"längster Kanten“ wartet: Auswärtsspiel in Saarbrücken

Der Schock der 1:2-Heimniederlage gegen Alemannia Aachen ist gerade verdaut, da wartet in der englischen Woche schon am Dienstag (22. Oktober 2024, Beginn 19 Uhr) mit dem Auswärtsspiel beim 1. FC Saarbrücken bereits die nächste Aufgabe auf unsere Profis. Besonders ärgerlich: Ausgerechnet bei einem Spiel unter der Woche wird die Anreise die Längste der gesamten Saison 2024/25 sein…

Das unser FCH in dieser Drittliga-Spielzeit schon vor dem ersten Anpfiff als "Reise-Meister" feststand, war im Sommer beim Blick auf die Liga-Zusammensetzung ziemlich schnell klar. Der deutliche Überhang von Teams aus Nordrhein-Westfalen (6), Baden-Württemberg (3) Bayern (3) und eben ins Saarland, in die dortige Landeshauptstadt Saarbrücken, sind dafür verantwortlich, dass wir die meisten Reise-Kilometer hinter uns bringen werden (22722 km in Summe). Und die weiteste Strecke steht nun auf dem Plan: Vom Ostseestadion bis in den Ludwigspark in Saarbrücken sind es stolze 841 km – wohlgemerkt pro Strecke. Gerade für ein Dienstagabend-Spiel vor allem für die vielen reiselustigen Hansa-Fans eine sehr undankbare Ansetzung.

Trotz der weiten Anreise wollen wir allen Hansa-Fans eine rechtzeitig Anreise an Herz legen, da in der nahegelegenen Saarland-Halle um 20 Uhr ein Konzert stattfindet, sodass es zu großräumigen Straßensperren rund um das Stadion kommt. Weitere Infos dazu hier.

Generell sind die bisherigen Gastspiele der Kogge in Saarbrücken nicht in guter Erinnerung, in sieben Partien ging der F.C. Hansa nur einmal als Sieger vom Platz (2:1, Tore: Tim Sebastian und Magnus Arvidsson) und dieses Erfolgserlebnis liegt inzwischen fast 19 Jahre zurück (6. November 2005). Zwei Unentschieden und vier "zu Null"-Pleiten runden die schwache Hansa-Statistik ab. Gut möglich, dass die langen Anreisen für die Teams tatsächlich für die harmlosen Auftritte der jeweiligen Gäste verantwortlich sind, denn in der Heimbilanz (um die wir uns beim Rückspiel intensiver kümmern werden) liegen die Vorteile wiederum deutlich beim FCH: In sieben Spielen gab es sechs Siege und ein 0:0.

Doch zurück zum "Ludwigspark", in dem man sich zumindest noch an den letzten Hansa-Auftritt am 5. August 2023 erinnern wird. Denn beim denkwürdigen 2:1-Auswärtssieg gegen den saarländischen Rivalen Elversberg (dessen Stadion noch im Umbau war und der deshalb nach Saarbücken ausgewichen ist) gab es tief in der Nachspielzeit zwei sehr späte Hansa-Tore, die für die Entscheidung sorgten. Mit Kevin Schumacher, Damian Roßbach, Alexander Rossipal, Nils Fröling und Nico Neidhart stehen sogar noch fünf Spieler im Hansa-Kader, die bei diesem denkwürdigen Spiel auf dem Feld standen und somit positive Emotionen mit dem Saarbrücker Stadion verbinden.

Schauen wir noch kurz auf die Ausgangslage vor diesem Spiel: Der Gastgeber ist durch den aktuellen Trend in der Favoritenrolle. Mit 17 Zählern rangiert das Team, dass in der vergangenen Saison durch den Vorstoß bis in das DFB-Pokal Halbfinale für Furore gesorgt hatte, aktuell auf Platz 5 und liegt damit nur einen Zähler hinter dem direkten Aufstiegsplatz 2. Anders sieht es bei unseren Hanseaten aus, die durch die späte Pleite gegen Aachen bei weiterhin 10 Zählern stehen und auf einem Abstiegsplatz rangieren.

Zu verdanken haben die Saarländer, bei denen mit Sebastian Vasiliadis (2023-24), Calogero Rizzuto (2021-22) und Sven Sonnenberg (2019-2021) drei ehemalige Hanseaten im Kader stehen, die aktuelle Platzierung ihrem derzeitigen Höhenflug. Denn nach einem mäßigen Start setzte es in den vergangenen sieben Spielen nur eine Niederlage (1:4 in Cottbus). Beim letzten Spiel gegen den VfB Stuttgart II drehte die Mannschaft von Rüdiger Ziehl, der in Personalunion den Posten des Trainers und Managers innehat, einen 0:2-Rückstand noch in einen 3:2-Erfolg. Damit haben die Saarbrücker bereits 12 Punkte auswärts (und somit schon mal zwei mehr als der F.C. Hansa in allen bisherigen Saison-Spielen) geholt, „nur“ fünf waren es dagegen auf heimischen Rasen. Nur ein Heimsieg (1:0 Viktoria Köln) steht zu Buche, gegen Bielefeld (0:0) und Unterhaching (1:1) wurde ein Punkt eingefahren, gegen Ingolstadt (2:3) und Sandhausen (0:1) ging man komplett leer aus.