11.06.2024 12:39 Uhr
Die Regionalliga-Saison für unsere U23 ist leider mit der Rückkehr in die Oberliga Nordost zu Ende gegangen. Nach einer durchwachsenen Hinrunde konnte das Team – auch nach dem Trainerwechsel von Kevin Rodewald zu Uwe Speidel – in der zweiten Saisonhälfte einige Erfolgserlebnisse feiern. Zum Klassenerhalt reichte es am Ende, auch durch den Abstieg der Profis, leider nicht. Wir haben mit Trainer Uwe Speidel, der auch sportlicher Leiter der Nachwuchs-Akademie ist, nach dem Saisonende gesprochen.
Ahoi Uwe! Mit ein bisschen Abstand: Wie groß war die Enttäuschung über den Abstieg aus der Regionalliga?
Die Enttäuschung war natürlich groß, vor allem weil die Jungs in den letzten Wochen der Saison nochmal viel Gas gegeben haben. Die Mannschaft hat über weite Strecken der Rückrunde eindrucksvoll bewiesen, dass sie den sportlichen Abstieg mit aller Macht verhindern wollte.
Du sprichst den starken Saisonendspurt an. Kannst du das als Trainer überhaupt genießen oder überwiegt dann doch die Enttäuschung über das Endresultat?
Oberstes Ziel ist die Weiterentwicklung unserer Nachwuchsspieler und wir haben gezeigt, dass uns das gelungen ist – dementsprechend bin ich bei all der Enttäuschung sehr stolz auf die Mannschaft. Mit so einer jungen Truppe sind gewisse Phasen, in denen es nicht läuft, ganz normal – das hat uns aber zu viele Punkte gekostet. Die letzten Monate haben dann gezeigt, dass wir große Schritte nach vorn gemacht haben.
Welche Gründe für das sportliche Abschneiden hast du nach eingehender Analyse ausgemacht?
Es hat mit unserer jungen Mannschaft zu lange gedauert, die Balance zwischen der Lust am Verteidigen und unserem eigenen Spiel nach vorn zu finden. Wir waren oft sehr mutig und wurden häufig dafür bestraft. Aber auch das ist ein Prozess mit einer U23 – das hat sich gegen Ende der Saison ja auch deutlich gezeigt.
Man hat auf jeden Fall gesehen, was Erfahrung für einen Unterschied ausmachen kann, oder?
Definitiv, in der Regionalliga Nordost sind Spieler unterwegs, die logischerweise bereits eine ganz andere Vita vorweisen können als unsere Jungs. Wir haben Woche für Woche gegen Mannschaften mit gestandenen Profis gespielt. Die waren zwar nicht unbedingt besser als wir, aber in jedem Fall erfahrener – und das spielt auf diesem Niveau natürlich eine entscheidende Rolle.
Trotz des Abstiegs war die Regionalliga eine lehrreiche Erfahrung hinsichtlich der Entwicklung der Spieler. Was waren die größten Lerneffekte?
Für die reine fußballerische Entwicklung der Spieler macht es meiner Meinung nach keinen so großen Unterschied, ob man Regionalliga oder Oberliga spielt. Denn auch die Oberliga verlangt viel Körperlichkeit, die man im Juniorenfußball so noch nicht gewohnt ist. Die Regionalliga hatte dementsprechend einen hohen Mehrwert für die Jungs, weil sie sich auf einem so spielerisch hohen Niveau zeigen konnten und vor großen Kulissen auflaufen durften. In der Oberliga wiederum wird eine fußballerisch dominantere Spielweise gefragt sein. Insofern bieten sich auch in der kommenden Saison alle Möglichkeiten unsere Jungs optimal weiterzuentwickeln.
Die Verzahnung mit der U19-Mannschaft hat super funktioniert, immer wieder durften A-Junioren bei unserer U23 mitmischen. Soll das auch in Zukunft so bleiben?
Das ist das Ziel. Wir wollen den Spielern im individuell richtigen Moment die Möglichkeit geben, in der nächsthöheren Mannschaft Spielpraxis zu sammeln, um so ihre Entwicklung bestmöglich zu unterstützen.
Wie lautet dein sportliches Ziel für die kommende Saison?
Sportlich wollen wir oben mitspielen und im besten Fall das schaffen, was wir in der letzten Oberligasaison erreicht haben. Wir wollen zeigen, dass wir mit unseren Nachwuchsspielern auf diesem Niveau vorne dabei sein können.
Dafür alles Gute und vielen Dank für das Gespräch!