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20.04.2006 08:39 Uhr

Story Heimgegner: LR Ahlen

Die Hoffnung stirbt zuletzt. Getreu dem Motto geht LR Ahlen in die noch verbleibenden Saisonspiele in der 2. Liga. Zwar beträgt der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz nach dem 0:0 daheim gegen den SC Freiburg sechs Punkte. Dennoch glauben die Verantwortlichen der Westfalen weiterhin an einen erfolgreichen Existenzkampf im Bundesliga-Unterhaus.

Schließlich haben die Ahlener schon im vergangenen Jahr die Erfahrung gemacht, dass man niemals aufgeben darf. Denn vor zwölf Monaten sicherten sie sich erst am letzten Spieltag den Klassenverbleib. Mit einem 4:3 bei 1860 München.

Erfolgstrainer damals war Frantisek Straka. Doch nach einem schwachen Start in die neue Saison räumte der Retter von einst bereits nach zehn Spieltagen seinen Stuhl räumen, freiwillig, weil er für die Mannschaft ein neues Signal setzen wollte.

Als Nachfolger des früheren tschechischen Nationalspielers verpflichtete der Klub des fußball-verrückten Duftwasser-Fabrikanten Helmut Spikker den zweitliga-erfahrenen Trainer Paul Linz. Der soll nun das Wunder wiederholen. Ob es gelingt? Spieler wie Musemestre Bamba ist davon überzeugt: „Vor einem Jahr sah es noch viel schlechter aus. Wir glauben an unsere Chance und werden noch einmal richtig Gas geben.“

Bamba kehrte am Ostersonntag gegen Freiburg nach Ablauf seiner Sperre in die Mannschaft zurück und gehört zu den Hoffnungsträgern im Ahlener Offensivspiel. Zu denen gehört eigentlich auch der bundesliga-erfahrene Angreifer Nico Patschinski, der mit sieben Saisontoren bester Torjäger der Westfalen ist.

Die Marschroute der Ahlener für die letzten Spiele hat Paul Linz wie folgt festgelegt. „Wir müssen ein frühes Tor machen, denn immer wenn wir in Führung gingen, haben wir nicht verloren“, sagt der Coach. In vielen Einzelgesprächen hat er versucht, seinen Akteuren etwas den Druck zu nehmen. „Wir haben doch nichts mehr zu verlieren und dies sollte vorhandene Blockaden lösen.“

Ahlens Trainer weiß, dass seine Mannschaft spielerisch nicht zu den schlechtesten in der Liga gehört, nur die Psyche spielte zuletzt nicht mit. Liegt die Elf in Rückstand, geht zumeist die Ordnung verloren, steigt die Nervosität und läuft fast gar nichts mehr zusammen. Deshalb gab es so viele Niederlagen.

Ob die Spieler dies ausgerechnet in den letzten vier Spielen abschütteln können, wird entscheidend für den Abstiegskampf sein. Aber auch die Konzentration bei Standardsituationen muss besser werden, denn fast alle Freistöße oder Eckbälle lassen die nötige Effizienz vermissen. Zudem waren zuletzt Zweikämpfe im gegnerischen Strafraum kaum zu sehen, es wurde insgesamt einfach zu wenig Druck auf den Gegner aufgebaut.

Stellt das Team von Trainer Linz diese Defizite ab, bestünde tatsächlich noch Hoffnung auf das Wunder von der Werse - und Ahlen würde ein weiteres Jahr in der 2. Bundesliga bleiben.