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05.02.2023 16:47 Uhr

Knackpunkt Effektivität: FCH unterliegt HSV

Nach einer langen Winterpause lief unsere Kogge heute erstmals wieder vor ausverkaufter heimischer Kulisse im Ostseestadion auf. Zu Gast war der HSV, der mit ordentlich Rückenwind und Wut im Bauch nach Rostock reiste. Zur Erinnerung: Im Hinspiel ärgerten wir unsere Nachbarn von der Elbe mit einem späten 1:0-Siegtreffer (90+4) durch Kevin Schumacher und entführten den Hamburgern wichtige drei Punkte aus dem Volkspark. Auch heute stand "Schumi" wieder in der Startformation und beackerte die linke Außenbahn, in der Hoffnung, dass er auch heute dem HSV wieder den Zahn zieht. Personell nahm Trainer Patrick Glöckner nur eine Veränderung vor: Kai Pröger bildete im 3-5-2 mit John Verhoek die Doppelspitze - Simon Rhein blieb vorerst draußen.

F.C. Hansa Rostock

Unsere Kogge startete druckvoll in die erste Hälfte und erkämpfte sich nach zwei Minuten den ersten Eckball. Dieser wurde kurz ausgeführt und landete über mehrere Stationen bei John Verhoek, welcher den Ball allerdings knapp über die Latte setzte. Die erste Viertelstunde machte Hansa das Spiel, verteidigte hinten gestaffelt und diszipliniert. Hamburgs Offensive, rund um Top-Scorer Robert Glatzel, scheiterte immer wieder an Rick van Drongelen, Damian Roßbach und Frederic Ananou. Kurze Zeit später konnte sich der HSV allerdings etwas in unserer Hälfte festspielen und kam zu seinen ersten beiden Chancen: Dompé scheiterte an Kolke (15.). und Heyer zündete unter geringen Druck eine Fackel, welche am rechten Pfosten vorbeistreifte, Kolke wäre auch hier vermutlich da gewesen (17.). Die Kogge hielt allerdings weiter kämpferisch dagegen und ließ dem HSV wenig Räume, dementsprechend fand das Spiel weitestgehend im Mittelfeld statt. Doch dann wurde es nochmal brandgefährlich: Pröger setzte sich nach einem langen Pass auf der rechten Seite gut durch und flankte den Ball in Richtung langen Pfosten, wo sich Schumi von der Hamburger Abwehr wegschleichen konnte und zum Kopfball kam – leider mit zu wenig Druck, sodass der Ball ins Toraus trudelte (31.). Fünf Minuten vor Ende des ersten Durchgangs nahm der HSV das Ruder in die Hand und nutzte die erste wirkliche Unkonzentriertheit unserer Hintermannschaft eiskalt aus. Ein eigentlich geklärter Ball landete nach einigem Hin-und-Her-Gestochere im Strafraum bei Reis, welcher im Fallen den Ball an Kolke zum 0:1 vorbeischieben konnte – eine sehr unglückliche Situation, die gleichbedeutend mit dem Halbzeitstand war (40.).

Beide Teams kamen unverändert aus der Kabine. Der HSV machte so weiter wie er im ersten Durchgang aufhörte – wieder war es Reis, der knapp neben dem Pfosten scheiterte. Im Anschluss wurde es kurios: van Drongelen fälschte eine Flanke von Rechts mit dem Kopf in Richtung Kolke ab, der gerade noch die Hände hochriss, der Ball fiel Königsdörffer vor die Füße, sein Schuss konnte von Neidhart auf der Linie geklärt werden. Daraufhin hielt Dombé aus dem Rückraum voll drauf, doch der bereits am Boden liegende Kolke lenkte den Ball noch an die Lattenunterkante und nahm den Ball im Anschluss auf – das kennt man normalerweise nur aus FIFA (52). Auch in den Folgeminuten konnte sich unsere Abwehr nur schwer befreien – lediglich die letzten Pässe hinderten den HSV daran zu erhöhen. In der 68. Spielminute versetze Ingelsson aus dem Nichts das Ostseestadion in Extase, der einen langen Ball von Pröger im Tor unterbringen konnte – die Freude hielt allerdings nur kurz an, da die Fahne vom Assistenten hochging. Nur zwei Minuten später schlug der Ball wieder hinter Heuer Fernandes ein, diesmal war es Verhoek, aber wieder ging die Fahne hoch - wenn auch nichts Zählbares, aber dies schien der Wachruf für unsere Kogge zu sein. Die Aufholjagd musste die Kogge ab der 80. Minute jedoch mit einem Mann weniger an Bord angehen, Roßbach sah nach einem erneuten Foul die Gelb-Rote Karte. Ohne unseren Abwehrchef wirkte die Hintermannschaft in den ersten Minuten danach noch etwas unsortiert. Beinahe wurde dies von der ersten nennenswerten Aktion Glatzels bestraft, welcher allerdings freistehend per Kopf das Tor verfehlte (85.).

Tobias Welz zeigte sechs Minuten Nachspielzeit an. Diese schien unsere Kogge nutzen zu wollen, warf nochmal alles nach vorn und wurde beinahe belohnt. Ein langer Einwurf vom eingewechselten Malone fand van Drongelen, der aus knapp drei Metern leider nur die Hände von Heuer Fernandes traf. Nach vier Minuten in der Nachspielzeit nutzte der HSV den freien Platz in unserer aufgerückten Defensive eiskalt aus: Benes bediente Joker Németh, welcher ohne Druck flach ins Tor einschieben durfte – 0:2. Den Schlusspunkt setzte noch einmal Verhoek, welcher im Fünfmeterraum vergab (90+5.).

Wieder einmal überzeugte unsere Mannschaft mit einem starken und mutigen Auftritt gegen einen Aufstiegskandidaten, allerdings wurde sie wie schon in der Vorwoche nicht belohnt und unterlag wieder einmal mit 0:2. Am Freitagabend, den 10. Februar, muss Hansa in Bielefeld ran – diesmal mit hoffentlich mehr Effektivität und drei Punkten.

F.C. Hansa Rostock – Hamburger SV 0:2 (0:1)

Tore: 0:1 Reis (40.), 0:2 Németh (90+4)

F.C. Hansa Rostock: Kolke – Ananou, van Drongelen, Roßbach – Schumacher, Fröde (68. Dressel), Duljevic (62. Fröling), Ingelsson (83. Malone), Neidhart (83. Lee) - Verhoek, Pröger

Hamburger SV: Heuer Fernandes – Heyer, David, Schonlau, Muheim – Meffert, Reis, Königsdörffer (74. Benes) – Jatta (86. Németh), Glatzel, Dompé (90. Katterbach)

Zuschauer: 26.500

Schiedsrichter: Tobias Welz