Ostsee-Duell an der Kieler Förde wartet

Die Länderspielpause ist vorbei und in der 2. Fußball-Bundesliga steht der 27. Spieltag an. Für die Hansa-Kogge geht es dabei zum Ostsee-Duell nach Kiel, dieses Nord-Derby steigt am Sonnabend (30. März 2024) um 13 Uhr im ausverkauften Holstein-Stadion. In der mit Spannung erwarteten Partie ist der Gastgeber als Tabellenzweiter in der Favoritenrolle, aber der F.C. Hansa (Platz 16) ist nicht gewillt die Punkte kampflos zu überlassen. Ganz im Gegenteil: Nach zuletzt zwei Erfolgserlebnissen in Braunschweig (1:0) und zuhause gegen die SpVgg Greuther Fürth (1:0) will die Hansa-Kogge nach dem punktspielfreien Wochenende weiter daran arbeiten sich Luft im Keller der Tabelle zu verschaffen.

 

Die Länderspielpause wurde von beiden Teams unterschiedlich genutzt. Während der F.C. Hansa mit einem 3:0-Testspielerfolg über den Drittligisten VfB Lübeck weiter im Spielrhythmus geblieben ist, verzichteten die Kieler auf ein Spiel unter Wettkampfbedingungen, um sich auf die Begegnung vorzubereiten. Das bevorstehende Spiel wird dabei das 15. Aufeinandertreffen der beiden Teams von der Ostseeküste sein. Denn die Pflichtspiel-Historie zwischen Holstein und Hansa ist verhältnismäßig kurz, erst 2008 kam es überhaupt zum ersten Vergleich. Der damalige Viertligist Kiel musste sich seinerzeit in der 1. DFB-Pokal-Runde dem Zweitligisten Hansa mit 0:2 beugen. Danach aber konnten die "Kieler Störche" die Bilanz deutlich verbessern und in den Duellen in der 2. und 3. Liga sechsmal als Sieger vom Platz gehen. Hansa gelang dagegen nur die Hälfte an Siegen, zudem endeten vier Spiele unentschieden – so wie zuletzt in Kiel (1:1) im Oktober 2022. Im Jahr davor gelang dank eines Verhoek-Doppelpacks sogar ein viel umjubelter 2:0-Auswärtserfolg.

Der aktuelle Höhenflug der Kieler, die sich mit 35 Punkten die Herbstmeisterschaft gesichert hatten und derzeit auf Platz 2 stehen (5 Punkte Rückstand auf Spitzenreiter St. Pauli und 5 Vorsprung auf den HSV auf Rang 3), war vor der Spielzeit nicht unbedingt zu erwarten. Ein ähnlicher großer Umbruch wie ihn der F.C. Hansa erlebte, wurde von Trainer Marcel Rapp und seinem Team erstaunlich gut weggesteckt. Die Abgänge der Leistungsträger Hauke Wahl (St. Pauli), Fabian Reese (Hertha BSC) oder Fin Bartels (Karriereende) wurden durch Neuzugänge wie Tom Rothe (Leihe vom BVB), Nikolai Remberg (Münster), Marko Ivezic (Vozdovac/Serbien) und Shuto Machino (Shonan/Japan) oder Eigengewächse wie Colin Kleine-Bekel (Holstein II) kompensiert. Sie alle haben mehr als 20 Pflichtspiele in dieser Saison absolviert und stellen, neben den verbliebenen Stammkräften wie dem gebürtigen Rostocker Philipp Sander, Routinier Lewis Holtby, Ex-Hanseat Timo Becker, dem universell einsetzbaren Finn Porath oder den Torjägern Steven Skrzybski (8 Treffer) und Benedikt Pichler (7 Tore), das Gerüst der Mannschaft.

 

Vor allem auswärts ist das Spiel der Kieler beeindruckend – satte 27 Punkte hat Holstein bisher in der Fremde eingesackt, so wurde auch beim 3:1-Erfolg im Ostseestadion im vergangenen Oktober dreifach gepunktet. Damit stehen die Schleswig-Holsteiner in dieser Statistik auf Platz 1, noch vor dem Tabellenführer aus Hamburg (25). In der Heimtabelle rangieren sie dagegen "nur" auf Platz 8. Bereits fünf Niederlagen mussten im heimischen "Holstein-Stadion" hingenommen werden, darunter mit den Pleiten gegen Braunschweig (1:2), Magdeburg (2:4) und Nürnberg (0:2) gleich drei gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte. Ob sich die Kieler damit eventuell doch den Weg zum erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga verbauen bleibt abzuwarten, ist aber nicht ganz ausgeschlossen. Denn neben Hansa erwarten die „Störche“ in den verbleibenden Saisonspielen auch noch die Kellerkinder Kaiserslautern und Osnabrück – und diese Partien könnten damit zu einem nicht unerheblichen Faktor im Aufstiegs- und auch im Abstiegsrennen werden.