platz 7 der Zweitliga-Tabelle geschossen. Das 9:0 (3:0) über TuS Koblenz ist der höchste Hansa-Sieg in einem Pflichtspiel seit August 1979, als KKW Greifswald mit 10:0 bezwungen werden konnte.

Zwei Veränderungen muss Trainer Frank Pagelsdorf in der Startelf vornehmen. Für den gesperrten Brasilianer Gledson rückt dessen Landsmann Orestes in die Innenverteidigung und die Rolle des verletzten Tobias Rathgeb im defensiven Mittelfeld nimmt der wieder genesene Mario Fillinger ein, der damit zum ersten Mal im Hansa-Trikot von Beginn an spielt.

Sofort übernehmen die Hanseaten die Initiative und haben die erste Torchance nach einer Retov-Ecke. Bartels flankt nach innen, wo Lense unter Bedrängnis köpft, aber der Ball links neben das Tor geht (3.). Als Bartels quer auf Kern passt, ist bei dessen Abschlussversuch ein Abwehrbein dazwischen (5.) und die größte Torchance der Anfangsviertelstunde vergibt ebenfalls Enrico Kern. Nach schönem Zuspiel des neuen Kapitäns Martin Retov läuft er allein auf Yelldell zu, scheitert aber am Koblenzer Keeper (13.). Doch nach gut zwanzig Minuten spiegelt sich die optische Überlegenheit der Hanseaten dann auch im Spielstand wider. Einen Freistoß zirkelt Retov genau auf Orestes, der den Ball aus halblinker Position ins lange Eck köpft.

Wenig später geben dann auch die Koblenzer ihren ersten Torschuss ab, doch den halbhohen Bajic-Schuss kann Hahnel mühelos parieren (22.). Und ein Flachschuss von Bajic geht knapp am linken Pfosten vorbei (23.). Doch dann ist wieder der FCH am Drücker und kann mit einer Freistoßkombination seinen Vorsprung ausbauen. Retov legt kurz ab, Fillinger stoppt den Ball und Schindler hämmert das Leder aus 22 Metern direkt ins rechte Dreiangel. Kurz darauf kann Yelldell einen Volleyschuss von Bartels gerade noch mit den Fingerspitzen über die Latte lenken (31.), doch eine Minute später ist er dann zum dritten Mal bezwungen. Einen Cetkovic-Rückpass von der Grundlinie lenkt Schindler mit der Hacke in Richtung Tor ab, wo ihn Enrico Kern endgültig über die Linie kickt.

Die Chance zum Anschlusstreffer der Koblenzer vergibt Hartmann, als er einen Ball in den Rücken der Hansa-Abwehr erläuft, sein Heber aber nicht nur über Hahnel, sondern auch über das Tor hinweg geht (38.). Auf der Gegenseite scheitert dann noch einmal Djordjije Cetkovic, der auch eine Bogenlampe versucht, dabei aber den Ball nicht richtig trifft (40.). So bleibt es bis zum Seitenwechsel bei der – auch in dieser Höhe verdienten – 3:0 Führung der Hanseaten.

Sieben Minuten nach Wiederbeginn leitet ein Koblenzer Abwehrfehler den vierten Rostocker Treffer ein. Als Schindler allein auf Yelldell zuläuft, kann der Torhüter den Schuss zwar noch zur Ecke abwehren. Doch den von links auf den langen Pfosten getretenen Ball kann Orestes dann ins kurze Toreck köpfen. Und das muntere Toreschießen geht weiter. Zunächst ist Schindler noch im Pech, als Yelldell seinen Schuss mit einer tollen Parade über die Latte lenken kann (61.), doch zwei Minuten später hat er dann Glück. Nach Doppelpass mit Cetkovic schießt Schindler aus spitzem Winkel aufs Tor, wo Richter den Ball ins eigene Tor abfälscht. Zwei Minuten später schließlich ist sogar schon das halbe Dutzend voll. Einen ultralangen Schindler-Ball fast von der eigenen Grundlinie erläuft Fin Bartels, hebt ihn über Torhüter Yelldell und köpft ihn dann ins leere Tor.

Einen katastrophalen Abwehrfehler der Gäste nutzt Enrico Kern eine Viertelstunde vor dem Ende zum 7:0. Als er den Ball ins leere Tor schiebt, ist das gleichzeitig sein 23. Zweitligatreffer im Hansa-Trikot. Damit überflügelte er in der ewigen Torschützenliste den bisherigen Spitzenreiter Olaf Bodden, dem zwischen 1992 und 1994 insgesamt 22 Tore in der 2.Bundesliga gelungen waren. Doch auch mit der Rostocker Zahl geben sich die Hanseaten noch nicht zufrieden und stürmen unaufhörlich weiter. Nachdem Yelldell einen von Bülow verlängerten Retov-Freistoß noch parieren kann (79.), fällt das 8:0 durch das dritte Saisontor von Benjamin Lense. Er trifft im Nachschuss nach einer Schindler-Ecke, die Bülow per Kopf auf Langen verlängert, dessen Schuss dann von Lechleiter vor seine Füße prallt. Nach Lechleiters Rückpass geht ein Schindler-Schuss über das Tor (84.), bevor es umgekehrt dann besser klappt. Als Schindler von rechts nach innen passt, drückt Lechleiter den Ball noch vor Ablauf der regulären Spielzeit zum 9:0 über die Torlinie. Leider pfeift Schiedsrichter Grudzinski das Spiel nicht mehr an, so dass ein zweistelliger Sieg und damit die Einstellung der bisherigen Bestmarke nicht mehr möglich wird.


Torfolge: 1:0 Orestes (21.), 2:0 Schindler (28.), 3:0 Kern (32.), 4:0 Orestes (53.), 5:0 Richter (63. Eigentor nach Schuss von Schindler), 6:0 Bartels (65.), 7:0 Kern (76.), 8:0 Lense (81.), 9:0 Lechleiter (90.)

F.C. Hansa: Hahnel – Langen, Lense (89. Lukimya), Orestes, Oczipka – Retov, Fillinger (74. Bülow) – Schindler, Bartels – Kern (78. Lechleiter), Cetkovic