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20.10.2016 17:04 Uhr

Anfang Oktober ist das Fanartikel-Lager des F.C. Hansa Rostock aus der früheren Geschäftsstelle im Trotzenburger Weg ins Ostseestadion umgezogen. Im Interview mit Remo Kolz, Leiter Merchandising bei der Kogge, haben wir über die Notwendigkeit des Umzugs, Zahlen und den Stellenwert des Merchandisings beim FCH gesprochen.

fc-hansa.de: Hallo Remo, die Umzugskartons sind ausgepackt, die Räumlichkeiten unter der Westtribüne sind bezogen. Warum war der Umzug letztlich notwendig und wie schneidet das neue Lager im Vergleich zum früheren ab?

Kolz: Im Rahmen des Sanierungskonzeptes wurde die Vermietung der Geschäftsstelle im Trotzenburger Weg und damit der komplette Umzug aller Abteilungen – auch des Merchandisings – beschlossen. Aufgrund der Vielzahl an Artikeln und der Fertigstellung unserer neuen Fläche wurde unser Lager-Umzug etwas später durchgeführt. Nun sind wir allerdings sehr zufrieden. Die neuen räumlichen Kapazitäten unter der Westtribüne bieten genug Platz für ein großes Lager und ein Büro. Zudem sind die Arbeitsbedingungen besser. Die Warenannahme verläuft beispielsweise ohne Treppen viel schneller und unsere Mitarbeiter haben vom Büro aus den Rasen des Ostseestadions im Blick. Hier lässt sich’s gut arbeiten!

fc-hansa.de: Lass uns über Zahlen und Fakten reden. Wie viele Artikel warten im Lager auf ihre neuen Besitzer? Was wird unten alles gemacht?

Kolz: Das Lager bietet Platz für ca. 1.400 Artikel inklusive Größenschlüssel. Dazu erfolgt bei uns die Trikotveredlung und Beflockung der Team-Kleidung für den Verkauf. Aus dem Lager heraus werden alle Geschäfte wie der Fanshop in der Rostocker Innenstadt, die Verkaufsstände im Stadion, die Merchandising-Ecke in Karls-Erlebnis Dorf oder der Rostock-Shop im KTC beliefert. Zudem wird hier der Onlineshop betrieben. Für das alles, sprich Kommissionierung, Logistik, Versand, Beflockung und Co., sind bei uns zwei Mitarbeiter zuständig, die ihren Job sehr zuverlässig erledigen.

fc-hansa.de: Wie viele Pakete wurden im vergangenen Jahr verschickt?

Kolz: Im vergangenen Jahr haben wir ca. 13.000 Pakte mit der DHL verschickt.

fc-hansa.de: Wie zufrieden bist du mit dem Fan-Artikelverkauf?

Kolz: Die Umsatz-Zahlen im Geschäftsbereich Merchandising sind für einen Drittligisten sehr gut und können auch mit vielen Zweitligisten mithalten. Wir hatten im vergangenen Geschäftsjahr, unserem Jubiläumsjahr, eines der erfolgreichsten Jahre, trotz der sportlichen Berg- und Talfahrt. Dieses Ergebnis in der laufenden Saison zu erreichen, wird sicherlich schwierig. Wir hatten 2015/2016 einen dreimal so hohen Trikotabsatz wie in den Jahren zuvor. Das Jubiläums-Trikot war einmalig und wurde sehr gut nachgefragt.

fc-hansa.de: Zeigt die Absatzkurve beim Merchandising im Saisonverlauf ein gleichmäßiges Bild?

Kolz: Es ist relativ deutlich zu erkennen, dass es zwei Peaks gibt: Zum einen der Saisonauftakt, wenn wir mit unserem neuen Katalog herauskommen, neue Spieler vorgestellt werden und die Fans bereits wieder heiß auf Fußball sind. Und dann zu Weihnachten, denn es ist doch feststellbar, dass Fanartikel schwerpunktmäßig als Geschenke eingesetzt werden. Zum Ende einer Saison versuchen wir mit typischen Handelsmechanismen wie Sonderverkäufen den Absatz anzukurbeln und die Lager leer zu halten.

fc-hansa.de: Woran liegt es, dass die Hansa-Fans so treu sind und weiterhin ihr Geld für Fanartikel ausgeben. Was bewegt sie dazu?

Kolz: Dahinter steckt der Wunsch, ein klares Bekenntnis zum Lieblingsverein, ihrer Kogge, abzugeben. Das gelingt mit keinem anderen Zeichen so sehr wie mit dem Trikot, Cap oder Schal. Der Fanartikel ist daher auch ein einzigartiger Multiplikator, der nicht nur dazu beiträgt, zusätzliches Geld zu erwirtschaften, sondern auch die Marke des Vereins nach außen zu tragen. Das sieht man vor allem in Zeiten sportlicher Erfolge, wenn Vereine auch über die Grenzen der Region hinaus eine Strahlkraft entwickeln. Hier hat der F.C. Hansa aufgrund seiner Bundesligavergangenheit noch ein sehr gutes Standing und zerrt auch noch davon. Aber wir merken schon, dass viele Fans aus den neuen Bundesländern auch wieder ihren regionalen Verein 'gefunden' haben. Unser Kernmarkt ist Mecklenburg-Vorpommern, hier müssen wir mit einem attraktiven Fanartikelsortiment, fairen Preis-/Leistungsverhältnis und guten Service 'punkten'. Nur so können wir uns ein Stück weit von der sportlichen Entwicklung lösen. Aber grundsätzlich braucht es positive Impulse von außen, um Begehrlichkeiten zu wecken. Und je größer der sportliche Erfolg ist, desto höher ist die Nachfrage nach Fanartikeln. Deshalb drücken wir unsere Jungs natürlich ganz besonders die Daumen!