28.05.2025 12:43 Uhr
Hinter unseren A-Junioren liegt die Premierensaison in der neu eingeführten DFB-Nachwuchsliga, dem Nachfolger der A-Junioren-Bundesliga. Ohne Abstiegsregel, dafür mit mehr Duellen gegen Teams ohne Nachwuchsleistungszentrum belegten die „Jungen Hanseaten“ nach insgesamt 14 Spielen in der Vorrundengruppe den 4. Tabellenplatz und verpassten damit knapp den Einzug in die Liga A-Hauptrunde. In der damit folgenden Liga B-Hauptrunde stand am Ende der insgesamt zwölf Spiele Rang fünf. Wir haben mit Chef-Trainer Christian Rahn über die zurückliegende Saison gesprochen.
Ahoi Christian! Die Saison 2024/25 in der DFB-Nachwuchsliga ist absolviert. Wie fällt dein Fazit zu den erzielten Ergebnissen aus?
Wir haben immer wieder schwankende Leistungen und Ergebnisse gezeigt. In der Hinrunde haben wir in der Vorrundengruppe leider zu wenig gepunktet – konnten aber sehen, dass wir mit jedem Gegner mithalten können. In der Rückrunde haben wir dann 15 von 21 möglichen Punkten geholt, was uns zumindest den vierten Platz eingebracht hat – das war insgesamt sehr ordentlich. In der Hauptrunde der Liga B wollten wir dann vorne mitspielen, was uns leider nicht gelungen ist.
In den Ergebnissen hat etwas die Konstanz gefehlt. Wieso konnte die Mannschaft nicht immer die gewünschten Resultate einfahren?
Eine perfekte Saison gibt es sowieso nicht – es gibt immer wieder Herausforderungen, vor allem im Nachwuchsbereich. Man muss bedenken, dass wir im Laufe der Saison einige Spieler dauerhaft oder immer wieder an unsere U23 oder sogar die Profimannschaft abgegeben haben. Das ist natürlich hervorragend für die Jungs und genau unser Ziel in der Nachwuchsakademie, aber das führt auch dazu, dass wir in beinahe keinem Spiel die gleiche Startelf auf den Rasen bekommen und auch in den Trainings nicht den jeweiligen Kader zur Verfügung haben. Dazu kommen dann Leistungsschwankungen von den Jungs, die in diesem Alter und im Laufe einer Saison natürlich vorkommen. Trotzdem haben wir gezeigt, dass wir auch gegen die Top-NLZs mithalten und diese sogar schlagen können.
Was waren für dich und das Trainerteam die größten Herausforderungen in der zurückliegenden Saison?
Jeder Jahrgang mit dem man arbeitet, unterscheidet sich vom Vorherigen. Das bringt immer die Herausforderung mit sich, den jüngeren Jahrgang mit dem Älteren zusammenzubringen und zu einer Mannschaft zu formen. Die Enttäuschung über eine Nichtberücksichtigung in der Startelf war am Anfang der Saison bei diesem Jahrgang etwas ausgeprägter als bei Jahrgängen davor. Außerdem hatten wir in dieser Saison deutlich mehr jüngere Spieler, die aus der U17 gekommen sind, als Jungs, die bereits in der vergangenen Saison U19 gespielt haben. Am Ende funktioniert das Formen einer Einheit am besten mit Siegen und Erfolgserlebnissen – denn nichts schweißt mehr zusammen, als gemeinsam Siege zu feiern.
In welchen Bereichen hat die Mannschaft im Saisonverlauf Entwicklungsschritte nach vorn gemacht?
Im Athletikbereich sind wir auf jeden Fall deutlich stabiler geworden, da hat unsere Athletik-Trainerin Claudia Wallenta ganze Arbeit geleistet. Auch die Jungs wollten sich hier stetig verbessern, was für mich als Trainer immer sehr wichtig ist. Fußballerisch haben wir in der Teamfähigkeit eine Entwicklung gesehen. Die Jungs haben im Saisonverlauf begriffen, dass wir nur gemeinsam erfolgreich sein können. Das ist immer ein Prozess, gerade beim jüngeren Jahrgang, wo die meisten Spieler bis zur U17 Stammspieler waren und in der U19 dann in einen Kader kommen, wo sie sich erstmal gegen ältere Spieler durchsetzen müssen.
Einige deiner Schützlinge durften schon Erfahrungen bei der U23 oder gar den Profis machen, du selbst hast ebenfalls einige U17-Spieler bei unseren A-Junioren eingesetzt – Wie lief der Austausch auf dieser Ebene ab?
Wir sind immer in engem Austausch und stellen dabei stets die Entwicklung des Spielers in den Vordergrund. Wir fragen uns, was für welchen Spieler am meisten Sinn macht, um am Wochenende auf Spielminuten zu kommen und ihn bestmöglich zu fördern – das ist das allerwichtigste. Über das ganze Jahr gesehen haben wir das gut hinbekommen. Wenn Fiete Bock im Ostseestadion eingewechselt wird oder Luiz Labenz im Landespokal für die Profis trifft zeigt uns das, dass wir auf einem guten Weg sind.
Wie fällt dein Fazit zur in dieser Saison neu eingeführten DFB-Nachwuchsliga hinsichtlich der Spielerentwicklung aus?
Jedem neuen Modus muss man eine Chance geben. So wie er jetzt ist, begünstigt dieser Modus für mich eher die ganz großen NLZs, die in der Hauptrunde dann gegeneinander antreten und um die Deutsche Meisterschaft spielen. Verpasst man die Top-Drei in der Vorrunde, fehlen mir in der Liga B-Hauptrunde dann einfach ein paar Spiele auf Bundesliga-Niveau – wir haben z.B. nicht gegen Werder Bremen, Hertha BSC oder RB Leipzig gespielt, wie es im vergangenen Jahr noch in der A-Junioren-Bundesliga der Fall war. Diese Vergleiche fehlen dann leider, die den Jungs in ihrer Entwicklung schon helfen würden.
Wie sehen deine nächsten Wochen aus – Wie tief steckst du schon in der Saisonplanung für die Spielzeit 25/26?
Wir haben noch das Finalspiel um den Einzug in den DFB-Pokal vor der Brust, welches wir wie jedes andere Spiel konzentriert angehen werden und natürlich gewinnen wollen. Die Planungen für die kommende Saison laufen bereits seit letztem Winter und wie unsere Profimannschaft starten wir dann am 23.06. in die Vorbereitung auf die neue Saison.
Vielen Dank für das Gespräch und maximalen Erfolg in der kommenden Saison!