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04.07.2008 10:26 Uhr

Lechleiter: Haching wäre nicht mein Traumlos

Bei seinem Heimatverein TSV Aßling hatte er zwar schon im Alter von fünf Jahren begonnen, dem runden Leder nachzujagen, doch als Berufs-Fußballer war er eher ein Spätstarter. Bis zu seinem 21. Geburtstag kickte Robert Lechleiter sogar noch beim SC Baldham in der Bezirksoberliga, von wo er im Sommer 2001 zunächst zum FC Ismaning in die zwei Klassen höhere Bayernliga wechselte. Und erst 2003, als ihn der damalige Trainer Wolfgang Frank zur SpVgg Unterhaching geholt hatte, unterschrieb er seinen ersten Profi-Vertrag.

Nachdem er als kleiner Junge zunächst Bayern-Fan wurde und ihm als Jugendlicher dann vom Vater doch noch das 1860-Virus übertragen werden konnte, war Robert Lechleiter nun bei der dritten Kraft der bayerischen Metropole gelandet. Und auch dort entwickelte er sich weiter. „Zuerst war ich unverändert Stürmer, wurde aber später ins Mittelfeld zurückgezogen. Und ausgerechnet, als ich dann zumeist auf der linken Außenbahn spielte, habe ich die meisten Tore geschossen“, erinnert sich der gebürtige Rosenheimer. In der Zweitliga-Saison 2006/07 erzielte er neun Treffer, konnte damit aber den Abstieg seiner Mannschaft nicht verhindern.
Als die Hachinger am letzten Spieltag in Rostock gastierten, sah es bereits so aus, als sollte Lechleiter im Stadion seines künftigen Arbeitgebers auflaufen. Doch wenige Tage später zog die SpVgg eine Vertragsoption und so musste er für ein weiteres Jahr in Unterhaching bleiben. „Allerdings ist der Kontakt nach Rostock nie abgerissen. Der Verein hat sich weiter um mich bemüht und ich habe mir schon immer - wenn wir nicht gerade selbst gespielt haben - alle Hansa-Spiele auf Premiere angeschaut.“

Nachdem er in der vergangenen Saison - zumeist wieder als Stürmer - mit zehn Toren die Hachinger in die neue 3.Liga geschossen hatte, wechselte Robert Lechleiter nun mit einem Jahr Verspätung an die Küste. Hier wohnt er vorübergehend noch im Hotel, ist aber auf Wohnungssuche: „Ich würde am liebsten direkt in die Stadt ziehen, schön zentral, da ist man flexibler. Auch im Hinblick auf meine Frau, die hier gern wieder arbeiten würde.“ Seine Silvia, die er am 7. Juni diesen Jahres geheiratet hat, ist gelernte Bürokauffrau und will Ende Juli nach Rostock umziehen.

Vorher kehrt ihr Mann Robert noch einmal in heimatliche Gefilde zurück, wenn auch nicht direkt in seinen Heimatort Aßling, sondern nur ins wenige Kilometer entfernte Grassau, wo der F.C. Hansa vom 18. bis 26. Juli ein Trainingslager aufschlägt. „Doch in dem Hotel bin ich ja praktisch auch schon zu Hause“, scherzt der Hansa-Neuzugang. „Dort haben wir mit Unterhaching schließlich jede Sommervorbereitung gemacht. Und vor besonders wichtigen Spielen sind wir ebenfalls nach Grassau ins Trainingscamp gefahren!“

Auf eine andere Dienstreise in die Heimat würde Robert Lechleiter demnächst allerdings lieber noch verzichten. Wenn am kommenden Sonntag die Loskugeln für die erste Runde des DFB-Pokals gezogen werden, hofft er keineswegs auf ein Auswärtsspiel in Unterhaching. „Nein, das wäre nicht mein Traumlos. Schließlich wünsche ich auch meinem Ex-Verein, dass er die ersten Runde übersteht“, begründet der 28jährige Neu-Rostocker, der künftig die Rückennummer 11 tragen wird. „In Unterhaching hatte ich die 24. Die war hier zwar auch noch frei, aber ich wollte gern was Neues. Am liebsten die 7, nur die war ja intern schon neu vergeben. Doch die 11 ist ja auch keine schlechte Nummer für einen Stürmer“, ist er durchaus zufrieden mit der Beflockung seines Trikots.

Die Hansa-Kogge auf der Brust wird er nun mindestens die nächsten drei Jahre lang tragen und hat dabei die erste Liga nicht aus den Augen verloren. Doch Robert Lechleiter weiß auch: „Der Wiederaufstieg wird auf keinen Fall einfach. Ich habe mit Haching vier Jahre in der 2.Bundesliga gespielt und weiß natürlich, dass sie in den letzten Jahren immer stärker geworden ist. Es wird mindestens sechs oder sieben Mannschaften geben, die oben mitmischen.“