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02.11.2010 10:54 Uhr

SV Sandhausen blieb bislang hinter den Erwartungen zurück

Bei einer Umfrage vor dem Saisonstart hatten 17 der 20 Drittliga-Trainer den SV Sandhausen als Meisterschaftsfavoriten bezeichnet. Zwar konnten die Badener die vergangene Spielzeit nur auf Rang 14 abgeschließen, stellten seinerzeit aber schon den besten Torjäger der 3. Liga. Ex-Hanseat Regis Dorn erzielte 22 Saisontreffer und damit mehr als 40 Prozent der gesamten Torausbeute des SV Sandhausen. Und während man den 30jährigen Franzosen halten konnte, wurde der SVS-Kader mit 14 zum Teil namhaften Neuzugängen so gut verstärkt, dass viele Experten der Mannschaft von Trainer Frank Leicht sogar den Zweitliga-Aufstieg zutrauten.
 
Die Realität sieht allerdings ganz anders aus. Zwar startete man mit einem standesgemäßen 4:1-Auswärtssieg bei Wacker Burghausen, doch schon während der anschließenden englischen Woche verlor der SV Sandhausen dreimal mit 0:2, darunter auch zuhause gegen Kickers Offenbach bzw. Carl Zeiss Jena. Das Klingen der Alarmglocken wurde noch einmal etwas leiser, als man dem Zweitligisten FC Augsburg im Pokal erst unglücklich im Elfmeterschießen unterlag und sich mit dem 1:1 in Heidenheim sowie dem 4:1-Heimsieg über Dynamo Dresden scheinbar stabilisieren konnte. Doch die 1:3-Niederlage am siebenten Spieltag in Saarbrücken, nach der nur sieben Punkte und Rang 12 zu Buche standen, riefen die Verantwortlichen endgültig auf den Plan und sie entschieden sich für einen Trainerwechsel.
 
Zum Nachfolger von Frank Leicht wurde Pavel Dotschev bestimmt, doch auch unter dem bulgarischen Ex-Profi wollte sich der Erfolg nicht einstellen. Inzwischen sind erneut sieben Spiele absolviert und der SV Sandhausen hat in diesem Zeitraum sogar nur fünf Punkte geholt. Einzig im Heimspiel gegen die zweite Mannschaft des FC Bayern gelang ein mühsamer 1:0-Heimsieg, der erst durch einen Treffer des eingewechselten Dominik Rohracker in allerletzter Spielminute zustande kam. Danach waren die Sandhauser zwar auch gegen Jahn Regensburg (2:2) und bei Rot Weiss Ahlen (1:1) auf der Siegerstraße, kassierten allerdings in der Schlussphase jeweils noch den Ausgleichstreffer.
 
Am vergangenen Sonnabend hätte die Negativserie der Schwarz-Weißen erneut reißen können, denn durch den sechsten Saisontreffer von Frank Löning, der im Sommer vom Zweitligisten SC Paderborn 07 verpflichtet wurde, führte der SVS beim FC Rot-Weiß Erfurt bis zur 64. Spielminute mit 1:0. Am Ende verlor man jedoch mit 1:2 und kehrte mit leeren Händen an den Hardtwald zurück. Zudem kassierte Stürmer David Ulm in Erfurt seine fünfte Gelbe Karte und ist am kommenden Freitag gegen den F.C. Hansa gesperrt. Fraglich ist auch, ob Regis Dorn gegen seinen Ex-Verein mitwirken kann. Der Sandhauser Stürmer, der in bislang zehn Saisonspielen erst einen Treffer (gegen Regensburg) markierte, war an den vergangenen beiden Spieltagen wegen einer Zerrung im Adduktorenbereich zum Zuschauen verurteilt.
 
Inzwischen ist der SV Sandhausen nun also schon wieder fünfmal in Folge sieglos und auf Rang 17 zurückgefallen. Da der Rückstand selbst zum Relegationsrang bereits 19 Punkte beträgt, beschäftigt sich in Sandhausen momentan wohl niemand mehr mit dem ursprünglichen Saisonziel. Die Mannschaft muss sich bei nur noch zwei Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge jetzt erst einmal auf den Kampf um den Klassenerhalt konzentrieren und strebt gegen den Tabellenführer aus Rostock den vierten Saisonsieg an. Dabei können die Sandhauser sogar auf einen echten Heimvorteil bauen, weil nach dem aktuellen DFB-Urteil der Gästeblock in dieser Begegnung leer bleiben muss. Unter normalen Umständen wären die Sandhauser Fans sicherlich in der Minderheit gewesen, denn schon zu den vergangenen beiden Heimspielen konnten die Badener (inklusive der Gästefans) gerade einmal 1450 bzw. 1550 Zuschauer in das Hardtwaldstadion locken.