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03.11.2017 09:23 Uhr

Neuanfang mit Anlaufschwierigkeiten: Ex-Hanseat Kai Bülow im Interview

Über 300 Spiele absolvierte Kai Bülow (31) für den F.C. Hansa und den TSV 1860 München in den beiden höchsten deutschen Spielklassen. Nach sieben Jahren bei den Münchner Löwen hat es den gebürtigen Rostocker in diesem Sommer zum Karlsruher SC gezogen. Wir haben mit Kai über seine neue Station, Hansa und natürlich das anstehende Duell zwischen der Kogge und dem KSC gesprochen (Sonntag, 05.11.2017, Anstoß 14 Uhr).

Hansa: Moin Kai, eigentlich wollten wir mit dir über dein allererstes Spiel gegen unseren FCH sprechen, aber du bringst schlechte Neuigkeiten mit. Du fällst gegen uns aus...

Bülow: Das ist richtig und auch sehr schade. Ich habe bisher noch nicht gegen Hansa gespielt, seit ich weg bin und verpasse auch diese Gelegenheit verletzungsbedingt. Das ist auch deshalb ärgerlich, weil ich ja schon die „Rückkehr der Helden II“ im September verpasst habe. Ich wäre gerne mal wieder im Ostseestadion aufgelaufen.

Hansa: Wann warst du zuletzt in Rostock? Hast du noch Kontakt zu unserer Kogge?

Bülow: Ich war mit meiner Familie vor drei Wochen in der Heimat. Wir haben die Familie und Freunde aus der Schulzeit besucht. Von Hansa kenne ich nur noch ein paar Gesichter. Mein Abschied ist ja schließlich schon über sieben Jahre her. Ab und zu telefoniere ich aber noch mit Axel Schulz (Koordinator Sport) und René Chaberny (bis 2016 Teammanager der Profis).

Hansa: Von Rostock aus ging es damals für dich zum TSV 1860 München, bei dem du bis zu diesem Sommer gespielt hast. Nach sieben Jahren Vereinszugehörigkeit muss dir der Abschied schwergefallen sein.

Bülow: Ja, natürlich. Ich war sieben Jahre lang ein Münchner Löwe. Deshalb war es schwierig, einen neuen Schritt zu gehen – auch weil sich meine Familie sehr wohl in München gefühlt hat und der Verein trotz aller positiven und negativen Ereignisse etwas Besonderes für mich ist. Die Zeit in München war sehr schön. Nichtsdestotrotz war die Veränderung für mich auch mal wieder nötig - als Spieler, aber auch als Mensch. Deshalb bin ich froh, dass es so schnell mit dem KSC geklappt hat.

Hansa: Was dagegen nicht so schnell lief, war euer Auftakt in die Drittliga-Saison. Ihr seid nur langsam aus den Startlöchern gekommen. Woran lag's?

Bülow: Ich glaube es fällt grundsätzlich jeder Mannschaft, die sich im Sommer so stark verändert, erst einmal schwer, sich zurechtzufinden. Hansa hat es besser hinbekommen, wir leider nicht. Wir haben ein paar Spiele gebraucht, um in die Spur zu finden und mussten leider zu einem frühen Zeitpunkt den Trainer wechseln. Mit unserem neuen Chef-Trainer Alois Schwartz sind wir aber auf einem ganz guten Weg und sehen, dass die Leistung von Spiel zu Spiel besser wird. Er hat einen wahnsinnig großen Erfahrungsschatz, von dem wir sehr profitieren.

Hansa: Hast du eine Erklärung für den krassen Unterschied zwischen eurer Heimstärke und der Auswärtsschwäche?

Bülow: Wenn wir wüssten, woran es liegt, hätten wir das natürlich schon längst abgestellt. Wir tun uns auswärts sehr schwer damit Tore zu schießen. Ich kann’s mir nicht erklären, aber ich bin mir sicher, dass wir bald auch in der Fremde gewinnen werden.

(Alle Infos zu den Stärken und Schwächen des KSC und weitere spannende Fakten zu unserem kommenden Gegner findet ihr im aktuellen Gegnerporträt.)

Hansa: Mit 31 Jahren gehörst du zu den Routiniers in deinem Team und wurdest nach deiner Verpflichtung direkt zum Kapitän ernannt. Kein schlechter Beginn für einen Neuanfang.

Bülow: Das stimmt! Ich habe mich sehr darüber gefreut, sofort das Vertrauen vom Trainer und von der Mannschaft erhalten zu haben. Ich versuche diesem Amt natürlich auch gerecht zu werden. Es ist bitter, dass ich der Mannschaft aktuell nicht auf dem Platz helfen kann.

Hansa: Was für ein Spiel erwartest du am Sonntag?

Bülow: Das wird ein schweres Spiel für uns. In den Partien, die ich bisher von Hansa gesehen habe – ab und zu gucke ich nicht nur auf die Ergebnisse, sondern schaue mir doch etwas mehr an – hat Rostock einen sehr stabilen und geordneten Eindruck gemacht. Die Mannschaft arbeitet defensiv sehr strukturiert und hat ein schnelles Umschaltspiel. Ich glaube trotzdem, dass wir unsere Chance haben werden, weil wir momentan ebenfalls defensiv gut stehen und im heimischen Wildparkstadion zuletzt viermal in Folge kein Gegentor kassiert haben. Wir werden immer kompakter und ich wünsche mir, dass wir auch in Rostock über eine gute Abwehrarbeit ins Spiel kommen und Hansa dadurch Probleme bereiten.

Hansa: Was nehmt ihr euch noch bis zum Ende der Hinrunde vor?

Bülow: Ich persönlich möchte schnell wieder fit werden, um der Mannschaft endlich wieder auf dem Platz zu helfen. Momentan schauen wir von Spiel zu Spiel, gehen jedes Mal auf den Platz mit dem Ziel, die drei Punkte zu holen und fahren gut damit. Alles andere ergibt sich dann von alleine. 
Hansa: Danke für's Gespräch, Kai. Gute Besserung!


Tickets für Hansa vs. Karlsruhe gibt's hier:

*0,09 €/min aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 €/min