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10.11.2016 17:05 Uhr

Resozialisierung statt Isolation: Hansa-Torhüter zu Gast in der JA Neustrelitz

Dieses Resozialisierungsprojekt hat „Hand und Fuß“: Am Montag besuchte FCH-Torwarttrainer Stefan Karow gemeinsam mit den Nachwuchskeepern Sasha Schwarz (U17), Gerome Gartz, Felix Bladt (beide U15) und Profi-Torhüter Eric Behrens die Jugendanstalt Neustrelitz, um mit den inhaftierten Jugendlichen im Rahmen des Projektes „Anstoß für ein neues Leben“  eine spezielle Trainingseinheit zu absolvieren.

Die Trainingsleitung teilte sich Stefan Karow mit dem Sportbeamten Ingo Böttcher. Nach der Aufteilung der Teams ging es im Stationsbetrieb – mit und ohne Ball - um eine Verbesserung der Koordination und Technik. Die Spielfreude der Neustrelitzer hinterließ Eindruck beim Torwarttrainer der Hansa-Profis: „Die Jungs wollen hier etwas lernen, das merkt man sofort. Und sie stellen sich gut bei den Übungen an.“

Das Highlight war dann aber natürlich das Trainingsspiel. Beim Elf-gegen-Elf blühten viele der Insassen so richtig am Ball auf und konnten wunderbar unter Beweis stellen, das auch hier nichts wichtiger ist als Teamgeist und Fairplay. Konditionelle Probleme? Fehlanzeige! Das Neustrelitzer Fußballteam der JA trainiert innerhalb der Woche, um neben den sozialen Kompetenzen auch die Fertigkeiten beim Kicken zu stärken.

„Wer Fußball spielen möchte, muss sich das erst verdienen. Gut mit dem Ball umgehen zu können, ist hierbei nicht entscheidend“, erklärt Böttcher.
„Unsere Spieler arbeiten innerhalb der Mauern oder absolvieren eine Ausbildung. Sie halten sich an die Regeln und das sieht man auch auf dem Platz“, ergänzt Steffen Bischof, Sozialarbeiter in der JA Neustrelitz.
 
In der Gesprächsrunde im Anschluss erhielten die Nachwuchsspieler der Kogge einen Einblick in das Leben in der JA und kamen mit den Insassen ins Gespräch. Ein spannender Austausch für beide Seiten – und nicht der letzte dieser Art! Schließlich möchte der F.C. Hansa im Zuge der Kooperation mit der Jugendanstalt Neustrelitz auch in Zukunft Prävention vorantreiben und intensiv zur Resozialisierung beitragen. Mit dem Trainingstag gelang dies bereits sehr gut, denn alle Teilnehmer erlebten einen aufregenden und spannenden Tag.