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15.12.2009 12:44 Uhr

René Rydlewicz übernimmt Schirmherrschaft für Typisierungsaktion

Benjamin (2 Jahre), Eileen (8 Jahre), Stefan (25 Jahre), Nadine (28 Jahre): Was die vier Kinder und jungen Erwachsenen aus der ganzen Bundesrepublik miteinander verbindet, ist ihre Krankheit: Sie leiden an Leukämie und brauchen dringend eine Stammzellspende. Doch „genetische Zwillinge“, deren Stammzellen dafür benötigt würden, sind noch nicht gefunden worden.

Um ihnen und vielen anderen Patienten helfen zu können, veranstaltete die Universität Rostock gemeinsam mit der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei gemeinnützige Gesellschaft mbH am 15. Dezember 2009 eine öffentliche Typisierungsaktion. „Wirklich jeder kann helfen“, sagt Bettina Steinbauer vom Aktionsteam der DKMS. „Man kann sich als potenzieller Stammzellspender in unsere Datei aufnehmen lassen oder Geld spenden, damit wir die Typisierungen finanzieren können.“

Für die Rostocker Typisierungsaktion konnte der frühere Profi-Fußballer und jetzige Manager des F.C. Hansa Rostock René Rydlewicz als Schirmherr gewonnen werden: „Als mich die DKMS fragte, ob ich die Schirmherrschaft für die Typisierungsaktion ,Rostock: Gemeinsam gegen Leukämie’ übernehmen würde, habe ich sofort zugesagt“, sagte Rydlewicz. „Vor zwei Jahren ließ ich mich selbst bei der DKMS typisieren. Damals war der zehn Monate alte Corven erkrankt. Zum Überleben brauchte er dringend einen Stammzellspender. Ohne Menschen wie die Rostocker Studenten und Bürger, die sich bei der DKMS registrieren lassen, hätte der kleine Corven kaum eine Überlebenschance gehabt.“

Typisieren lassen kann sich jeder Mensch zwischen 18 und 55 Jahren, der in guter gesundheitlicher Verfassung ist. Nach dem Ausfüllen einer Einverständniserklärung werden dem Spender fünf Milliliter Blut abgenommen, das dann auf seine Gewebemerkmale untersucht wird. Spender, die sich bereits in der Vergangenheit bei einer Aktion typisieren ließen, brauchen nicht erneut an der Registrierung teilzunehmen. Ihre Daten stehen weiter für alle Patienten zur Verfügung.

Alle 45 Minuten erkrankt in Deutschland ein Mensch neu an Leukämie. Für viele von ihnen – wie für Stefan, Nadine, Benjamin und Eileen – ist die Übertragung gesunder Stammzellen die einzige Überlebenschance. Für eine erfolgreiche Transplantation müssen die Gewebemerkmale des Stammzellspenders nahezu vollständig mit denen des Patienten übereinstimmen. Ein Patient mit einer häufigen Kombination der Gewebemerkmale kann unter 20.000 Menschen einen passenden Spender finden, bei sehr seltenen Merkmalskombinationen findet sich unter Umständen unter mehreren Millionen niemand. Obwohl in der DKMS als weltweit größter Datei über zwei Millionen Menschen als potenzielle Stammzellspender registriert sind, konnte für Stefan, Nadine, Benjamin und Eileen bislang kein „genetischer Zwilling“ gefunden werden. Deshalb wenden sich die Rostocker Studenten gemeinsam mit der DKMS an die Bevölkerung von Rostock und Umgebung mit der Bitte um Hilfe und Unterstützung. „Jeder, der sich typisieren lässt, ist eine Chance für die Patienten weltweit und kann vielleicht schon morgen zum Lebensretter werden. Jeder Einzelne zählt“, betont Bettina Steinbauer.