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16.08.2005 09:26 Uhr

Pokalgegner des FC Hansa II: FSV Mainz

In der vorigen Saison verzauberte der selbst ernannte Karnevalsverein die Bundesliga, jetzt will der FSV Mainz 05 auf der europäischen Fußball-Bühne für Furore sorgen. Nach dem 2:0-Hinspielsieg gegen den isländischen Pokalsieger IB Keflavik in der zweiten und letzten Qualifikationsrunde steht das Team von Trainer Jürgen Klopp mit einem Bein im UEFA-Cup. Im Rückspiel am 25. August können die Mainzer, die als fairste Mannschaft der Bundesliga die Chance auf die UEFA-Cup-Qualifikation bekommen hatten, den Einzug ins internationale Geschäft perfekt machen.

„Für uns ist der UEFA-Cup wie Doping. Wir wollen unbedingt in die Hauptrunde einziehen und hoffen, dass wir einen renommierten Gegner zugelost bekommen. Alleine, dass wir schon zwei Mal zur Prime Time im Fernsehen zu sehen waren, ist ein Riesending für den Verein“, sagte FSV-Manager Christian Heidel.

Mit dem Sprung auf die große internationale Fußball-Bühne könnte das Märchen Mainz 05 weiter gehen. Nach dem erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga galten die Mainzer im Vorjahr als Abstiegskandidat Nummer eins, wurden jedoch zur großen Überraschungsmannschaft. Ex-Profi Jürgen Klopp, hinter Bayern Münchens Meistermacher Felix Magath zum zweitbesten Trainer der Saison gewählt, führte seine Truppe souverän auf Platz 11 zum Klassenerhalt. Von einer schwarzen Serie in der Rückrunde mit sieben Niederlagen in Folge hatten sich die Mainzer rechtzeitig wieder erholt. „Der Umgang mit dieser Situation war für uns der größte Lerneffekt in der 1. Liga. Wir sind aus dieser Phase gestärkt herausgekommen“, sagte Klopp.

Der sympathische und von den Fans geliebte Coach räumte aber auch ein, dass zum Erfolg seines Teams auch eine Portion Glück gehörte. „Wir haben uns riesig darüber gefreut, haben aber nicht den Eindruck, alles wirklich selbst beeinflusst zu haben“, sagte der 38-Jährige, der als ZDF-WM-Experte jüngst beim Confederations Cup auch im Fernsehen eine gute Figur machte.

In dieser Saison wollen die Mainzer auf einem Tabellenplatz landen, der uns „die Berechtigung verschafft, auch im nächsten Jahr in der Bundesliga zu spielen“ (Klopp). Dazu sollen auch die Neuzugänge beitragen, die nach Meinung des Trainers seinen Kader in der Breite verstärkt und die Konkurrenzsituation verbessert haben. Bekantester Neu-Mainzer ist Mittelfeldspieler Otto Addo von Borussia Dortmund, der nach einer langen Leidenszeit wegen insgesamt drei Kreuzbandrissen einen Neuanfang starten will. „Hätte der sich nicht so verletzt, hätten wir in 15 Jahren mal anfragen können, ob er bei uns spielt“, meinte Klopp über den Ghanaer.

Dazu holte der FSV aus der 2. Liga Angreifer Petr Ruman (SpVgg Greuther Fürth), der im Sturm Benjamin Auer und Michael Thurk Konkurrenz machen soll, Mittelfeldmann Milorad Pekovic (Eintracht Trier) und das erst 21 Jahre alte Talent Tom Geißler (Wacker Burghausen). Manager Christian Heidel war zuletzt allerdings auch noch auf der Suche nach einem weiteren torgefährlichen Stürmer.

Vor dem entscheidenden Spiel um den UEFA-Cup-Einzug am Donnerstag in Reykjavik steht für die Mainzer aber erst noch das Pokalspiel bei der Hansa-Reserve auf dem Programm. Eine Partie, die Klopp nicht auf die leichte Schulter nimmt. „Das ist eine junge, hungrige Mannschaft, die uns alles abverlangen wird“, warnte er.