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08.04.2010 10:13 Uhr

KSC hat nach Achterbahnfahrt den Klassenverbleib noch nicht gesichert

Fünf Spieltage vor Ultimo benötigt der Karlsruher SC immer noch den ein oder anderen Punktgewinn, um am Saisonende nicht zu jenen Mannschaften zu gehören, die es durch zwei Abstiege innerhalb eines Jahres auf dem direkten Weg von der Bundesliga in die Drittklassigkeit verschlagen hat. Dabei hatten sich auch die Badener im vergangenen Sommer den Wiederaufstieg auf ihre blau-weißen Fahnen geschrieben und vertrauten dabei weiterhin ihrem Urgestein Edmund Becker, der schon seit fast 30 Jahren auf den verschiedensten Positionen im Verein tätig war und die KSC-Profis zuletzt in der Saison 2006/07 in die höchste Spielklasse geführt hatte.

Allerdings legten die Karlsruher einen denkbar schlechten Saisonstart hin, holten an den ersten vier Spieltagen lediglich vier Punkte und bereits nach der 0:4-Heimpleite gegen den FC St. Pauli sah sich die Führungsetage zum Handeln gezwungen. Auf Rang 14 übernahm der neue Trainer Markus Schupp die Mannschaft und nach dessen Verpflichtung schien es zunächst tatsächlich wieder aufwärts zu gehen. Zwei Siege zum Einstand bedeuteten den Sprung auf Rang 6, doch dann ging es auf der Achterbahnfahrt des KSC zunächst wieder abwärts. Von den anschließenden sieben Punktspielen konnte nur ein einziges gewonnen werden und nach der 1:2-Niederlage am 21. November beim F.C. Hansa hatte man als Dreizehnter wieder nur noch drei Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze.

Danach ging es mit drei Siegen an den vier Adventswochenenden wieder aufwärts und nach Beendigung der ersten Halbserie war der Sechs-Punkte-Rückstand des Tabellenachten zu den Aufstiegsrängen plötzlich wieder deutlich geringer als der Elf-Punkte-Vorsprung auf die Abstiegszone.

Nach der Winterpause konnte mit diesem Pfund aber erneut nicht mehr gewuchert werden, denn nach sechs Niederlagen an den ersten sieben Rückrundenspieltagen – nur das ausgefallene und später nachgeholte Heimspiel gegen 1860 München konnte gewonnen werden – war für die Karlsruher bei mittlerweile 19 Punkten Rückstand auf Rang 3 der Aufstiegszug längst abgefahren. Mit weiterhin nur 27 Punkten auf dem Konto rückte dafür erneut der Tabellenkeller bedrohlich näher. Erst die beiden 1:0 Erfolge in Bielefeld und zu Hause gegen den FC Augsburg sorgten wieder für etwas Luft im Kampf gegen den Abstieg, der aktuell allerdings noch immer nicht gewonnen worden ist. Die Vorentscheidung wurde am vergangenen Sonnabend in Berlin verpasst, als es die Badener vor allem in der ersten Halbzeit versäumten, sich entscheidend abzusetzen. Am Ende reichte es nur zu einem 1:1 beim 1.FC Union, so dass die Karlsruher in einer fiktiven Rückrundentabelle nur den vorletzten Rang einnehmen würden. Allerdings musste Trainer Markus Schupp in der Hauptstadt wegen einer Gelb-Sperre erstmals in dieser Saison auf seinen besten Torschützen Lars Stindl verzichten. Der 21jährige Mittelfeldspieler bestritt zuvor als einziger Akteur des Kaders alle 28 Meisterschaftsspiele und erzielte dabei acht Saisontreffer. Zuletzt hatte er auch das goldene Tor beim 1:0 Heimsieg über den FC Augsburg, dem man am 26. Spieltag die erste Rückrundenniederlage beibringen konnte, markiert. Sechs seiner weiteren sieben Saisontreffer erzielte das KSC-Eigengewächs allerdings auswärts, was nicht sonderlich verwundert, wenn man weiß, dass die Karlsruher dort insgesamt torgefährlicher agierten als im heimischen Wildparkstadion. Während man zu Hause nur 15mal ins Schwarze traf und in der Heimtabelle lediglich Rang 17 belegt, wurden in der Fremde schon 21 Tore erzielt, womit der KSC immerhin den siebenten Platz in der Auswärtstabelle einnimmt.

Es muss sich also zeigen, ob es ein Vorteil ist, dass man die Hanseaten am Sonntag um 13.30 Uhr im heimischen Wildpark empfängt. Mit einem Sieg würden die Gastgeber, die in der einzig wahren Zweitliga-Tabelle aktuell Rang 14 belegen und sechs Punkte Vorsprung auf Rang 16 besitzen, ihr Konto auf 38 Zähler erhöhen und damit wohl einen vorentscheidenden Schritt in Richtung Klassenerhalt tun. Bei einer Heimniederlage gegen den F.C. Hansa allerdings müsste man den direkten Kontrahenten nach Punkten aufschließen lassen und es könnte auch für die Badener noch einmal richtig eng werden.