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08.05.2008 08:27 Uhr

Presse: Rostocks Stefan Beinlich beendet seine Karriere

Seit März muss Hansa Rostock auf den verletzten Kapitän Stefan Beinlich verzichten.
WELT ONLINE erklärt der 36-Jährige exklusiv, warum er seine Karriere jetzt beendet. Außerdem verrät der Mittelfeldspieler, dass er künftig möglicherweise als Sportdirektor oder als Trainer für Hansa arbeiten wird.
 
Der FC Hansa Rostock kann den Abstieg aus der Fußball-Bundesliga nach dem 0:3 (0:1) bei Hannover 96 kaum noch verhindern. Schmerzlich vermisst wird beim Tabellenletzten, der die vergangenen vier Partien verlor, vor allem Kapitän Stefan Beinlich, der sich im März einen schweren Knorpelschaden zuzog. WELT ONLINE sprach mit dem 36-Jährigen.

WELT ONLINE: Haben Sie noch Hoffnung auf den Klassenerhalt?
Stefan Beinlich: Nein, es gibt wohl keine Chance mehr. Es würde auch nicht zum Saisonverlauf passen, wenn wir uns in den letzten beiden Spielen noch retten würden. Weiterführende links

WELT ONLINE: Was sind die Gründe?

Stefan Beinlich: Für ein Team, das so jung und unerfahren ist, hätte alles optimal laufen müssen, um in der Liga zu bleiben. Hansa hatte nicht viel Geld. Unter den Voraussetzungen ging es von Anfang an nur um Platz 15. Für den Klassenerhalt hätte alles perfekt laufen müssen. So wie bei unserem Aufstieg aus der Zweiten Liga vor einem Jahr. Da zählten wir auch nicht zu den besten Mannschaften, haben aber auf einem sehr hohen Level gespielt, manchmal sogar darüber. Das hat in dieser Saison nicht funktioniert. Mit 27 Toren hält man nicht die Klasse.

WELT ONLINE: Kann der Verein den direkten Wiederabstieg verkraften?

Stefan Beinlich: Ich denke, die Verantwortlichen werden nicht so blauäugig gewesen sein, dass sie jetzt überrascht sind. Alle wussten ja, dass es in beide Richtungen gehen kann.

WELT ONLINE: Sie fallen seit März aus. Zuletzt liebäugelten Sie mit einer Rückkehr. Haben Sie noch Hoffnung?

Stefan Beinlich: Nein, das war’s. Es reicht nicht mehr. Ich jogge zwar wieder, aber erst mal versuche ich, dass ich wieder normal und ohne größere Schmerzen leben kann. Zurzeit reibt im Knie Knochen auf Knochen. Ich möchte irgendwann mal wieder Golf oder Tennis spielen können und mit meinen Kindern herumtoben. Dass ich nicht helfen konnte, den Abstieg zu verhindern, tut sehr weh.

WELT ONLINE: Sie haben der Karriere Ihre Gesundheit geopfert. Bereuen Sie das?

Stefan Beinlich: Ich würde es immer wieder so machen, die 18 Jahre als Profi waren wunderschön. Allein mit Hansa noch einmal aufzusteigen – das war es wert. Jetzt hoffe ich, ohne Operation auszukommen.

WELT ONLINE: Für die kommende Saison sind Sie als Sportdirektor oder Teammanager des FC Hansa im Gespräch.

Stefan Beinlich: Es hat Gespräche gegeben, in denen es darum ging, wie ich dem Verein helfen kann. Abschließend ist aber noch nichts geklärt. Schlagworte

WELT ONLINE: Eventuell braucht Hansa in der kommenden Saison sogar einen neuen Trainer. Es gibt Gerüchte, dass eine Trennung von Frank Pagelsdorf bevorsteht.

Stefan Beinlich: Ich habe im Fußball eines gelernt: niemals nie zu sagen. Aber ich habe weder einen Trainerschein noch mache ich mir Gedanken in diese Richtung.

Quelle: www.welt.de