Klassenerhalt! 0:0 in Nürnberg sorgt für Jubel

Der F.C. Hansa Rostock hat sich einen Spieltag vor Ende der Saison den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga gesichert. Mit einem 0:0 in Nürnberg wurde der letzte Punkt für den rechnerischen Liga-Verbleib eingefahren. Ein Punktgewinn, der mit Einsatz und Leidenschaft eingefahren wurde und mit den 4.000 mitgereisten Fans gefeiert wurde. Das Remis in Nürnberg war das fünfte Spiel in Folge ohne Niederlage und das i-Tüpfelchen einer tollen Aufholjagd in der Schlussphase der Saison 2022/23.

Hansa-Trainer Alois Schwartz vertraute erneut der identischen Anfangsformation, die auch zuletzt viermal in Folge gewinnen konnte. Damian Roßbach, der in Sandhausen noch früh mit einer Oberschenkelverletzung vom Platz musste, war also rechtzeitig fit, um auf die bewährte Abwehrformation zurückgreifen zu können. In der Anfangsphase tasteten sich beide Mannschaften ab, Chancen blieben zunächst absolute Mangelware - bis Hansa sich ein bisschen mehr in die Offensive wagte und gleich zu drei guten Gelegenheiten kam. Zunächst landete der Ball nach einem Einwurf von Malone über Roßbach und van Drongelen bei Fröling, der Schwede zog von der Strafraumgrenze ab und prüfte somit Carl Klaus im Nürnberger Gehäuse zum ersten Mal (17). Fünf Zeigerumdrehungen später war es Pröger, der sich nach einem 40-Meter Solo ein Herz nahm und mit einem strammen Schuss Klaus zu einer Glanztat zwang (22.). Die anschließende Ecke landete nur eine Minute später über Umwege vor den Füßen von Dressel, der die Kugel von der Grundlinie zurück in den Fünfmeterraum legte und hier eigentlich Lukas Hinterseer finden sollte. Doch der Ball segelte knapp am freistehenden Österreicher vorbei, der die mögliche Führung leider verpasste (23.).

Noch vor der Pause war die Hansa-Bank zum ersten Wechsel gezwungen, der früh verwarnte Ryan Malone musste den Platz verlassen (39.), für ihn kam Frederic Ananou. Als sich beide Teams gedanklich schon mit dem Thema Halbzeitpause beschäftigten, gab es den größten Aufreger des Spiels: Nürnbergs Keeper Klaus eilte bei einem langen Ball aus seinem Kasten, fing die Kugel an der Strafraumgrenze und landete offensichtlich außerhalb des Strafraumes. Allerdings mähte er dabei auch Kevin Schumacher um, sodass Schiedsrichter Reichel auf Freistoß für Hansa entschied. Damit war die Situation aber noch nicht beendet: Der von Pröger ausgeführte Freistoß aus 17 Metern wurde abgefälscht und landete vor den Füßen von Damian Roßbach, der zum vermeintlichen 1:0 für Hansa aus Nahdistanz einschob. Der Treffer fand nach gut zwei Minuten aber aufgrund einer Abseitsposition keine Anerkennung - so ging es nach sechseinhalb Minuten Nachspielzeit mit einem 0:0 in die Pause.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs hatte der F.C. Hansa eine Druckphase der Gastgeber zu überstehen. Die Franken hatten nach Wiederanpfiff mehr vom Spiel und durch Duah auch zwei Möglichkeiten. Doch erste blockte Roßbach (56.) im Strafraum, dann klärte Kolke (61.) sicher. Mit John Verhoek und Simon Rhein kam Mitte der zweiten Hälfte frische Kräfte auf Seiten der Kogge, viel Entlastung kam dabei allerdings auch nicht zustande. In der Abwehr aber stand unsere Hintermannschaft gut und verteidigte leidenschaftlich mit Einsatz, Willen und Kampf sowie dem nötigen Glück den wertvollen Punkt. Selbst sechs Minuten Nachspiel wurden überstanden.

Bei Hansa werden am kommenden Sonntag, im letzten Saisonspiel Zuhause gegen Braunschweig (Anpfiff 15:30 Uhr), Rick van Drongelen und Nico Neidhart fehlen. Beide kassierten ihre fünfte gelbe Karte der Saison und müssen somit pausieren. Angesichts der Tatsache, dass der Klassenerhalt in Sack und Tüten ist, fallen diese Ausfälle nicht mehr ganz so ins Gewicht.

1. FC Nürnberg - F.C. Hansa Rostock 0:0

Hansa Rostock: Kolke - Malone (Ananou/39.), van Drongelen, Roßbach - Neidhart (Meißner/78.), Dressel, Fröde, Schumacher - Pröger (Schröter/78.), Hinterseer (Verhoek/65.), Fröling (Rhein/65.)

1. FC Nürnberg: Klaus - Gastrop (Uzun/81.), Lawrence, Horn, Brown (Handwerker/85.) - Flick (Geis/85.) - Schleimer, Tempelmann, Möller Daehli (Duman/46.), Lohkemper (Nürnberger/30.) - Duah

Zuschauer: 38.579 (davon 4.000 Hansafans)

Schiedsrichter: Tobias Reichel