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15.07.2008 16:14 Uhr

Martin Retov: Gegen Herfölge werden Erinnerungen wach

Wenn am Mittwoch Abend das Testspiel des F.C. Hansa gegen Herfölge BK auf dem Programm steht, schließt sich für Martin Retov ein Kreis. „Ich glaube, gegen keinen anderen Verein habe ich bislang so oft gespielt wie gegen Herfölge. Schon im Nachwuchsbereich sind wir ständig aufeinander getroffen, denn Herfölge und Köge sind zwei Orte, die direkt aneinandergrenzen“, erklärt der aktuelle Hansa-Neuzugang, der bis zu seinem 22. Lebensjahr in Köge gewohnt und Fußball gespielt hat.

Im Alter von acht Jahren begann Martin Retov, organisiert Fußball zu spielen. Zunächst beim Rishöj IF, einem kleineren Verein der Hafenstadt an der Köge-Bucht, rund 30 Kilometer südlich von Kopenhagen. Dort agierte er zunächst als Stürmer, doch schon bald sollte sich herausstellen, dass ihm die nötige Spritzigkeit fehlte, wie er heute freimütig zugibt: „Ich war damals nicht gerade der Schnellste. Deshalb bin ich dann zurück ins Mittelfeld gewechselt.“

Eine Entscheidung, die sich auch in anderer Hinsicht noch als richtig herausstellen sollte. Aus der defensiveren Position kamen seine Fähigkeiten, ein Spiel lenken zu können, erst richtig zum Tragen. Und das blieb auch den Verantwortlichen von Köge BK nicht verborgen. Mit 16 Jahren wechselte Martin also zum Top-Verein seiner Heimatstadt, wo er später auch sein Debüt in der höchsten dänischen Spielklasse feierte. Und es sollte auch nicht mehr allzu lange dauern, bis einer der dänischen Top-Vereine beim damaligen U21-Auswahlspieler anklopfte. Mit dem Kopenhagener Vorort-Verein Bröndby IF, zu dem der 22jährige Martin Retov im Jahre 2002 wechselte, wurde er schon nach seiner ersten Saison dänischer Pokalsieger, holte 2005 sogar das Double aus Meisterschaft und Pokal und hatte am dritten Gewinn des dänischen Pokalwettbewerbes im Jahre 2008 dann ganz besonders großen Anteil. Im Finale gegen Esbjerg fB gelang dem Mittelfeldspieler fünf Minuten vor dem Ende der 3:2 Siegtreffer, womit er seine Mannschaft, die die aktuelle Meisterschaftssaison überraschend nur auf Rang 8 beendete, doch noch in den UEFA-Cup schoss.

Auf den internationalen Wettbewerb und die Dienstreise zunächst auf die Faröer-Inseln verzichtet Martin Retov nun jedoch, denn mit dem Wechsel über die Ostsee beginnt für ihn wieder ein neuer Lebensabschnitt. „Es war schon immer mein Traum, auch einmal im Ausland zu spielen, am liebsten in Deutschland. Und mit 28 Jahren ist nun auch der richtige Zeitpunkt gekommen“, glaubt der dreifache A-Nationalspieler, der sein erstes Länderspiel 2005 gegen Schottland bestritt und seine Auswahl-Einsätze Nummer 2 und 3 erst vor wenigen Wochen, am 29. Mai gegen die Niederlande und am 1. Juni gegen Polen, absolvierte.

An seinem neuen Wohnort Rostock schätzt er natürlich auch die Nähe zu Dänemark. „Ja, das ist praktisch, in drei Stunden ist man zu Hause. Aber das war nicht der Hauptgrund, nach Rostock zu gehen. Wichtig war für mich in erster Linie, dass ich hier einen gut organisierten und professionell geführten Verein vorfinde, mit dem ich die Chance habe, in die Bundesliga aufzusteigen.“ Seine 29jährige Freundin Karoline wird Martin auch nach Deutschland begleiten, gibt dafür ihre Anstellung bei der Fluggesellschaft SAS in Kopenhagen auf und wird im August nach Rostock umziehen.

Bis dahin muss Martin, der momentan noch im Hotel wohnt, natürlich auch schon eine eigene Wohnung gefunden haben. „Die darf gerne in der Innenstadt sein, in Kopenhagen haben wir auch sehr zentral gewohnt“, bevorzugt das Paar eine lebhaftere Wohngegend. Viel Zeit, etwas geeignetes zu finden, bleibt Martin Retov vor der Abfahrt in das Trainingslager am kommenden Freitag aber nicht mehr, zumal am Mittwoch Abend ja in Kühlungsborn auch noch besagtes Testspiel gegen Herfölge BK auf dem Programm steht. Beim Duell mit dem dänischen Zweitligisten werden übrigens nicht nur Erinnerungen an die zahlreichen früheren Vergleiche mit Herfölge wach, sondern trifft Martin Retov auch zwei ehemalige Mitspieler von Bröndby IF wieder. Bei seinem Ex-Verein stand er sowohl mit Martin Arlofelt, als auch mit dem aktuellen HBK-Trainer Auri Skarbalius gemeinsam auf dem Rasen.