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06.03.2024 18:40 Uhr

Nächstes Kellerduell – auswärts nach Braunschweig

Ein paar Tage sind nach der deutlichen 0:3-Heimniederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern vergangen und der Blick ist bereits auf die nächste Partie am Freitagabend (8. März 2024, Anpfiff 18:30 Uhr) bei Eintracht Braunschweig gerichtet. Und erneut ist es ein echter Keller-Kracher, denn wie in der Vorwoche, kommt es zum Duell des Tabellen-17. (Hansa) gegen den unmittelbar davor auf dem Relegationsrang platzierten Tabellen-16, der dieses Mal aber Eintracht Braunschweig. Eine weitere Parallele: Auch in diesem Spiel hat der F.C. Hansa aus eigener Kraft die Chance, mit einem Sieg am direkten Konkurrenten vorbeizuziehen. Andererseits wäre das rettende Ufer bei einer Niederlage ein weiteres Stück entfernt.

F.C. Hansa Rostock

Trotz der enormen Anspannung vor dem wahrscheinlich richtungsweisenden Spiel in Braunschweig weiß Trainer Mersad Selimbegovic die Situation für sich und das Team einzuordnen. Nach der Enttäuschung gegen Kaiserslautern galt es vor dem Freitagsspiel die Köpfe wieder etwas freizubekommen. "Die Woche war nicht einfach, wir haben viele Gespräche geführt, auch harte Gespräche. Aber es gilt den Fokus auf das Spiel zu richten. Wir haben in den vergangenen Wochen ohnehin genug gesprochen, jetzt müssen wir Taten folgen lassen. Wir müssen uns dagegenstemmen, alles raushauen. Es ist eine Verpflichtung alles zu geben - ob uns alles gelingt, ist eine andere Sache, aber man muss sehen, dass wir es wollen. So ängstlich und gehemmt wie gegen Kaiserslautern dürfen wir nicht noch einmal auftreten, da haben wir komplett versagt. Wir müssen das Spiel nutzen, um uns wieder auf die richtige Bahn zu lenken und daran müssen wir glauben," so Selimbegovic.

Wie schnell es nach einem Erfolgserlebnis gehen kann, dass ein Team den oft zitierten „Lauf“ hinlegt, lässt sich in dieser Saison wohl an kaum einer anderen Mannschaft besser erklären als beim nächsten Gegner Eintracht Braunschweig. Nach dem 12. Spieltag hatte die Mannschaft gerade einmal fünf Zähler auf dem Konto und stand mit neun Punkten Rückstand auf unseren F.C. Hansa (13 Zähler/Platz 14) auf dem letzten Tabellenplatz. Nur neun Spieltage später – mit sechs Siegen im Gepäck – zogen die Braunschweiger an Hansa vorbei und behaupten seitdem einen knappen Vorsprung von zwei Zählern auf die Kogge.

Der zwischenzeitliche Höhenflug der Braunschweiger, die in den vergangenen drei Spielen allerdings nur noch einen Zähler holen konnten, hat vor allem zwei Väter: Trainer Daniel Scherning und Abwehr-Chef Ermin Bicakcic. Scherning übernahm vor dem 13. Spieltag vom glücklosen Jens Härtel und brachte die Eintracht wieder auf Kurs. 19 Punkte gelangen seitdem, vor allem ein Verdienst der stabileren Defensive. Diese wird seit dem Spätherbst von erfahrenen Deutsch-Bosnier Ermin Bicakcic (34) organisiert. Der Braunschweig-Rückkehrer (schon 2012-14 bei der Eintracht), der zuvor neun Spielzeiten für die TSG Hoffenheim in der Bundesliga spielte, ist der unumstrittene Abwehr-Boss der Niedersachsen und zudem schon dreimal als enorm wichtiger Torschütze in Erscheinung getreten. Auf sein Konto gehen unter anderem der entscheidende Treffer beim 3:2 gegen Osnabrück und das 1:0 gegen Magdeburg.

Ebenfalls in Torlaune präsentiert sich mit Fabio Kaufmann (31) ein weiterer erfahrener Spieler, der bisher sechsmal erfolgreich war. Auch Stürmer Anthony Ujah (33), der bisher dreimal getroffen hat, zählt in die Kategorie "Routinier" und ist nach einer längeren Ausfall-Zeit (Schulterprobleme) auf dem Weg zurück zu alter Stärke. Ansonsten zählt mit Torhüter Ron-Thorben Hoffmann ein gebürtiger Rostocker zu den großen Stützen des Teams. Der Keeper, der viele Jahre in der Nachwuchsabteilung des FC Bayern ausgebildet wurde, ist die unumstrittene Nummer 1 zwischen den Pfosten der Eintracht. Allerdings ist er nicht der Einzige im Braunschweiger Kader, der in der Vergangenheit (wenn auch nur in der Jugend) bereits auch schon das Hansa-Trikot getragen hat. Mit Anton Donkor, Anderson Lucoqui und Robin Krauße sind noch drei weitere Feldspieler mit einer Rostocker Vergangenheit dabei.

F.C. Hansa Rostock

Stichwort Vergangenheit: Ein Blick in die jüngere Historie verrät, dass der F.C. Hansa in den letzten drei direkten Duellen mit Eintracht Braunschweig jeweils knapp die Nase vorn hatte. Im Hinspiel gab es im September 2023 durch einen späten Treffer von Jasper van der Werff (87.) einen 1:0-Sieg im Ostseestadion. Am letzten Spieltag der Vor-Saison ist vielen Hansa-Fans sicher noch das emotionale 2:1 mit dem Sieg-Treffer durch Pascal Breier in der Nachspielzeit in Erinnerung. Auch der letzte Auftritt in Braunschweig endete hauchdünn – 1:0 siegte Hansa im November 2022 durch einen Ingelsson-Treffer. Seitdem wartet unser Schwede allerdings auf ein weiteres persönliches Erfolgserlebnis – aber vielleicht ist dieses Spiel ja genau der richtige Zeitpunkt, um endlich mal wieder ein Tor in der 2. Liga zu erzielen.

hier die Pressekonferenz vor dem Spiel in Braunschweig: