23.03.2006 08:17 Uhr
"Mit dem Karlsruher SC gastiert in Rostock eine Mannschaft, die sich als Tabellenvierter noch sehr gute Hoffnungen auf den Aufstieg in die erste Bundesliga machen darf. Damit hat der KSC die in ihn gesetzten Erwartungen bislang natürlich übertroffen. Gerne würden wir die Erfolgsserie unserer Gäste am Sonntag stoppen, zumal wir aus dem Auswärtsspiel in Karlsruhe noch eine Rechnung zu begleichen haben.
An dieses Hinspiel im Wildparkstadion kann ich mich noch sehr gut erinnern. Wir haben fast 90 Minuten lang auf ein Tor gespielt und konnten dennoch keinen einzigen Treffer erzielen! Allerdings war dieses 0:1 seinerzeit nur ein Ausrutscher, eine von insgesamt lediglich zwei Niederlagen in einem Zeitraum von fünf Monaten, in dem wir uns mit acht Siegen und vier Unentschieden systematisch nach vorne arbeiten konnten.
Inzwischen müssen wir uns nun allerdings neu orientieren. Nachdem fünf der letzten sieben Spiele verloren wurden, geht es zunächst erst einmal darum, so schnell wie möglich 40 Punkte einzufahren. Nicht zuletzt müssen wir dabei versuchen, unsere Heimspiele zu gewinnen. Immerhin ist es uns gelungen, zuletzt gegen Siegen und Burghausen zwei Heimsiege ohne Gegentor einzufahren. Daran wollen wir natürlich heute anknüpfen.
Auch wenn die letzten Ergebnisse, insbesondere in den Auswärtsspielen, vielleicht eine andere Sprache sprechen, bin ich immer noch davon überzeugt, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden. Natürlich hatten wir uns ursprünglich das Ziel gesetzt, den sofortigen Wiederaufstieg zu schaffen. Wenn uns das in dieser Saison nun nicht gelingen sollte, bin ich mindestens genauso enttäuscht wie viele Fans. Doch der Umbruch in der Mannschaft, den Frank Pagelsdorf mit dem Einbau junger Spieler vorgenommen hat, ist ein deutliches Signal für die Zukunft. Im vergangenen Heimspiel gegen Burghausen, als mehrere Stammspieler ausfielen, hat man schon gesehen, dass man sich auch auf jene Akteure verlassen kann, die sonst nicht in der ersten Reihe stehen. Das ist das Fundament für eine kontinuierliche Entwicklung der Mannschaft.
Zur Zeit aber müssen wir hin und wieder auch noch Lehrgeld zahlen. Das hat man leider am Montag in Aue wieder gesehen. Dieses Spiel hätten wir nie und nimmer verlieren dürfen! Wenn uns in der ersten Halbzeit das 2:0 gelingt, gewinnen wir das Ding. Aber wir haben den Sack nicht zugemacht, waren nicht abgeklärt genug. Da fehlt unserer jungen Mannschaft vielleicht manchmal doch noch die Bundesliga-Reife.
Im Gegensatz zu unseren Fans. Die sind wirklich erstklassig! Sie erkennen, dass jeder von uns immer alles gibt. Und ich kann versichern: Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Aber manchmal braucht man auch ein wenig Geduld. Doch wenn wir weiterhin an einem Strang ziehen, werden wir früher oder später das große Ziel packen."
Rene Rydlewicz