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30.06.2010 08:29 Uhr

Peter Vollmann: „Kompaktheit muss man auch bei Hansa sehen“

Nach gut zwei Wochen Vorbereitungszeit zieht Hansa-Cheftrainer Peter Vollmann ein erstes Fazit im Interview mit Hansa-Online.

Hansa-Online: Herr Vollmann, mehr als zwei Wochen des Trainings liegen jetzt hinter Ihnen und der Mannschaft. Wie sieht Ihr Fazit nach dieser Zeit aus?

Peter Vollmann: Ich denke, dass wir die beiden Vorbereitungsspiele ganz ordentlich gemacht haben. Allein unter dem Gesichtspunkt, dass wir im Fitnessbereich sehr intensiv arbeiteten. Denn dort lag in den vergangenen zwei Wochen unser Hauptaugenmerk. Erst jetzt sind wir in der Phase, in der wir auch balltechnische, ball- und mannschaftstaktische Dinge aufgreifen wollen. Mein Fazit fällt somit positiv aus, als dass wir keine Verletzten haben. Außer Matthias Holst, der in der Aufbauarbeit ist.

Hansa-Online: Wie sieht denn das Programm bei Matthias Holst aus und wann wird er in das Mannschaftstraining einsteigen können?

Peter Vollmann: Ich hoffe, dass er Ende dieser Woche in das Mannschaftstraining einsteigen kann. Und dann, so ist der Plan, in der darauffolgenden Woche erstmals spielfähig wäre. Ich hoffe natürlich, dass keine Schwierigkeiten mehr auftreten, er fähig ist durchzutrainieren, er sich an die Belastung gewöhnen kann.

Hansa-Online: Hat sich in den ersten zwei Wochen ein Spieler schon besonders hervorgetan?

Peter Vollmann: Positiv ist vor allem, dass alle Spieler mitziehen und mitarbeiten. Aber gerade die jungen Spieler haben deutliche Zeichen gesetzt. Sie haben ganz intensiv trainiert und sich positiv gezeigt, sie sind alle gut eingestiegen.

Hansa-Online: Wie werden die Schwerpunkte in dieser und der kommenden Woche aussehen?

Peter Vollmann: Wir werden diese Woche weiterhin im Fitnessbereich arbeiten, aber abwechselnd mit Fitness und Ausdauer am Ball. Wir werden dazu auch immer mehr auf dem Platz sein, um auch mannschaftstaktische Dinge vorzubereiten. Etwa der Mannschaft eine Struktur im Spielaufbau geben, um so unser eigenes Spiel organisieren zu können. Das alles, damit wir gewisse Eckpunkte im Spiel haben, wenn zum Beispiel der Innenverteidiger oder der Außenverteidiger am Ball ist, um so eigene Spielideen zu entwickeln.
 
Hansa-Online: Am Wochenende sind erneut zwei Testspiele angesetzt. Warum machen Sie das mit jeweils zwei Testspielen an einem Wochenende?

Peter Vollmann: Die Belastung soll hoch sein. Wir nehmen in der Woche wenig Rücksicht darauf, das ist am Wochenende nicht anders, wo wir teilweise auch vor den Spielen noch trainiert haben. So haben wir außerdem ein Gleichgewicht an Spielen. Ich kann dadurch am Montag oder am Dienstag gleich zwei Spiele analysieren. Das ist effizienter für mich.

Hansa-Online: Lassen Sie uns kurz auf die WM gucken. Am Samstag trifft Deutschland auf Argentinien. Wie ist Ihr Tipp und warum tippen Sie genau so?

Peter Vollmann: Es spielen zwei starke Mannschaften gegeneinander. Zwei Mannschaften mit unterschiedlichen Fußballkonzepten, das fängt schon bei den Trainertypen an. Ich glaube, mit unserer Mannschaft ist in einem Turnier immer zu rechnen. Mit Argentinien aber auch. Die Spiele werden jetzt immer enger. Da ist es schwierig, vorher etwas zu sagen. Ich glaube aber und traue es unserer Mannschaft zu, dass sie so ein Spiel wie gegen England zeigen können und dann in die nächste Runde einziehen.

Hansa-Online: Ein genaues Ergebnis wollen Sie nicht tippen?

Peter Vollmann: Ich bin mit einem 2:1 für Deutschland immer ganz gut gefahren.

Hansa-Online: Es wird bei einer WM ja auch immer über Spielsysteme und Taktiken geredet. Haben Sie schon einen Trend erkannt?

Peter Vollmann: Man hat schon gesehen, dass die Spiele bis zum Achtelfinale sehr taktisch geprägt waren. Viele Formationen teilweise nur mit einer Spitze gespielt werden. Es ist schon ein Trend, hin zur Kompaktheit zu erkennen. Jeder versucht erst einmal, kein Gegentor zu bekommen, um den Gegner dann auf dem falschen Fuß zu erwischen. Wenn er vielleicht etwas aufgerückt ist. Um so dann den Ball leichter durch die Abwehr und das Mittelfeld spielen zu können. Das ist ein Trend, der sich auch in der Champions League durchgesetzt hat. Wenn man diese Spiele beobachtet, sieht man, dass sehr auf die Kompaktheit geachtete wird und man ja keine Gegentore kassieren will.

Hansa-Online: Wird man diese Kompaktheit in der kommenden Saison auch beim F.C. Hansa sehen?

Peter Vollmann: Ich denke, die muss man bei Hansa in der kommenden Saison sehen. Es schadet keiner Mannschaft, wenige Gegentore zu kriegen. Natürlich bleibt die andere Variante immer im Auge. Um ein Spiel zu gewinnen, muss man auch Tore schießen. Aber wenn man viele Gegentore kassiert, steht man meist in der Tabelle ganz weit unten. Deswegen muss man darauf achten, dass die Mannschaft kompakt, aber auch mit der nötigen Ruhe und dem nötigen Konzept nach vorn spielt.

 

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