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17.11.2008 22:19 Uhr

Hanseaten kassierten sechs Gegentore

Der F.C. Hansa hat am Montag Abend die höchste Niederlage seiner Zweitliga-Geschichte kassiert. Durch das 0:6 (0:2) beim 1.FC Kaiserslautern schrumpfte der Vorsprung auf Platz 16 auf zwei Punkte.

Drei Veränderungen muss Juri Schlünz in der Startelf vornehmen. Für den zur dänischen Nationalelf abgestellten Kapitän Martin Retov beordert er Kai Bülow ins defensive Mittelfeld. Dexter Langen rückt kurzfristig ins Team und ersetzt Benjamin Lense, der nach dem Abschlusstraining wegen einer Magen-Darm-Grippe passen muss. Und auf der linken Seite wird Bastian Oczipka, der zunächst nur auf der Bank Platz nimmt, durch Heath Pearce ersetzt. Zudem hat der Interims-Coach auch das taktische Schema seines Vorgängers verändert. Das Mittelfeld formiert er zu einer Raute, in der Enrico Kern hinter den Spitzen und Dexter Langen auf der rechten Seite agiert. Zudem wird Kevin Schindler in den Angriff und Mario Fillinger auf die rechte Verteidigerposition beordert.

Die erste Torchance im Spiel haben die diesmal in gelben Hosen und blauen Hemden gekleideten Hanseaten. Kevin Schindler dringt links in den gegnerischen Strafraum ein und passt zurück auf den freistehenden Robert Lechleiter, der den Ball von der Strafraumgrenze nicht im Gehäuse unterbringen kann (4.). Das erste Tor der Partie gelingt wenig später allerdings den Gastgebern nach einem Eckball von der rechten Seite durch Bugera. Torjäger Lakic kommt von hinten angestürmt und wuchtet das Leder per Kopf zum 1:0 in die Maschen.

Es dauert eine Weile, bis sich die Hanseaten von diesem Schock erholt haben, die Verunsicherung ist oft schon im Spielaufbau erkennbar. Erst in der 25. Minute gibt es die nächste Erfolgversprechende Aktion. Eine Langen-Flanke stoppt Lechleiter gekonnt in der Luft, kann den abprallenden Ball dann aber nicht verwerten. Auch sieben Minuten später gibt es einen schönen Spielzug über Fillinger und Lechleiter, doch als letzterer auf Schindler ablegt, unterbricht die Abseitsfahne diesen Angriff. Und als Rahn von links flankt, verpasst der heranstürzende Lechleiter den Ball nur knapp (39.). Dagegen nutzten die Lauterer in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit noch einmal eine Standardsituation. Nach Dzakas Freistoß in die Tiefe überläuft Lakic die Hansa-Abwehr und vollendet erneut per Kopf zum 2:0 Pausenstand.

Die zweite Halbzeit ist vier Minuten alt, als Schindler nach Doppelpass mit Rahn direkt abzieht, doch seine Rakete verfehlt das rechte obere Eck knapp. Ganz anders auf der Gegenseite, wo die Gastgeber weiterhin Effektivität beweisen. Jendrisek läuft von rechts kommend parallel zur Torlinie in Richtung Elfmeterpunkt und trifft per Flachschuss ins kurze Eck. Und völlig freistehend kann Simpson eine Viertelstunde später sogar ins leere Tor vollenden und damit auf 4:0 erhöhen. Zu diesem Zeitpunkt sind die Hanseaten nur noch zu zehnt, da Heath Pearce für ein normales Festhalten überraschend die Rote Karte sieht. Das ist umso unverständlicher, als Schiedsrichter Aytekin wenig später FCK-Torhüter Robles für eine Notbremse gegen den durchgebrochenen Enrico Kern nicht einmal Gelb zeigt!

Dass der gefoulte Spieler den fälligen Elfmeter nicht verwandeln kann, war wiederum nur symptomatisch für die Gesamtleistung der Hanseaten, die in der 76. Minute auch vergeblich auf den Abseitspfiff warten. Simpson bedankt sich mit dem Treffer zum 5:0. Ein erfolgreicher Flugkopfball von Jendrisek macht schließlich das halbe Dutzend voll. In der Schlussphase verhindert Jörg Hahnel mit drei Glanzparaden dann sogar noch eine höhere Niederlage.

Torfolge: 1:0 Lakic (8.), 2:0 Lakic (45.+1), 3:0 Jendrisek (54.), 4:0 Simpson (69.), 5:0 Simpson (76.), 6:0 Jendrisek (83.)

F.C. Hansa: Hahnel – Fillinger, Orestes, Gledson, Pearce (64. ROT) – Bülow – Langen (60. Bartels), Rahn (67. Oczipka) – Kern – Schindler, Lechleiter