06.06.2025 13:32 Uhr
Hinter unserer U17 liegt eine schwierige Premierensaison in der neu eingeführten DFB-Nachwuchsliga. Nach einem enttäuschenden vorletzten Platz in der Vorrunden-Gruppe übernahm Felix Rosentreter im Winter die Mannschaft von Chef-Trainer Tobias Sieg, der eine gesundheitlich bedingte Auszeit nahm. Auch in der Liga B-Hauptrunde kamen unsere B-Junioren nicht über den letzten Platz in der Tabelle hinaus, zeigten aber auch immer wieder echte Lichtblicke in ihren Leistungen. Wir haben mit Felix über die abgelaufene Saison gesprochen.
Ahoi Felix! Im Winter hast du unsere U17 als Chef-Trainer übernommen, warst zuvor bei unserer U14 tätig. Wie groß war die Umstellung vom U14- zum U17-Bereich?
Auch wenn ich im U17-Bereich vorher noch nicht tätig war, hatte ich zu diesem Jahrgang schon eine gute Verbindung, da ich viele Spieler noch aus der U14 und später der U15 kannte. Das war eine gute Grundlage und hat es mir leicht gemacht, mich einzufinden. Auch beide Co-Trainer sind an Bord geblieben – die Umstellung war also nicht extrem groß und ich habe mich über diese Aufgabe sehr gefreut.
Wo lagen für dich als Trainer die größten Unterschiede in der Verantwortung einer U14 und einer U17?
Die Woche einer U17-Mannschaft ist noch etwas strukturierter, da hier noch mehr Wert auf Athletik gelegt wird, als es bei einer U14 der Fall ist. Es sind mehr Absprachen nötig, da im Leistungsbereich noch regelmäßiger und intensiver Personen wie unsere Athletik-Trainerin oder unser Torwart-Trainer eingebunden sind. Diese Ressourcen, die mir als Chef-Trainer zur Verfügung standen, galt es in der kurzen Vorbereitungszeit auszuschöpfen.
Worauf hast du nach Übernahme der Mannschaft in den Trainingseinheiten einen besonderen Fokus gelegt?
Das Hauptziel war es, die Jungs nach den vielen Negativerlebnissen in der Hinrunde und der Umstellung mit einem neuen Trainerteam noch weiter zusammenzuschweißen. Der Fokus lag vor allem auf dem Defensivverhalten der Mannschaft, hier hatten und haben wir nach den vielen Gegentoren noch viel Potential nach oben. Gleichzeitig galt es aber auch, positionsspezifisch zu arbeiten und individuelle Stärken einzelner Spieler weiter zu verbessern und zu fördern.
Die Abschlusstabelle in der DFB-Nachwuchsliga ist leider ernüchternd. Wie fällt dein Fazit zur abgelaufenen Saison aus?
Natürlich können wir mit dem Blick auf die Tabelle nicht zufrieden sein. Wir haben leider sehr viele Punkte verschenkt und viele Spiele unnötig verloren. Partien wie z.B. der Sieg gegen Dynamo Dresden zeigen mir aber auch, dass wir - wenn wir in unserer Bestbesetzung spielen - gegen fast jede Truppe mitspielen und auch spielbestimmend sein können, wenn wir einen guten Start ins Spiel erwischen und nicht schon früh einen Nackenschlag kassieren. Aus dem Potenzial der Jungs haben wir zu wenig Punkte für die Tabelle herausgeholt.
Warum konnte die Mannschaft nicht die gewünschten Ergebnisse einfahren und was habt ihr als Trainerteam unternommen?
Es fehlte oft am Selbstvertrauen. Ein frühes Gegentor im Spiel hat häufig gereicht, dass wir völlig verunsichert waren, obwohl es ja erst 0:1 stand. Darum haben wir versucht, die positiven Erlebnisse – auch aus der Vergangenheit - in den Mittelpunkt zu stellen, um die Mannschaft stark zu machen. Wir haben dafür auch viel mit unserem Sportpsychologen gesprochen, um den Ursachen auf den Grund zu gehen und zu erörtern, wie wir besser mit Rückschlägen umgehen können. Dazu haben wir an den Themen gearbeitet, die schon unter Tobi auf der Agenda standen: Defensivverhalten und Chancenverwertung. Das waren die größten Herausforderungen, die sich durch die ganze Saison gezogen haben.
Konntest du in diesen Punkten eine Entwicklung der Jungs beobachten?
Hundertprozentig. Wir haben es zum Beispiel gegen Dresden (1:0) oder Tennis Borussia (3:0) geschafft, zu null zu gewinnen – hatten nur Probleme damit, das auch konstant abzurufen. Im defensiven Individualverhalten bei 1-gegen-1-Duellen haben wir Schritte nach vorn gemacht, ebenfalls in der Variabilität im eigenen Spielaufbau. Nun gilt es für die Jungs in Zukunft, das auch konstant über eine ganze Saison zu zeigen.
Du sprichst es schon an: In der kommenden Saison gehen deine Jungs für unsere U19 an den Start. Sind sie gerüstet für das, was sie dort erwartet?
Ja, ich glaube es wird diesem reinen 2008er-Jahrgang guttun, mit dem älteren 2007er-Jahrgang zusammen zu spielen. Viele meiner Jungs haben jahrelang zusammengespielt, gewisse Hierarchien und Automatismen sind gewachsen. Jetzt gilt es, sich nochmal neu zusammenzufinden, was ich als gute Sache und große Chance für die Jungs sehe. Die Erfahrungen aus diesem Jahr in der DFB-Nachwuchsliga werden sicher helfen, in der kommenden Spielzeit auch bei der U19 zu bestehen. Die fußballerische Qualität haben sie auf jeden Fall dazu.
Vielen Dank für das Gespräch!