01.12.2023 14:10 Uhr
746 Kilometer, 8 Stunden und 27 Minuten Fahrtzeit – das sind die Eckdaten, die Kartendienst Google Maps bei einer Autofahrt vom Ostseestadion bis zum Karlsruher BBBank Wildpark ausspuckt. Damit zählt die Reise nach Baden zu den längsten Auswärtsfahrten für unseren F.C. Hansa in dieser Saison. Dort kommt es am Sonntag (03.12.) zum insgesamt 30. Aufeinandertreffen in einem Pflichtspiel zwischen dem F.C. Hansa Rostock und dem Karlsruher SC. Anstoß der Partie ist um 13:30 Uhr.
Damian Roßbach spielte von 2018 bis 2020 für den KSC und feierte dort den Aufstieg in die 2. Bundesliga
Der Karlsruher Sport-Club Mühlburg-Phönix e.V. – so der vollständige Name des Karlsruher SC – entstand im Jahr 1952 durch die Fusion des KFC Phönix und dem VfB Mühlburg. Nur drei Jahre später feierte der Verein bereits seinen ersten großen Triumph: Der DFB-Vereinspokal ging nach einem Sieg im Finalspiel gegen Schalke 04 erstmals nach Karlsruhe. Auch in der Folgesaison wussten die Karlsruher zu überzeugen, im DFB-Pokal gelang die Titelverteidigung und nachdem man sich durch die Süddeutsche Meisterschaft für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft qualifiziert hatte, scheiterte der KSC erst im Finale an Borussia Dortmund. Es folgten zwei weitere Titel in der damaligen Oberliga Süd (1958 und 1960) und als im Jahr 1963 die Bundesliga aus der Traufe gehoben wurde, war der Sport-Club einer der Vereine, die sich fortan Gründungsmitglied der Bundesliga nennen durften. Es folgten wechselhafte Jahre im sonst so sonnigen Baden mit mehreren Auf- und Abstiegen zwischen Erst- und Zweitklassigkeit, ehe in der Saison 1999/2000 erstmals der Gang in die damals dritthöchste Spielklasse Regionalliga angetreten werden musste. Der direkte Wiederaufstieg gelang, und im Jahr 2007 durften die Karlsruher sogar die Rückkehr ins deutsche Fußball-Oberhaus feiern. Nach dem Abstieg 2009 und zwei weiteren Phasen Drittligazugehörigkeit spielt der KSC nun seit der Saison 2019/20 wieder in der 2. Bundesliga. Trainer der damaligen Aufstiegsmannschaft: Alois Schwartz.
Das erste Duell des KSC mit unserer Kogge fand in der Bundesliga-Saison 1991 im Ostseestadion statt und ging mit 1:2 an die Gäste aus Süddeutschland. Auch das bisher letzte Aufeinandertreffen im März diesen Jahres entschieden die Karlsruher für sich, 0:2 hieß es am Ende. Insgesamt ist die Bilanz unseres FCH gegen den KSC ausbaufähig: In 29 Duellen ging zwölfmal der Karlsruher SC als Sieger vom Platz, nur sechs Spiele verbuchte unser F.C. Hansa, elf Partien endeten unentschieden. Die bis heute verrückteste aller Begegnungen beider Vereine fand vermutlich im November 2006 statt. Damals machte unsere Kogge in einem irren Spiel aus einem 0:3-Halbzeitrückstand noch ein 4:4. Die Torschützen auf Rostocker Seite waren zweimal Amir Shapourzadeh, Christian Rahn und Djordje Cetkovic, auf Karlsruher Seite trafen ebenso klangvolle Namen wie Edmond Kapllani, Massimilian Porcello, Bradley Carnell und Sebastian Freis. Die Saison endete für beide Seiten mit einem Happy End, denn beide Clubs stiegen in die Bundesliga auf.
Die bisherige Saison verlief für den Karlsruher SC dagegen weniger erfolgreich. Nach einem guten Saisonstart mit einem 3:2-Sieg in Osnabrück und einem 2:2-Unentschieden gegen den Hamburger SV schafften es die Badener bislang nicht, die nötige Konstanz in ihre Leistungen zu bekommen. Das zeigt die Bilanz nach 14 Spieltagen: Vier Siege, Vier Remis und sechs Niederlagen kann der KSC momentan vorweisen, mit 16 Zählern stehen die Blau-Weißen derzeit auf Rang 14 und damit punktgleich einen Platz vor unserem F.C. Hansa. Lediglich das etwas bessere Torverhältnis ist das Zünglein an der Waage zu Gunsten der Gastgeber des Duells am Sonntag. Bester Torschütze für den KSC ist aktuell Stürmer Fabian Schleusener mit 5 Toren, auch Spielmacher Marvin Wanitzek steuerte bereits vier Treffer bei.
Zum Wiedersehen mit dem Ex-Verein kommt es neben Alois Schwartz für zwei weitere Akteure aus den Rostocker Reihen. Verteidiger Damian Roßbach schnürte für zwei Jahre seine Fußballschuhe für den Karlsruher SC, unser Torwarttrainer Dirk Orlishausen stand zwischen 2011 und 2018 zwischen den Pfosten des Wildparkstadions und genießt auch heute noch hohes Ansehen bei den Karlsruher Fans.