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18.05.2023 19:08 Uhr

KLASSENERHALT AUSWÄRTS MÖGLICH – DAS IST DER 1.FC NÜRNBERG

Was für eine unglaubliche Spannung in der zweiten Bundesliga im Kampf um den Klassenerhalt! Mit dem Auswärtsspiel beim 1.FC Nürnberg, dass am kommenden Sonntag (21. Mai 2023) um 13:30 Uhr im altehrwürdigen Max-Morlock-Stadion angepfiffen wird, kann der F.C. Hansa (37 Punkte) aus eigener Kraft den Klassenerhalt sichern. Ein Sieg, der den fünften Erfolg in Serie bedeuten würde, und die Kogge kann nicht mehr auf den Relegationsplatz rutschen und würde somit einen Spieltag vor Ende der Saison im sicheren Hafen einlaufen. Doch auch für die Nürnberger (35 Punkte), die nur zwei Plätze hinter uns stehen, geht es natürlich um viel.

F.C. Hansa Rostock

Sollte der direkte Konkurrent Bielefeld, der aktuell den Relegationsplatz belegt, am Vortag im Heimspiel gegen Paderborn unterliegen, wäre Hansas Liga-Verbleib sogar unabhängig vom Spiel in Nürnberg perfekt. Auch die Nürnberger würden dann aufatmen, beträgt der Vorsprung auf Bielefeld dann – unabhängig vom eigenen Spielausgang – weiterhin mindestens zwei Zähler. Sollte die Arminia einen Zähler holen, würde auch Hansa ein Punktgewinn reichen. Das große Rechnen würde bei einem Bielefelder Sieg und einer Hansa-Niederlage einsetzen, die Entscheidung wäre somit auf den letzten Spieltag verschoben – eine Situation, die wir alle uns sicher ersparen wollen und mit einem Punkte-Dreier im Frankenland umgehen können.

Allerdings liegt der letzte Sieg des F.C. Hansa gegen Nürnberg bereits mehr als 20 Jahre zurück: Am 1. Februar 2003 gewannen die Rostocker auswärts in einem historischen Spiel mit 1:0. Denn erstmals standen in einem Spiel der Fußball-Bundesliga gleich sechs Spieler einer anderen Nation als Deutschland in der Startelf. Namentlich waren es die Schweden Peter Wibran, Marcus Lantz, Andreas Jakobsson, Joakim Persson, Magnus Arvidsson und Rade Prica. Natürlich erzielte auch einer der Skandinavier (Prica, 42.Minute) den goldenen Treffer. Zu diesem Zeitpunkt sah auch die Bilanz im direkten Vergleich der beiden Teams aus Sicht des F.C. Hansa noch etwas freundlicher aus, denn seitdem gelang in zehn Spielen kein Sieg mehr.

Die Gesamtbilanz in 21 Spielen seit Sommer 1991: neunmal siegte Nürnberg, sechsmal Hansa, ebenfalls sechsmal ging dieses Duell unentschieden aus. So auch das Hinspiel im November des vergangenen Jahres – mit seinem ersten Saisontreffer, einem prächtigen Volleyschuss in den Torwinkel, bescherte Nils Fröling den Fans im Ostseestadion in der Nachspielzeit noch den 1:1-Ausgleichstreffer.

Der 1.FC Nürnberg scheint offenbar ein Club für besondere Spiele des F.C. Hansa zu sein, den auch in der Profi-Historie unserer Kogge spielt "der Club" eine Rolle: Schließlich war der 1.FC Nürnberg das erste Team, gegen das der F.C. Hansa ein Pflichtspiel in der 1.Fußball-Bundesliga bestritten hat. Am 3. August 1991 gab es im Ostseestadion ein 4:0 für Hansa, was zugleich die sensationelle Tabellenführung bedeutete. Leider stieg das Hansa-Team am Ende der Saison 1991/92 wieder aus der Bundesliga ab.

Die Vereins-Geschichte des 1.FC Nürnberg reicht hingegen noch viel weiter zurück. Gegründet im Mai 1900 war der Club seit der Einführung eines geregelten Spielbetriebs in Deutschland (1905) bis ins Jahr 1969 stets erstklassig. Neunmal gelang es den deutschen Meistertitel einzufahren, letztmalig 1968 – um dann im Folgejahr abzusteigen. Dieses zweifelhafte "Kunststück" hat vorher und danach bis heute kein anderer Verein hinbekommen. An die großen Zeiten konnte seitdem selten angeknüpft werden, teilweise war der 1.FCN sogar nur drittklassig, in den 1990er und frühen 2000er Jahren als Fahrstuhlmannschaft unterwegs. 2006 gelang unter Hans Meyer als Trainer mit dem DFB-Pokalsieg der letzte Titel. Seit 2014 spielen die "Clubberer" fast ununterbrochen zweitklassig (Ausnahme 2018/19 in der Bundesliga), träumen aber nach wie vor von der dauerhaften Rückkehr in die Beletage des deutschen Fußballs. Forciert wird dabei auch der Umbau des letztmalige 2006 zum WM in Deutschland sanierten Stadions.

Im aktuellen Kader des 1.FC Nürnberg, der 1963 zu den Gründungsmitgliedern der Bundesliga zählte, gibt es keinen Spieler mit Hansa-Vergangenheit. Beim F.C. Hansa steht mit Simon Rhein ein Akteur im Aufgebot, der bis Januar 2021 bei den Franken spielte und von dort direkt an die Ostsee wechselte.