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10.06.2010 10:08 Uhr

Portraits Sebastian Pelzer und Radovan Vujanovic

Sebastian „Pelle“ Pelzer kickte schon auf der Insel

Der neue Hansa-Trainer Peter Vollmann und Manager Stefan Beinlich arbeiten mit Hochdruck auf den Beginn der Fußball-Saison 2010/11 hin und fügen Teil für Teil des Mannschafts-Puzzles zusammen.

Das vierte Teilchen ist aus Trier: Sebastian Pelzer (29) wurde am 9. Juni 2010 verpflichtet.

Wie schon Innenverteidiger Michael Wiemann (23) kickte der linke Verteidiger Sebastian Pelzer zuletzt bei Zweitliga-Absteiger Rot Weiss Ahlen und ist damit ablösefrei. Damit kennen sich die beiden aus dem vergangenen, gemeinsamen Spieljahr.

Sebastian wurde am 24. September 1980 in Trier geboren. Er ist 1,85 Meter groß und 79 Kilogramm schwer.

In seiner Jugend spielte er für die Vereine SV Bekond, SV Föhren, bis 1997 beim FSV Salmrohr und danach für zwei Jahre beim 1. FC Kaiserslautern.

Anschließend rückte er für drei Jahre in die zweite Mannschaft der „Roten Teufel“ auf. Von 2002 bis 2003 kickte er auf der britischen Insel, jagte dem Ball bei den Blackburn Rovers hinterher, ehe er von 2004 bis 2005 in seiner Geburtsstadt für Eintracht Trier in der 2. Liga spielte. Hier kam er auf 45 Einsätze und ein Tor.

2005 und 2006 stand er beim 1. FC Saarbrücken unter Vertrag, für den er 26 Spiele bestritt.

Sein erstes Engagement in den Neuen Bundesländern hatte er von 2006 bis 2008. Hier kam er bei Dynamo Dresden auf 60 Einsätze, avancierte auf Grund seiner Persönlichkeit zum Mannschaftskapitän an der Elbe.

Der damalige Sportdirektor Ralf Minge bedauerte seinerzeit den Verlust von Pelzer, der sich in Dresden nicht mehr wohl fühlte und dem damaligen niederländischen Trainer Ruud Kaiser seinen Abschied verkündete. Pelzer damals: „Ich wollte auf Probleme in der Mannschaft hinweisen und sie lösen, das ist mir nicht gelungen. Um 100 Prozent Leistung zu bringen, brauchte ich das Gefühl, dass Mannschaft und Fans hinter mir stehen. Wenn das nicht mehr der Fall ist, ist es besser, man trennt sich.“

2009/10 verstärkte der Abwehrspieler schließlich die Ahlener, kam in der abgelaufenen Saison auf 33 Begegnungen.

In der Saison 2007/08 bot er sich den englischen Zweitdivisionären Vereinen Hull City und Plymouth Argyle an. „Pelle“ damals: „Fakt ist: Ich hätte zu beiden Vereinen wechseln können, aber es hat im Endeffekt nicht gepasst. Am Finanziellen lag es nicht. Aber wenn man sich nicht wohl fühlt, kann man auch keine Leistung bringen."

Der einstige Dresdner Publikums-Liebling, der u.a. an der Elbe mit dem Ex-Hanseaten Maik Wagefeld zusammen spielte und unter Dynamo-Trainer Norbert Meier stets als Führungsspieler gelobt wurde, entspricht also genau dem Anforderungsprofil von Hansa-Manager Stefan Beinlich: „Er ist ein sehr erfahrener Führungsspieler, das hat er in seiner Karriere immer wieder gezeigt. Ich erhoffe mir, dass wir auch durch ihn hinten sehr kompakt stehen.“

Sebastian Pelzer unterschrieb an der Ostsee einen Zweijahresvertrag.

Der Abwehrspieler bezeichnet sich als willensstark und ehrgeizig. Sebastian Pelzer nimmt seine Rolle an der Ostsee gern an: „Ich bin kein Duckmäuser. Rostock hat mich als Führungsspieler geholt, dem will ich gerecht werden. Wir alle wollen erfolgsorientiert arbeiten.“

Hansa-Cheftrainer Peter Vollmann sagte: „Sebastian Pelzer gehört zu den tragenden Säulen meines sportlichen Konzepts. Er hat in der 2. und 3. Liga seine Qualität bereits nachgewiesen.“

Sebastian Pelzer ist verheiratet mit Frau Kerstin, hat einen Sohn namens Gianluca.

Er mag Weltmeister Gianluca Zambrotta und den AS Rom, Hardrock und Hipp-Hopp, Lesen, Play-Stationen und sein Familien-Leben. Auf eine einsame Insel würde er einen Ball und seine Familie mitnehmen.

Sein Lebensmotto: „Es lohnt sich immer, um etwas zu kämpfen.“

 

Radovan Vujanovic: Dritter Serbe auf der Kogge

 

Aller guten Dinge sind drei – das gilt auch für den F.C. Hansa Rostock:  Und so verpflichtete der Drittligist mit Radovan Vujanovic (28) Anfang Juni den dritten Serben in seiner Vereinsgeschichte. Zuvor spielten schon in den neunziger Jahren Zoran Milinkovic und Irsen Latifovic an der Ostseeküste.

Der Wechsel zum FCH wurde möglich, weil sich der Regionalligist 1. FC Magdeburg und Radovan Vujanovic auf eine Auflösung des bis 2012 datierten gemeinsamen Vertrages mit Wirkung zum 30. Juni 2010 einigten.

Der Regionalliga-Tabellen-Sechste entsprach damit dem Wunsch des Stürmers, der seit 2008 an der Elbe spielte. Dort wurde er lange Zeit vom einstigen Hansa-Stürmer Steffen Baumgart trainierte und spielte mit dem ehemaligen Hansa-Spieler Simon Tüting zusammen

Im Klartext sah das so aus: Der gebürtige Serbe Vujanovic wechselte vor der Saison 2008/2009 von Kickers Emden zum einzigen DDR-Europapokalsieger Magdeburg und absolvierte seitdem 64 Pflichtspiele für den Verein und erzielte dabei 35 Treffer. In dieser Saison übernahm er zudem auch das Amt des Mannschaftskapitäns. Zu den privaten Höhepunkten zählte in der Elbestadt die Geburt seines Sohnes.

"Rado" wurde am 18. Februar 1982 in Arandelovac in Serbien geboren und ist 1,86 Meter groß, 83Kilogramm schwer und verbrachte ein Großteil seines Lebens in Österreich.

In seiner Jugend spielte Vujanovic für Sumadija Arandelovac in Serbien-Montenegro, SK Rapid Wien, Favoritner AC, DSV Fortuna 05 Wien. Danach wechselte er als Profi von 2003 bis 2004 zu Austria Wien II.

Im Jahr 2005 schlug er seinen Weg in Richtung deutschen Fußball ein: Zunächst mit dem Wechsel zum SC Paderborn 07, ein Jahr später (2006) zum SV Wehen, dann zu Kickers Emden (2006-2008), ehe er ab der Saison 2008/07 für den 1. FC Magdeburg spielte.

Fußballerisch machte er in seiner Anfangszeit mit 19 Saisontreffern erstmals auf sich aufmerksam. 2004 wurde er sogar zum "Spieler des Jahres" in Österreich gewählt, nur ein Jahr später folgte die Meisterschaft mit den Austria-Amateuren in der Regionalliga. Das war Grund genug für den SC Paderborn, den jungen und talentierten Spieler im Jahr 2007 für sich abzuwerben.

Dort schaffte er zusammen mit den Paderbornern den Aufstieg in die professionelle zweite Liga. Der Stürmer bestritt hier bisher 4 Zweitligaspiele. Im Dezember löste er seinen Vertrag dort auf und unterschrieb einen neuen Kontrakt beim Drittligisten SV Wehen.

Jedoch hielt es Vujanovic dort, trotz drei Toren in elf Spielen, nur ein halbes Jahr in Wehen, ehe er zum Drittligisten Kickers Emden in die Regionalliga Nord wechselte.

Nach einigen Anlaufschwierigkeiten hatte er sich zum Leistungsträger aufgeschwungen und verbuchte 22 Tore in 60 Spielen.

Nach Ablauf seines Vertrages bei den Kickers Emden zum Ende der Saison 2007/08 wechselte er zum 1. FC Magdeburg in die Regionalliga Nord/Nordost. Hier wurde er sofort Stammspieler. Als einziger Spieler der Mannschaft kam er in allen 34 Punktspielen zum Einsatz. Mit 20 Toren war er zudem erfolgreichster Torschütze in den Reihen des FCM.

Auch in seinem zweiten Jahr in Magdeburg, in dem er zudem Mannschaftskapitän war, war Vujanovic Stammspieler und erzielte 15 Tore in 29 Spielen."

Der Serbe aus Arandelovac war zuletzt von FC Rot-Weiß Erfurt umworben und auch bei Rasenball Leipzig sowie Preußen Münster im Gespräch. Mit 28 Jahren ist Radovan Vujanovic nunmehr im Team des neuen Trainers Peter Vollmann einer der Spieler mit der größten Erfahrung.

Sein Vorteil in Rostock: Mit Enrico Neitzel kennt er schon einen seiner Stürmerkollegen. Beide kickten in mehr als 30 Spielen bereits gemeinsam in Emden im Kickers-Angriff zusammen.