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01.11.2007 08:24 Uhr

Reise zum Champions-League-Abonnenten

Den SV Werder Bremen darf man fraglos als die stabilste Spitzenmannschaft der vergangenen vier Jahre bezeichnen. Als einziger Bundesliga-Vertreter qualifizierte sich der Deutsche Meister des Jahres 2004 zuletzt ununterbrochen für die Champions-League.

 

Das Erfolgsrezept der Bremer war dabei zumeist erfrischender Offensiv-Fußball. Nur einmal – in der Saison 2004/05 – war der Werder-Angriff lediglich der zweitbeste der Liga. Ein Jahr zuvor hatten sich die meisterlichen Bremer mit 79 Toren deutlich treffsicherer präsentiert als alle anderen Bundesligisten. Und das galt auch für die beiden zurückliegenden Spielzeiten. 2005/06 traf Vizemeister SV Werder ebenfalls 79mal und damit viel häufiger als Titelträger FC Bayern (67 Treffer). Auch die Tordifferenz (+42 gegenüber +35) hatte zu Gunsten der Bremer gesprochen. Ähnlich war es dann auch 2006/07, als die Mannschaft des langjährigen Trainers Thomas Schaaf 76 Tore (+36) erzielte und sich damit deutlich treffsicherer präsentierte als Meister VfB Stuttgart mit 61 Toren (+24) und Vizemeister Schalke 04 mit 53 Toren (+21).

 

Die so genannte Herbstmeisterschaft hatten in der vergangenen Saison noch die Bremer gefeiert, während sie den Traum vom insgesamt fünften Gewinn der Meisterschale schließlich am vorletzten Spieltag nach einer 1:2 Heimniederlage gegen Eintracht Frankfurt begraben mussten. Als eine Ursache für die schwächere Rückrunde, in der nur noch 29 der 76 Saisontore geschossen wurden, galt der Leistungsabfall von Nationalstürmer Miroslav Klose. Zur Winterpause mit zehnTreffern noch an der Spitze der Bundesliga-Torjägerliste, traf er in der zweiten Halbserie nur noch dreimal. Mit den Gedanken sei er schon beim FC Bayern gewesen, wo er bereits einen ab Juli 2008 gültigen Vertrag unterschrieben hatte. Im Sommer diesen Jahres machte der SV Werder dann aus der Not eine Tugend, strich 12 Millionen Euro Ablöse für den abwanderungswilligen Stürmer ein und investierte diese Summe (sowie die knapp 3 Millionen, die Hannover 96 im August für Abwehrspieler Christian Schulz überwies) in insgesamt vier Neuzugänge. Zudem wurde für 3 Millionen Euro der zuvor bereits vom FC Porto ausgeliehene Stürmer Hugo Almeida fest unter Vertrag genommen.

 

Auch der teuerste Neuzugang der Bremer, der für fast 8 Millionen Euro verpflichtete Brasilianer Carlos Alberto Gomes de Jesus, sammelte seine ersten Europa-Erfahrungen beim FC Porto, mit dem er 2004 die Champions-League und den Weltpokal gewann. Beim SV Werder avancierte er bislang allerdings zum Pechvogel der Saison, konnte auf Grund von Krankheit und Verletzungen erst 30 Minuten eingesetzt werden. Mehr Glück hatten die Bremer dagegen mit dem für 4 Millionen Euro vom Hamburger SV geholten Stürmer Boubacar Sanogo, der mit sechs Treffern bislang bester Bremer Torschütze ist. Als kreativster Spieler der Grün-Weißen, wenn nicht sogar der gesamten Bundesliga, gilt weiterhin Diego Ribas da Cunha. Auch der Spielmacher, der seit Sommer 2006 das Werder-Trikot mit der Nummer 10 trägt, kam übrigens vom FC Porto an die Weser.

 

Die beiden bislang einzigen, allerdings recht klaren Saisonniederlagen der Bremer (0:4 gegen FC Bayern, 0:3 in Dortmund) hatten zunächst für einen kleinen Fehlstart des SV Werder gesorgt, der nach dem fünften Spieltag mit sieben Punkten lediglich Rang 13 belegte. Doch als die Verletztenliste der Bremer wieder kürzer wurde, kletterten sie mit vier Siegen und einem Remis in der Tabelle bis auf Rang 2! Das 1:1 Unentschieden am vergangenen Sonnabend beim FC Schalke 04 war dann das sechste Spiel in Folge, in dem die Bremer ungeschlagen blieben. Die Tatsache, dass sie damit wieder auf Rang 3 zurückfielen, ändert jedoch nichts am positiven Werder-Trend.

 

Besonders zu Hause zahlte sich das unverändert offensivfreudige Spiel der Bremer wieder aus. Die letzten vier Heimspiele wurden bei einer Tordifferenz von 17-5 gewonnen, wobei der 8:1 Erfolg über Arminia Bielefeld sowie der 4:1 Sieg über den VfB Stuttgart herausragten. Der F.C. Hansa sollte gewarnt sein und bei seinem Gastspiel am kommenden Sonnabend im Bremer Weserstadion die Gastgeber auf keinen Fall ins Spiel kommen lassen.