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27.03.2012 15:32 Uhr

Kai Bülow: 'Werde mit einem Auge immer nach Rostock schauen'

Beim TSV 1860 München ist der gebürtige Rostocker Kai Bülow schnell
angekommen. Hinter Benjamin Lauth und Daniel Bierofka ist der einstige
Hanseat nach nur zwei Jahren zum dritten Kapitän aufgestiegen. Bülow steht
für Solidität, Zuverlässigkeit und Kampfgeist. Er redet wenig und spielt
gut. Vor dem Match zwischen den „Löwen“ und den Rostockern sprach
fc-hansa.de mit Kai Bülow.

fc-hansa.de: Kai, wie schon beim Hinspiel in Rostock musst Du auch
in Eurem Heimspiel in der Allianz-Arena zu schauen, warum?
Kai Bülow: Tatsächlich, es ist wie verhext, erst musste ich gegen den FCH
in meiner Heimat eine Rotsperre absitzen, nun habe ich in Dresden meine 5.
gelbe Karte kassiert. Das wurmt natürlich, denn ich hätte wirklich gerne
gegen meine ehemaligen Kumpels gespielt.
 
fc-hansa.de: Wo ordnest Du Deine Mannschaft momentan ein?
Kai Bülow: Irgendwo sind wir in diesem Moment im Niemandsland der Tabelle
angekommen, nach oben und unten geht nicht mehr viel. Das ist natürlich
bitter. Denn wir hatten ja schon einen guten Lauf, doch momentan fehlt es
unserer Mannschaft an Souveränität, es besser zu machen als es momentan
ist. Na vielleicht können wir noch ein oder zwei Plätze nach oben gut
machen. Ich bin da optimistisch, denn wir haben durchaus eine spielstarke,
gute Mannschaft.
 
fc-hansa.de: Woran lag es in den letzten Wochen?
Kai Bülow: Es fehlte einfach noch an Konstanz für die Spitzenplätze. Ich
denke schon, dass es auch für ganz oben reichen könnte, denn wir haben
durchaus eine gute Truppe zusammen, sowohl individuell als auch als
Mannschaft.
 
fc-hansa.de: Du bist mit dem Abstieg des FCH in die 2. Liga nach München
gegangen. War die Wahl richtig?
Kai Bülow: Der Abstieg und der Abschied war für einen Jungen, der seine
Jugend fast ausschließlich in Rostock und eben auch bei Hansa in der
Jugend verbracht hat, hart und schmerzlich. Ich hätte mir wirklich einen
besseren Abgang gewünscht. Der Wechsel an sich aber war durchaus richtig.
Man muss auch mal andere Luft schnuppern und die bayrische Luft bekommt
mir hier gut.
 
fc-hansa.de: Sportlich war diese Entscheidung also gut?
Kai Bülow: Von vielleicht 60 Spielen war ich wohl 55mal in der
Anfangsformation. Das ist doch nicht schlecht, oder? Für meine persönliche
Entwicklung war das also gut. Ich bin mit 25 auf einem guten Weg.
 
fc-hansa.de: Und der scheint in München noch lange nicht zu Ende…
Kai Bülow: In der Tat, ich habe schon im letzten Herbst für drei Jahre
verlängert. Das sehe ich mal als Indiz, hier ordentliche Leistungen
abzuliefern.
 
fc-hansa.de: Geht es Dir also auch ohne Ostsee hier gut?
Kai Bülow: Ich wohne in Pullach, also etwas abseits von München. Meine
Freundin kann hier studieren, alles ist perfekt und Bayern ist auch schön…
 
fc-hansa.de: Aber die Familie ist zu Hause geblieben?
Kai Bülow: Klar, mein Vater Jochen arbeitet ja in der Moorklinik in Bad
Doberan, war bis vor kurzem noch bei Hansa als Reha-Trainer der
Nachwuchs-Akademie tätig.
 
fc-hansa.de: Hast Du Hansa noch im Herzen?
Kai Bülow: Klares Ja und natürlich verfolge ich das noch und natürlich
drücke ich an 32 Spieltagen Rostock die Daumen. Eben nur nicht, wenn wir
gegen Hansa ran müssen. Aber: Ein Auge wird immer nach Rostock schauen.
Allerdings macht mich die Tabellensituation von Hansa schon traurig, und
es wäre schön, wenn die Jungs ihre Situation noch drehen können und es
nicht zum dritten Abstieg in vier Jahren kommt.
 
fc-hansa.de: Hast Du denn das Spiel der Hanseaten gegen Aue gesehen?
Kai Bülow: Ich hatte frei und habe mir das Spiel natürlich bei Sky
angeschaut. Es tat mir leid, was da passierte und es war wirklich sehr
ärgerlich.
 
fc-hansa.de: Wie findest Du die Kulisse in der Allianz-Arena?
Kai Bülow: Ein ausverkauftes Stadion wie bei den Spielen der Bayern ist
schon schön, aber wir haben immerhin zwischen 20 000 und 25 000 Zuschauer.
Es ist sicher eines der schönsten und modernsten Stadien des Fußballs und
macht Spaß und Freude, hier spielen zu dürfen.
 
fc-hansa.de: Danke für das Interview und alles Gute für deine Zukunft.