14.06.2024 10:47 Uhr
Oft wird der Spruch "in guten, wie in schlechten Zeiten" ganz lapidar dahingesagt, vor allem wenn es um die Treue zu (s)einem Fußballclub geht. Doch führt der Weg mal bergab, dann ist die ewige Zuneigung bei einigen „Fans“ gern mal schnell abgekühlt. Nicht so bei Alexander Hein, der ursprünglich aus dem vorpommerschen Stralsund stammt und jetzt in Berlin lebt. Denn er hat sein Versprechen "in guten, wie in schlechten Zeiten" dem F.C. Hansa zur Seite zu stehen, tatsächlich in besonders schlechten Zeiten des Vereins in die Tat umgesetzt.
Alex (links) mit seinem Vater Wolfgang, der ebenfalls großer Hansa-Fan ist.
Rückblende. Wir schreiben das Jahr 2012. Nach dem Abstieg in die 3. Liga und der drohenden Insolvenz seines F.C. Hansa steht für Alex fest: "Ich muss handeln!" Um seinem Herzensverein aus Rostock finanziell unter die Arme zu greifen, entschließt er sich eine Mitgliedschaft auf Lebenszeit abzuschließen. Er schwor damit seinem F.C. Hansa nicht nur ewige Treue, sondern stärkte ihm mit dem einmaligen Sofort-Beitrag von 1.965 Euro auch gleichzeitig ordentlich finanziell den Rücken. Denn nach seinem berufsbedingten Wegzug nach Berlin im Jahr 2010 war es ihm ein tiefes Bedürfnis, seinen Verein auch aus der Ferne weiter zu unterstützen. "Ich arbeite seit 14 Jahren in der Verwaltung des Deutschen Bundestages, dadurch schaffe ich es leider nicht mehr so regelmäßig ins Ostseestadion wie in meiner Jugendzeit. Aber durch meine Mitgliedschaft kann ich auch aus der Entfernung meine Verbundenheit zeigen", so der 37-Jährige.
Seine Leidenschaft für Hansa wurde bereits in seiner Kindheit entfacht, als er gegen den SC Freiburg am 29. März 1997 im Alter von 10 Jahren sein erstes Spiel im Ostseestadion erlebte. "Die Kogge hat mit 3:1 gewonnen, von diesem Tag an gab es in Sachen Fußball nur noch Hansa für mich", so Alex, der zwischen 2008 und 2010 in Rostock lebte und in dieser Zeit quasi kein Heimspiel verpasste.
Die Idee einer Mitgliedschaft schwirrte schon zu dieser Zeit durch seinen Kopf, so richtig dazu durchringen konnte er sich damals aber noch nicht. "Ich habe ehrlich gesagt keinen richtigen Sinn darin gesehen – außer einer monatlichen Abbuchung konnte ich dem Verein nicht wirklich helfen. Als dann 2012 die Insolvenz drohte, habe ich entschieden, dass ich mit der lebenslangen Mitgliedschaft einen größeren Beitrag leisten kann", so Alex, der mit seinem ganz persönlichen "JA zum FCH" nun zum Kreis der "Lebenslänglichen" gehört. "Die Übergabe der Mitgliedsurkunde war ein bewegender Moment für mich, das muss ich zugeben. Sie wurde mir während eines Heimspiels gegen den Chemnitzer FC überreicht. Die Emotionen dabei, und einmal auf dem heiligen Rasen des Ostseestadions zu stehen, haben es für mich zu einem unvergesslichen Moment gemacht."
Wenn Alex in Rostock ist, dann gehört neben dem Besuch des Ostseestadions für ihn auch immer ein Abstecher in den Stadthafen zum Pflichtprogramm.
Auch wenn Alex Hein, durch die größere Entfernung seiner neuen Heimat nach Rostock, nicht mehr so regelmäßig im Ostseestadion anzutreffen ist, verfolgt er das Geschehen rund um den Verein natürlich intensiv. Zum Beispiel unterstützt er auch die sozialen und umweltbezogenen Projekte und Aktionen des F.C. Hansa, insbesondere die Weihnachtsaktionen. Zudem bewundert Alex all die Menschen, die durch ihre ehrenamtliche Arbeit den F.C. Hansa zu mehr machen als nur zu einem Fußballverein. Und er hofft in diesen Tagen natürlich ganz besonders, dass die "guten Zeiten" schnell zum F.C. Hansa zurückkehren.