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18.10.2006 08:13 Uhr

Offenbach will nach erstem Saisonsieg durchstarten

Die Situation mit drei Punkten nach drei Unentschieden und dem vorletzten Tabellenplatz sei „ungemütlich“, sagte der Trainer der Offenbacher Kickers vor dem richtungweisenden Heimspiel gegen Rot-Weiß Essen am vergangenen Sonntag, „aber Abstiegskampf ist das nicht.“ Wolfgang Frank wollte von seinen Spielern den Druck vor der so wichtigen Partie gegen den Aufsteiger nehmen, beidem er einst selbst auf der Trainerbank saß. Mit Erfolg.

Gegen Essen kam der OFC zum ersten Saisonsieg und gab damit die Rote Laterne ab. Das Tor des Tages vor 10.209 Zuschauern schoss Suat Türker in der 36. Minute. Für den Stürmer war es bereits der vierte Saisontreffer. Durch den Erfolg verbesserte sich Offenbach auf den 15. Tabellenrang. Somit wurde der Anschluss zum Mittelfeld geschafft.

Zudem ist Ruhe eingekehrt, die Verantwortlichen können zu Recht die Hoffnung haben, dass in dieser Saison der Klassenerhalt frühzeitiger perfekt gemacht wird als in der vergangenen. Rückblick: Erst am vorletzten Spieltag schaffte der OFC in der Spielzeit 2005/2006 die Rettung. Dennoch wurde dies als Erfolg gewertet, schließlich standen die Hessen zwischenzeitlich schon abgeschlagen auf dem letzten Platz. Bis Trainer Wolfgang Frank kam und den OFC nach oben führte.

Unter seiner Regie gingen nur 4 von 16 Spielen verloren. „Mehr als er hätte niemand aus der Mannschaft herausholen können“, sagt Vize-Präsident Thomas Kalt. Ihm ist jedoch bewusst, dass das zweite Jahr Profifußball nach dem Wiederaufstieg 2005 nicht einfach wird. „Dafür gibt es genügend Beispiel“, sagt Kalt.

Dennoch sind die Fans trotz des mäßigen Starts optimistisch. Weil das Gros der Mannschaft gehalten wurde. Lediglich Torjäger Mamadou Diabang, der in 22 Spielen neun Tore erzielte, hat man an den FC Augsburg verloren. Für ihn wurde der bundesliga-erfahrene Sean Dundee vom Karlsruher SC verpflichtet. Zusammen mit seinen Sturmpartnern Regis Dorn und Türker soll Dundee auf Dauer die Mannschaft führen und Tore schießen. Bisher empfahl er sich aber noch nicht als Führungsspieler. Gegen Essen kam Dundee nicht zum Einsatz, ebenso wenig wie die zuletzt formschwachen letztjährigen Leistungsträger Thorsten Judt und Oualid Mokhtari.

Dennoch glaubt Frank, dass Dundee wie auch die zuletzt bald die richtige Form findet. Denn der Stürmer in bester Verfassung kann dem OFC helfen, den Aufwärtstrend „jetzt in Rostock fortzusetzen“, sagt der Coach: „Wir werden kämpfen, besonders für unsere Fans.“

Der Vorstand um Präsident Dieter Müller plant auf alle Fälle langfristig mit der 2. Liga. Deshalb wurde auch viel Geld in die Infrastruktur investiert. So erhielt der Bieberer Berg, wie das Stadion des OFC genannt wird, jetzt einen neuen Rasen. Zudem gibt es einen neuen Kabinentrakt für die Gast- und Heimmannschaft. Rund 200.000 Euro musste der Verein zuschustern.