23.05.2006 17:03 Uhr
Im „Who is who des deutschen Fußballs“ findet man den Namen von Patric Klandt (22) noch sehr schwer. Kunststück, denn der Bursche ist ein junger Torhüter. Aber genau so einen Keeper hat Hansa-Cheftrainer Frank Pagelsdorf ja gesucht: Jung, ehrgeizig, geduldig und fürs eigene Amateurteam spielberechtigt!
Also gab der F.C. Hansa Rostock eben diesem jungen Burschen einen Zweijahresvertrag.
Nach Mathias Schober und Jörg Hahnel ist Patric Klandt gewissermaßen beim Trainingsstart am 2. Juli 2006 in Rostock die Nummer 3 unter den Hanseaten im Tor. Schließlich löste Axel Keller seinen Vertrag auf und wechselt zum FC Erzgebirge Aue, während Carsten Busch und Marcus Rickert bekanntlich keinen Kontrakt mehr für die Zukunft bekamen.
Wer ist der neue Hanseat zwischen den Pfosten?
Patric Klandt wurde am 29. September 1983 geboren, ist 1,83 m groß und 77 kg schwer.
Er hat einst beim FFV Sportfreunde mit dem Fußball begonnen – allerdings gar nicht als Torwart, vielmehr als Feldspieler.
Bei den so genannten „Bambini“, also noch ehe er in die Schule ging, hat er so dann seine ersten Treffer geschossen.
Nach einem Jahr wechselte er dann in die Nachwuchsabteilung von Eintracht Frankfurt.
Sechs Jahre war er hier als Feldspieler am Riederwald, ehe er schließlich zum VfR Kesselstadt ging und sich erstmals festlegte, nicht mehr im Feld, sondern im Tor zu spielen.
In der B-Jugend kickte er mit Kesselstadt in der Oberliga und wurde Hessenpokalsieger. „Damals haben wir sogar die Eintracht geschlagen”, erinnert er sich nicht ohne etwas Stolz.
Schließlich spielte Patric Klandt nochmals für die Eintracht Amateure, ehe er schließlich im Juli 2004 zum Regionalligisten SV Wehen ging.
In den letzten beiden Jahren stand Patric für Wehen insgesamt 50 Mal im Tor. In der abgelaufenen Saison wurde er von Trainer Djuradji Vasic 22 Mal eingesetzt, zwölf Mal stand sein drei Jahre jüngerer Kontrahent Florian Stahl – ebenfalls aus der Eintracht Fußball-Schule – im Kasten.
In der fast abgelaufenen Saison belegt Klandt mit dem Regionalligisten SV Wehen hinter den Zweitliga-Aufsteigern FC Augsburg und TuS Koblenz Platz 3 in Liga 3.
In seiner ersten Saison 2004/2005 löste Klandt als junger, unbekannter Torwart den arrivierten Guido Koltermann als Torwart ab und gab den Stammplatz zwischen den Pfosten nicht eine Regionalliga-Minute mehr ab. Nur durch einen Feldverweis kam Konkurrent Florian Stahl zu einigen Einsätzen.
Dieser Konkurrenzkampf belebte seither das Geschäft der beiden Torsteher.
Wehens Torwarttrainer Steffen Vogler hat damals eine völlig neue Arbeitsmoral bei den beiden ausgemacht: „Es mag paradox klingen, aber die Situation tat beiden gut. Patric, weil er merkte, dass er nicht automatisch im Team steht, und Flo, weil er endlich auch in der Regionalliga zeigen darf, was er kann."
Patric zu seiner bisherigen Konkurrenz: „Das ist auch ein Guter. Er macht schon Druck, aber nicht so, dass ich jetzt jede Woche um meinen Stammplatz bangen müsste."
Torwarttrainer Vogler beschreibt Patric Klandt jedenfalls als einen Torwart ohne Angst.
Die Folge: In der Vergangenheit hatten auch schon der VfB Stuttgart und der 1. FC Kaiserslautern ein Auge auf den jungen Torwart geworfen. Der F.C. Hansa hat ihn nun „an der Angel“!