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25.03.2008 16:46 Uhr

Orestes: Tor in Stuttgart war kein Geburtstagsgeschenk

Wieder ist das Durchschnittsalter der Hansa-Profis leicht angestiegen: Am Montag vollendete Innenverteidiger Orestes sein 27. Lebensjahr. Und obwohl es sich nicht um einen runden Geburtstag handelte, so war es doch in mehrfacher Hinsicht ein besonderer für den Brasilianer.
Zum einen natürlich, weil er ihn in Rostock erstmals gemeinsam mit seiner 26jährigen Ehefrau Mo Li Li feiern konnte. Solange Orestes als Fußballer in Portugal unter Vertrag stand, spielte die gebürtige Chinesin weiterhin als Tischtennis-Profi in Brasilien. Erst jetzt in Deutschland ist die siebenfache brasilianische Meisterin als Spielerfrau täglich an seiner Seite - und mangels einer geeigneten Tischtennis-Mannschaft in Mecklenburg-Vorpommern auch nicht mehr aktiv. Dafür wird nun an die Vergrößerung der Familie gedacht: „Wir wollen ein Kind. Aber noch ist es nicht so weit, wir müssen warten, bis Gott es auch will.“

 

Für den 1997 zum evangelischen Glauben übergetretenen Brasilianer war es auch sein erster Geburtstag, den er parallel mit dem Osterfest gefeiert hat. Mit dem Verstecken von Ostereiern hat das im Hause von Orestes allerdings wenig zu tun - und nicht nur, weil noch keine Kinder zur Familie gehören. „Das Osterfest ist für uns fest mit der Geschichte von Jesus verbunden.“
Auch Schnee hatte der Hansa-Verteidiger natürlich noch nie zuvor an einem seiner Geburtstage gesehen. „Das ist mir ohnehin zum ersten Mal vor einem knappen Vierteljahr passiert, als wir auf dem Flughafen im Iran festsaßen“, erklärt Orestes, der nun jedoch endlich den Frühling herbeisehnt. Und auch sportlich soll es nach nur einem Sieg aus den bisherigen acht Rückrundenspielen wieder aufwärts gehen mit dem F.C. Hansa: „Wir sind uns bewusst, dass wir noch einen schweren Weg vor uns haben. Aber alle Spieler sind davon überzeugt, dass wir den Klassenerhalt schaffen werden.“

Sein drittes Bundesliga-Tor konnte in Stuttgart leider nur für den Ehrentreffer und nicht für ein Erfolgserlebnis sorgen. Und so war der Kopfball zum zwischenzeitlichen 2:1 für Orestes auch kein selbst gemachtes Geburtstagsgeschenk: „Dann hätten wir von dort wenigstens einen Punkt mitnehmen müssen. Lieber erinnere ich mich deshalb an mein Tor aus dem Hinspiel gegen den VfB, das wir mit 2:1 gewonnen haben.“ Doch noch hofft der 1,82 m große Abwehrspieler auf ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk: „Dazu muss ich gegen den VfL Wolfsburg nicht unbedingt selbst ein Tor erzielen. Drei Punkte wären das schönste Präsent für mich.“

Die zahlreichen Brasilianer im Trikot der Niedersachsen kennt Orestes nicht persönlich, hat sie zum größten Teil beim Hinspiel im vergangenen Oktober zum ersten Mal gesehen. Lediglich Marcelinho gehörte in der Heimat schon zu seinen Gegenspielern: „Und mit Portuguesa Santista haben wir unser Heimspiel gegen ihn und den FC Sao Paulo auch mit 3:1 gewonnen.“ Ein Ergebnis, das sich am kommenden Freitag gerne wiederholen dürfte: „Das wird natürlich nicht einfach, auch nicht dadurch, dass Grafite gesperrt ist“, weiß der Landsmann des bislang besten VfL-Torschützen, dass die Wolfsburger zu den auswärtsstärksten Bundesliga-Mannschaften gehören: „Aber das Spiel ist für uns eines von neun Endspielen. Und deshalb wollen wir natürlich gewinnen.“