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07.07.2020 11:10 Uhr

Jens Härtel im Saisonabschluss-Interview: „Wir müssen stets das Beste von uns einfordern“

Mit der 2:4-Niederlage am vergangenen Sonnabend in Chemnitz ging auch die Saison 2019/20 für den F.C. Hansa zu Ende. Mit 59 Punkten belegt die Kogge am Ende den sechsten Tabellenplatz und verpasst damit den bis zum Schluss erhofften Relegationsplatz denkbar knapp. Chef-Trainer Jens Härtel zieht im Interview sein Fazit und gibt schon einen kleinen Ausblick in die Vorbereitung für die kommende Saison.

Eine außergewöhnliche und anstrengende Saison geht zu Ende. Wie schätzt du die Saisonleistung der Mannschaft ein?

Wir sind sehr schwer in die Saison gestartet und mussten uns so schon früh da herauskämpfen. Das hat die Mannschaft sehr gut gemacht. Dann hatten wir Phasen, in denen wir einen guten Rhythmus hatten und einiges Spiele in Folge gewinnen konnten. Diesen Rhythmus haben wir allerdings leider verloren. Das darf uns nicht passieren und das müssen wir nächste Saison besser machen.

Bis zuletzt war der Aufstieg in die 2.Bundesliga in greifbarer Nähe. Bist du enttäuscht, dass es am Ende nicht gereicht hat?

Ich würde jetzt nicht direkt von Enttäuschung sprechen, aber es wurmt uns, dass wir diese Chance nicht nutzen konnten. Wir wissen, dass diese 3.Liga ein gefährliches Fahrwasser ist und dass 59 Punkte nicht so schlecht sind, allerdings muss man auch ganz klar sagen, dass mehr möglich gewesen wäre. Betrachtet man die nackten Zahlen haben wir vor allem gegen Ende der Hin- bzw. Rückrunde einfach zu wenig Punkte geholt, damit es am Ende für den ganz großen Wurf reichen konnte. Das war schon in den vorherigen Jahren so und da müssen wir uns in der Analyse überlegen, an welchen Schrauben wir drehen müssen.

Was hat über die gesamte Saison gesehen gefehlt um ganz oben anzugreifen und welche Rückschlüsse ziehst du daraus für die nächste Saison?

Nach ein paar erfolgreichen Spielen ist es uns oft nicht gelungen, diesen absoluten Willen auch in den nächsten Spielen an den Tag zu legen, um diesen einen besonderen Moment in einem Spiel zu erzwingen. Wir müssen lernen, uns im nächsten Spiel immer wieder steigern zu wollen und uns nur mit dem absoluten Maximum zufrieden zu geben. Nur mit diesem Anspruch kann man sich weiter verbessern.

Wie schafft man es am besten, diese Mentalität zu entwickeln?

Das ist ein Prozess bei dem jeder Einzelne für sich selbst, aber auch das Team als Gesamteinheit gefordert ist. Wir müssen uns immer wieder selbst pushen und stets das Beste von uns einfordern, dazu zählen auch Basics wie Intensität, Zweikampfverhalten oder Standardsituationen. Viele der Jungs standen dieses Jahr zum ersten Mal vor der Situation, den Aufstieg vor Augen zu haben und mit diesem Druck umzugehen ist sicherlich für den einen oder anderen nicht einfach. Aber auch während meiner Zeit in Magdeburg hat es erst im dritten Jahr „Klick“ gemacht und das gleiche können wir auch lernen.

Die Schlussphase der Saison war sehr intensiv, wie sehen jetzt die Planungen für die nächsten Tage aus?

Wir werden Ende Juli/Anfang August in die Saisonvorbereitung starten. Durch die aktuelle Situation rund um Corona ist ja noch nicht klar, wann die nächste Saison starten wird. Die Krise hat aber einmal mehr gezeigt wie stark der F.C. Hansa als Verein ist und welchen Rückhalt wir von den Fans & Sponsoren erhalten. Das gilt es nun auch sportlich zurückzuzahlen und dafür arbeiten wir, auch wenn wir wissen dass es nächste Saison nicht einfacher wird.

Was kannst du zum aktuellen Stand bei der Kaderplanung für die Saison 2020/21 sagen?

Da gibt es noch viele Fragezeichen, darum glaube ich dass es nichts bringt schon darüber zu diskutieren. Wenn es etwas Neues gibt, wird das rechtzeitig vom Verein kommuniziert werden. Grundsätzlich wissen alle Spieler über ihre Zukunft beim F.C. Hansa Bescheid, bei den Leihspielern dagegen ist noch alles offen. Das kann auch noch ein bisschen dauern, da in diesen Fällen mehrere Parteien mitreden.

Wird es im Zuge der Saisonvorbereitung ein Trainingslager geben?

Nein, ich denke wir werden hier in Rostock bleiben. Vielleicht nutzen wir mal ein etwas weiter entferntes Auswärtsspiel, um die Jungs für ein oder zwei Tage noch enger zusammen zu schweißen. Grundsätzlich haben wir aber kein Trainingslager im eigentlichen Sinne geplant.