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22.12.2010 14:42 Uhr

Stefan Beinlich: Die Mannschaft ist als echtes Team aufgetreten

Mit einem gemeinsamen Mittagessen hat sich die Mannschaft des F.C. Hansa am Freitag in die Winterpause verabschiedet. Im Gespräch mit Hansa-Online beleuchtet Manager Stefan Beinlich die aktuelle Situation und blickt bereits auf das neue Jahr.

Hansa-Online: Das kurzfristig gesetzte Ziel, auf Rang 1 zu überwintern, konnte nicht erreicht werden. Wie enttäuscht ist der Hansa-Manager?
Stefan Beinlich: Überhaupt nicht. Nach den zahlreichen Spielausfällen konnten wir das ja leider nicht mehr beeinflussen. Wir hätten natürlich gern gespielt, um auf Rang 1 zu überwintern. Doch auch so können wir mit dem Erreichten sehr zufrieden sein.

Hansa-Online: Was waren die Gründe für den unerwarteten Erfolg der Mannschaft?
Stefan Beinlich: Wir haben erreicht, dass sie als echtes Team auftritt und so fast immer 100 Prozent abrufen konnte. Doch nicht nur auf dem Platz sind wir eine Einheit, auch im gesamten Verein ist der Teamgeist unübersehbar. Nur so konnten wir sehr erfolgreich arbeiten und wir hoffen natürlich, dass wir dies auch im neuen Jahr fortsetzen können.

Hansa-Online: Ist es ein Nachteil gegenüber den Mitkonkurrenten, dass der F.C. Hansa noch drei Nachholspiele zu absolvieren hat?
Stefan Beinlich: Das wissen wir natürlich noch nicht. Es hätte auch ein Nachteil sein können, wenn wir gespielt und - weil wir mit den widrigen Bodenverhältnissen nicht zurechtgekommen wären - verloren hätten. Ohnehin müssen wir es nehmen, wie es kommt und brauchen uns darüber keine Gedanken zu machen.

Hansa-Online: Die Spieler haben fast drei Wochen Urlaub. Ist das auch eine Belohnung für die gute Hinrunde?
Stefan Beinlich: Nein, das hat damit nichts zu tun. Die Spieler werden sich ja auch nicht nur auf die Couch setzen und die Beine hochnehmen. Sie spielen Tennis, gehen schwimmen oder machen Skilanglauf. Zudem haben wir ja an alle Spieler Pulsuhren verteilt und ihnen Trainingspläne, vor allem für den Ausdauerbereich, mitgegeben. Die Pulsuhren werden am ersten Trainingstag im neuen Jahr ausgewertet und diese Werte auch als Basis für den Laktattest genommen.

Hansa-Online: Besteht nicht dennoch die Gefahr, dass die Mannschaft durch die fehlende Spielpraxis aus dem Rhythmus kommt?
Stefan Beinlich: Nein, die sehe ich nicht. Es ist eher schwierig, die Spannung aufrecht zu halten, wenn man sich immer wieder auf ein Spiel vorbereitet und es dann ausfällt. Die nötige Spielpraxis holen wir uns dann ja rechtzeitig wieder mit den beiden Testspielen im Trainingslager.

Hansa-Online: Warum leistet sich der F.C. Hansa ausgerechnet in der aktuell schwierigen Finanzsituation eine Reise in den Süden?
Stefan Beinlich: Es entstehen ja keine zusätzlichen Kosten, denn diese waren schon vor der Saison im Etat enthalten. Und zwar ganz bewusst, denn auch unter finanziellen Gesichtspunkten ist das Trainingslager in Spanien eine vernünftige Lösung. Wenn man bedenkt, dass der Betrieb der Rasenheizung auf dem Trainingsplatz pro Woche über 15.000 Euro kostet, dann ist das fast so teuer wie das komplette Trainingslager! Dort haben wir aber nicht nur einen gut bespielbaren Rasen, sondern auch angenehme Außentemperaturen, bei denen man viel besser und intensiver trainieren kann.

Hansa-Online: Warum fiel die Wahl ausgerechnet auf ein ehemaliges Kloster?
Stefan Beinlich: Dort sind wir die einzigen Gäste, uns stört also keiner! Trotzdem befindet sich in unmittelbarer Nähe ein Rasenplatz, den wir mit einem zweiminütigen Fußweg erreichen können. Und auch die Stadt Antequera ist ja nicht so weit entfernt.

Hansa-Online: Wird es noch Veränderungen im Kader geben?
Stefan Beinlich: Nein. Maximal ein Neuzugang ist noch eingeplant. Mit Mittelfeldspieler Michael Blum sind wir uns über eine Ausleihe bis zum Saisonende einig. Allerdings müssen wir noch mit dem MSV Duisburg über die Modalitäten sprechen. Weitere Änderungen im Kader wird es nicht geben, wir holen auch keinen neuen Stürmer.

Hansa-Online: Kommt Michael Blum tatsächlich und zählt man Tom Trybull hinzu, wurde der Kader im Saisonverlauf um fünf Spieler erweitert. Müssen dafür nun Spieler in den Kader der zweiten Mannschaft weichen?
Stefan Beinlich: Nein, wir werden keinen Spieler abgeben, auch nicht in den eigenen Oberliga-Kader.

Hansa-Online: Es fahren aber nur 23 Spieler mit in das Trainingslager. Richtig?
Stefan Beinlich: Ja. Mathias Holst, Dexter Langen und Stephan Gusche fahren nicht mit nach Antequera. Sie können demnächst ja ohnehin noch nicht spielen und werden ihre Reha-Maßnahmen zuhause fortsetzen.

Hansa-Online: Die Nachholspiele sind terminiert, im Februar warten zwei englische Wochen hintereinander. War es der Wunsch des F.C. Hansa, jeweils zwei Auswärtsspiele miteinander verbinden zu können.
Stefan Beinlich: Grundsätzlich ja. Beim VfR Aalen hätten wir allerdings lieber erst nach dem Unterhaching-Spiel gespielt, damit wir nicht fünf Spiele in 13 Tagen absolvieren müssen. Das ging leider nicht, dafür wurde uns nun aber zugesagt, dass wir in Unterhaching bereits am Sonnabend spielen können. So haben wir auch nur zwei Tage Pause und können gleich in der Gegend bleiben.

Hansa-Online: Ist das auch nach dem Sonntag-Spiel in Koblenz so geplant?
Stefan Beinlich: Ja, da werden wir bereits am Montag nach Ahlen weiterfahren, wo wir dann am Mittwoch unser Nachholspiel austragen.

Hansa-Online: Wird das Saisonziel des F.C. Hansa vor der Rückrunde noch korrigiert?
Stefan Beinlich: Nein, es bleibt dabei, dass wir in der Spitzengruppe mitspielen wollen. Wir wollen auch erst einmal abwarten, wie wir in die Rückrunde starten. Zunächst haben wir ja zwei Heimspiele, bevor dann das Mammutprogramm mit den fünf Spielen im Drei-Tagesrhythmus absolviert werden muss, wovon vier auswärts stattfinden.

Hansa-Online: Das bedeutet, zuhause sollen sechs Punkte vorgelegt werden?
Stefan Beinlich: Das wäre schön, wird aber nicht einfach. Zunächst konzentrieren wir uns voll auf das erste Spiel gegen Rot-Weiß Erfurt! Das ist ein traditionsreiches Duell, das sicherlich viele Zuschauer ins Stadion locken wird, zumal es ja das erste Heimspiel nach einer sehr langen Pause ist. Und auf die Unterstützung unserer Fans bauen wir natürlich auch in der Rückrunde wieder.

Hansa-Online: Danke für das ausführliche Gespräch und viel Glück in der zweiten Saisonhälfte....
Stefan Beinlich: Auch ich bedanke mich und möchte bei dieser Gelegenheit natürlich nicht versäumen, allen Hansa-Anhängern und ihren Familien ein besinnliches  Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr zu wünschen.