28.01.2022 16:54 Uhr
Weitere Länderspielpause, weiterer Test gegen Pogon Stettin: Nachdem der polnische Erstligist im September noch im Ostseestadion gastierte und das Spiel mit 1:0 für sich entscheiden konnte, reiste unsere Kogge am Freitag ins Nachbarland, um – erneut unter Ausschluss der Öffentlichkeit – den Spielrhythmus nicht zu verlieren. Beide Teams nutzten diesmal drei Durchgänge à 45 Minuten, um taktische Dinge einzustudieren und möglichst vielen Akteuren Spielzeit zu geben. Unter dem Strich stand am Ende ein 2:2-Unentschieden.
Die von Kosta Runjaic trainierten Polen machten von Beginn an Druck und hatten sich scheinbar viel vorgenommen. Bereits nach wenigen Zeigerumdrehungen hatte Zahovic per Kopf die erste Chance, konnte das Leder aber nur mittig und somit in den Armen von Kolke platzieren (4.). Doch trotz des Sturmes, der durch das sich im Umbau befindende Stadion fegte, verflog der Offensivwind zunächst. Es dauerte bis zur 20. Spielminute, bis die Hausherren erneut gefährlich wurden: Nach einem Freistoß rutschte das Leder durch, Einschusschancen aus kurzer Distanz wehrte die FCH-Defensive aber ab. Sechs Minuten später wurde Kurzawa mit einem Steckpass gut in Szene gesetzt, machte aber aus aussichtsreicher Position zu wenig aus der Möglichkeit. Kurz darauf stand die Nummer 7 von Stettin erneut im Mittelpunkt: Ein Klärungsversuch von Becker landete in seinem Fuß, den anschließenden Schuss parierte Kolke jedoch sicher.
Beim FCH hingegen fehlte die Kreativität im Offensivspiel. Die zumeist kurzen Ballbesitzphasen sorgten nicht für Gefahr, weil die gut gestaffelte Defensive des polnischen Zweitplatzierten nichts zuließ. Ein Distanzschuss von Schumacher war die einzig nennenswerte Offensivaktion (30.). Defensiv wurde es dagegen nach einer halben Stunde zunehmend gefährlicher: Carlos Silva scheiterte aus kurzer Distanz erst noch am klasse parierenden Kolke (32.), wenig später war der Offensivmann von Fröde nur per Foul zu stoppen – es gab Elfmeter. Dabrowski trat an – und fand seinen Meister in „Krake“ Kolke – der Kapitän tauchte überragend ins untere rechte Eck ab und verhinderte so einmal mehr den Rückstand (34.). Bis zum ersten Pausentee passierte dann aber nichts mehr. Obwohl Stettin eindeutig die spielbestimmende Mannschaft war, ging es torlos in den zweiten Durchgang.
Dieser begann mit einigen Wechseln – der Spielverlauf aber blieb gleich: Die Runjaic-Elf hatte weiter das Heft in der Hand und ging folgerichtig in Führung: Zurawski wurde im Rückraum allein gelassen und schob den Ball vorbei an Klatte ins lange Eck (52.). Nach einer Stunde setzte unsere Kogge mal wieder ein offensiven Lebenszeichen: Fröling schickte Munsy auf der rechten Außenbahn auf die Reise, dessen Flanke zwar nicht ganz ankam, aber Ingelsson setzte nach und suchte einen Abnehmer am zweiten Pfosten – allerdings ohne Erfolg (60.). Zwei Zeigerumdrehungen später war es Neidhart, der von der rechten Seite aus flankte – der Kopfball von Munsy ging jedoch weit über den gegnerischen Kasten. Während die Hausherren nun einen Gang zurückschalteten und acht Mal durchwechselten, kam unser FCH besser ins Spiel – und zum Ausgleich: Nach einem Ballgewinn von Neidhart in der eigenen Hälfte wurde Munsy in die Tiefe geschickt. Der nahm das Tempo mit, dribbelte bis in die Gefahrenzone und legte dann quer – wo der gut mitgelaufene Mamba den Ball zusammen mit seinem Gegenspieler über die Linie drückte (77.). Auf der Gegenseite hatte Parzyszek dann gleich doppelt die Chance zur erneuten Führung: Erst scheiterte der Stürmer an Klatte, beim darauffolgenden Eckball setzte er das Spielgerät über das Gehäuse.
Und Pogons Nummer 9 stand auch zu Beginn des dritten Durchgangs im Mittelpunkt: Wieder tauchte er frei vor dem Tor auf – diesmal vereitelte Voll zwar noch dessen Schuss, musste sich dann aber im zweiten Versuch gegen Bichakhchyan geschlagen geben (97.). Auf der Gegenseite suchte Bahn nach einem Zusammenspiel mit Martens den Abschluss – allerdings erfolglos (105.). Anschließend verflachte die Partie zunehmend, Torchancen waren Mangelware. In der Schlussphase merkte man unserem FCH aber an, dass er nochmal mehr wollte. Mit mehr Offensivdrang kam die Härtel-Elf noch das ein oder andere Mal gefährlich vor den Kasten: Erst wurde ein Querpass von Bahn auf Breier im letzten Moment abgefangen, dann klärte ein Abwehrspieler vor unserem einschussbereiten Stürmer nach einer Flanke. Doch mit dem letzten Angriff gelang dann doch noch der Ausgleich: Eine Hereingabe von der linken Seite landete bei unserer Nummer 39, Breier nahm den Ball direkt, ließ das Netz zappeln (135.) und sorgte so für den 2:2-Endstand.
Pogon Stettin – F.C. Hansa Rostock: 2:2 (1:1 / 0:0)
F.C. Hansa Rostock 1. Durchgang: Kolke – Becker, Malone, Roßbach, Meier – Fröde, Rhein – Fröling, Ingelsson, Schumacher - Verhoek
F.C. Hansa Rostock 2. Durchgang: Klatte – Neidhart, Becker, Roßbach, (69. Riedel), Meier (69. Schwede) – Fröde (69. Rother), Rhein (69. Bahn) – Fröling (69. Duljevic), Ingelsson (69. Behrens), Mamba - Munsy
F.C. Hansa Rostock 3. Durchgang: Voll – Rizzuto, Meißner, Riedel, Schwede – Rother, Bahn – Duljevic, Behrens, Martens – Breier